Waldhof

Ebert-Schule in Mannheim-Waldhof beklagt "dünne Personaldecke"

Die Sanierung der Friedrich-Ebert-Schule im Mannheimer Stadtteil Waldhof ist so gut wie abgeschlossen. Im Bezirksbeirat erfuhren Bürger und Beiräte aber von anderen "Baustellen" im Schulbetrieb

Von 
Katja Geiler
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Der sanierte Altbau der Friedrich-Ebert-Grundschule. © Katja Geiler

Mannheim. Viele Schulgebäude sind in die Jahre gekommen und brauchen dringend eine Sanierung. Die denkmalgeschützte Friedrich-Ebert-Grundschule (fertiggestellt 1966) im Stadtteil Waldhof steht gerade vor dem Abschluss der Sanierung, auch einen Neubau hat die Schule erhalten. Doch nicht nur die Gebäude müssen auf den neuesten Stand gebracht werden, sondern auch die Schulform, denn die Ebert-Schule ist zur reinen Ganztagsschule (GTS) geworden, ohne die Option, nur den Halbtagsunterricht wählen zu können.

Fragen der Beiräte

Um einen näheren Eindruck davon zu gewinnen, wie das neue Konzept ankommt, formulierte der Bezirksbeirat Waldhof einige Fragen und lud die Rektorin Ulrike Hartmann und Christian Krizak, Abteilung Schulsozialarbeit bei der Stadt Mannheim, zur öffentlichen Sitzung ein. Auf die Frage nach dem Lehrermangel meinte Hartmann: „Im Moment haben wir eine dünne Personaldecke. Lehrerinnen sind schwanger geworden oder erkrankt, der Konrektor ist verunglückt.“ Personelle Unterstützung bekommt die Schule von der Diakonie und der Abendakademie, zum Beispiel für die Aufsicht in der Mittagspause. Es werden Unterrichtsstunden zusammengelegt, AGs gegründet. Oft müsse man improvisieren, doch eines wird immer eingehalten: Das Prinzip der Ganztagsschule. Der Nachmittag endet immer um 16 Uhr, auch bei Ausfällen geht niemand vorher nach Hause.

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Auch an Schulsozialarbeitern mangelt es. Immerhin hat die Schule bereits eine Mitarbeiterin für diesen Bereich, eine zweite Person wird gebraucht. „Wir machen Dauer-Ausschreibungen, es ist sehr schwierig, offene Stellen zu besetzten. Aber Schulsozialarbeit ist wichtig, daher tun wir unser Bestes“, sagte Krizak, der die Schule auf dem Weg zur Ganztagsschule begleitet hat.

Vereine eingebunden

Auch nach ukrainischen Schülerinnen und Schülern fragte der Bezirksbeirat. Nach Kriegsbeginn waren es 15 Kinder, einige sind umgezogen oder haben in weiterführende Schulen gewechselt. „Es waren sehr willige, ehrgeizige Kinder, vier von den größeren haben eine Empfehlung fürs Gymnasium erhalten“, so Hartmann. Eine weitere Frage lautete, inwiefern die örtlichen Vereine in die Betreuung des Ganztagskonzepts eingebunden sind. Der SV Waldhof wird eine Handball-AG anbieten, der ISC wird an zwei Tagen die ersten und zweiten Klassen zum Inline-Hockey einladen. Im Gespräch ist auch der MUS-E-Verein, bei dem Künstlerinnen und Künstler in die Schule kommen, um den Kindern klassenweise Kunst näherbringen.

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Die städtische Musikschule würde Hartmann auch gerne ins Boot holen, doch der Unterricht ist teuer, und es könnten zum Beispiel am Klavier nur drei Kinder gleichzeitig unterrichtet werden. „Trotzdem gibt es musikalische Angebote an der Schule, auf die Musikschule müssen wir leider verzichten“, fügte Hartmann hinzu. Auch die Baustellensituation war ein Thema, hier zeigt sich Licht am Ende des Tunnels. Die Turnhalle ist seit Kurzem fertig und kann nach vier Jahren wieder benutzt werden. Und die neuen Klassenzimmer können schließlich Ende Juni bezogen werden.

Freie Autorin Ich schreibe für alle Mannheimer Stadtteile und für Viernheim

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