Wallstadt. Nicht funktionierende Rolltore, Ausfall von Telefon und Internet, Löcher und Stolperfallen auf dem Hof: Das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Wallstadt „wird immer störanfälliger“, klagt Kommandant Enrico Starck: „Verschleiß und Überalterung nehmen zu.“ Umso dringender hofft er, dass der zugesagte Neubau mit dem Kultur- und Sportzentrum Wallstadt realisiert wird.
Fortschritte beim geplanten Neubau der Freiwilligen Feuerwehr in Wallstadt
Die Planungen dafür seien „schon sehr weit gediehen“, berichtete er seiner Abteilung bei der Jahreshauptversammlung. Sogar bei den Gesprächen über die Innenausstattung sei man bereits sehr weit. Andererseits müsse man sehr genau aufpassen, etwa bei den Gesprächen über die Außenanlagen, dass diese auch an den großen Wendekreis der Einsatzfahrzeuge angepasst werden. Und bei der Beleuchtung des Hofs habe die Stadt sparen wollen, „dabei ist die DIN-Norm da eindeutig“, so Starck. Generell könne er sich aber „nicht vorstellen, dass das nochmal abgeblasen wird“.
Der letzte notwendige Beschluss vor dem Baubeginn ist für Juni im Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderates geplant. Darüber informierte Thomas Näther, der Kommandant der Mannheimer Feuerwehr, die Wallstadter. Zwar habe sich die Haushaltslage der Stadt „massiv verändert“, doch Näther äußerte sich zuversichtlich, dass das Projekt realisiert wird. Es ist Teil des vom Gemeinderat beschlossenen Brandschutzbedarfsplans, der generell eine bessere Einbindung und Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr vorsieht. Die Umsetzung werde sich aber über einen Zeitraum von 15 Jahren hinziehen. „Ich will nicht verhehlen, dass die Haushaltskonsolidierung nicht spurlos an uns vorübergeht“, so Näther. Den Wallstadtern machte er ein großes Kompliment. Ihr Engagement sei „sehr beeindruckend“.
Einsatzbereitschaft und Engagement der Freiwilligen Feuerwehr in Wallstadt
So sank zwar die Zahl der aktiven Wallstadter Feuerwehrleute von 37 auf 32 - vor allem wegen Abwanderung in andere, besser ausgestattete Abteilungen. Die Zahl der ehrenamtlich erbrachten Stunden für Einsätze, Übungen, Ausbildung und Gerätewartung stieg indes von 5.800 auf 5.900. An 51 Tagen im Jahr wurden die Wallstadter alarmiert, um an 64 Einsatzstellen die Berufsfeuerwehr zu unterstützen - bei Bränden, Unfällen, Unwetter. Die drei Fahrzeuge haben im Durchschnitt ein Alter von 16 Jahren, das älteste Fahrzeug stammt von 2003 und soll in drei Jahren ersetzt werden. „Wir hoffen, dass es noch durchhält“, so Starck. Wichtig ist der Abteilung zudem die Kinder- und Jugendarbeit sowie das Engagement im Stadtteil, etwa bei Kerwe, Martinsfeuer, Weihnachtsbaumaufstellung oder Brandschutzerziehung.
Dafür dankten auch die Bezirksbeiräte - vertreten waren alle Fraktionen außer der AfD - der Feuerwehr, ebenso die beiden Wallstadter Stadträte Jürgen Dörr und Lennart Christ (beide CDU). „Wenn wir Prioritäten setzen müssen, dann bei der Feuerwehr“, versicherte Dörr, und alle betonten, dass sie hinter den Neubauplänen stehen. „Jede Stunde, die die Freiwillige Feuerwehr ehrenamtlich leistet, spart die Stadt an hauptamtlichen Kräften“, machte Stadtbrandmeister Andreas Spatz deutlich. Feuerwehr sei „eine Pflichtaufgabe!“.
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