Oststadt. „Eine spannende Tagesordnung mit den Themen Wohnraum, neue Buslinie 62 und Generalsanierung Nationaltheater“, stellte Erste Bürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne) zu Beginn der erstmals von ihr geleiteten Bezirksbeiratssitzung Schwetzingerstadt/Oststadt zur Tagesordnung fest. Ein Überblick.
Generalsanierung Nationaltheater Mannheim: „Zwei große Meilensteine geschafft“
Zum Stand der Generalsanierung des Nationaltheaters Mannheim erklärte Marcus Augsburger, Architekt und Technischer Betriebsleiter der Generalsanierung: „Im Moment sind zwei große Meilensteine geschafft, der Rohbau ist fertiggestellt und wir sind dabei, im Gebäude die komplette Technik herzustellen.“ Danach werde der Außenbereich wieder verfüllt. Das sorge leider für Baustellendreck, aber der Parkdruck für die Anwohner werde entschärft durch mehr freie Stellplätze. „Wir versuchen die Verdichtung so durchzuführen, dass wir die geplante Fertigstellung 2028 halten können“, sagte Augsburger.
Zu den Arbeiten an der Chorprobe (offene Baugrube in Richtung Goethestraße) erklärte Augsburger: „Der Grundwasserpegel war hier so hoch, dass wir die Baugrube absenken mussten.“ Alles, was Schadstoffe betreffe, sei soweit saniert. Der Teilabbruch des Bunkers mit einer drei Meter dicken Außenwand und 1,80 Meter dicken Decke erfolge durch zwei große Spezialbagger. Diese Maßnahme sei Mitte März für eine Dauer von vier Wochen vorgesehen. Zusätzlich zum Grundwasser habe es ein sogenanntes Schichtenwasser auf die Tonschicht gegeben – fünf bis sechs Meter über der Kante der Tonschicht. Damit es kein statisches Problem gab, hätten sie das Schichtenwasser kontrolliert abgeleitet. Die Übergabe der Baugrube soll bis Mai erfolgen.
Zum aktuellen Stand beim Orchesterprobensaal erklärte Augsburger: „Die Fertigstellung der Baugrube Ende 2024 war ein großer Meilenstein.“ Derzeit werde die Dämmung unter der Bodenplatte verlegt. Zum Bereich Werkstätten berichtete Augsburger: „Der Rohbau der unterirdischen Präsenzwerkstätten ist fertiggestellt und die Technikmontage hat begonnen.“ Nach Dachabdichtung und Verfüllung der Baugruben könnten diese Flächen für die Baustelleneinrichtung herangezogen werden, wodurch der Parkdruck für die Anwohner weiter entschärft werden könnte.
Bezirksbeirätin Antje Siebler (CDU) berichtete, Anwohner der Hebelstraße beschwerten sich über Baulärm und Parkplatzdruck. Sie bat darum, „Anwohnerparkplätze wieder mal mehr freizugeben und Ausnahmegenehmigungen massiver einzuschränken“. Augsburger erwiderte: „Der teilweise Abbau des Bunkers wird nicht ohne Beeinträchtigung gehen.“ Mitarbeiter der Baustelle kontrollierten zudem, dass keine Baufahrzeuge unberechtigt auf Anwohnerparkplätzen stehen. Dadurch werde der Druck geringer.
Sie hätten auch schon Gespräch mit den Anwohnern geführt und versucht, das Thema „pro aktiv“ anzugehen. „Wir werden die Probleme nicht ganz lösen können“, erklärte Augsburger. Doch jetzt arbeiteten hier mehr Firmen im Innenausbau. Zum Thema Handwerkerparkplätze erklärte Augsburger: „Die dürfen da auch parken, eine rechtliche Handhabe ist schwierig.“
Buslinie 62 soll „attraktiver“ werden
Kjell Prahl, Angebotsplaner der Rhein Neckar Verkehrsbetriebe (RNV), stellte die geplanten Änderungen der Buslinie 62 vor. „Ziel ist, dass die Linie 62 attraktiver wird, beispielsweise durch einen 30-Minuten-Takt“, sagte Prahl. Geplant sei zudem eine Anbindung der Linie 62 an den SPNV (Schienenpersonennahverkehr) zur besseren Erreichbarkeit des Gewerbegebiets Eastsite beziehungsweise des Mühlauhafens. Hinzu komme eine neue Anbindung an das Herzogenriedbad. Die Umsetzung soll mit Beginn der Sommerferien starten.
Die Verbesserung soll durch die Trennung der Linie 62 in zwei autarke Äste erreicht werden: Zum einen mit einer Neuanbindung von SAP-Arena, S-Bahn und Neuostheim mit der Linie 68 (östlicher Linienast) und zum anderen mit einer Neuanbindung vom Handelshafen/Jungbusch/Bahnhof mit der Linie 62 (westlicher Linienast). Die Linie 61 wird über Herzogenriedbad, Jungbuschbrücke und weiter parallel zur Linie 60 bis zum Hauptbahnhof und von da weiter mit Linie 63 zum Pfalzplatz führen. Die Linie 65 entfällt wegen geringer Nachfrage. Sie wird ersetzt zwischen Popakademie und Universität durch die veränderte Linie 61.
Bezirksbeirat Alexander Mieske (Grüne) fand es „schade, nachdem der Eingang Unterer Luisenpark geschlossen wurde, dass dieser Bereich abgehängt wird“. Prahl erwiderte: „Eine Linie fährt sogar zu zwei Eingängen und die Linie 6 sogar zum Haupteingang.“
Beratungsstelle zur Schaffung von Wohnraum geschaffen
Der Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung hat eine Beratungsstelle zur Schaffung von Wohnraum im Bestand geschaffen. Ansprechpartner ist Stefan Naumer (Tel. 293-7341/ E-Mail: stefan.naumer@mannheim.de). Grund sei die unerwünschte Neuinanspruchnahme von Siedlungs- und Verkehrsflächen in Deutschland, nämlich mehr als 50 Hektar pro Tag (Stand 2023), zeigte er anhand einer Tabelle. „Ziel der Stadt Mannheim bis 2030 ist ein Nullflächenverbrauch durch Aktivierung von unentwickelten Potenzialen bei städtischen und nicht-städtischen Flächen“, sagte Naumer.
Bezirksbeirat Christian Soeder (SPD) wies auf das hohe Potenzial in der Oststadt hin. Auf seine Frage, ob bei Gemeinschaftseigentum alle zustimmen müssen, erklärte Naumer, er werde diese Information, ob alle zustimmen müssen oder ein großer Prozentsatz, noch nachreichen.
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