Trotz des kühlen, regnerischen Wetters fanden sich auch dieses Jahr mehr als ein Dutzend Helfende am Pfingstbergweiher zur traditionellen Uferreinigung des ASV Früh-Auf Mannheim-Rheinau 1977 ein. Von dort aus ging es, ausgerüstet mit festem Schuhwerk, Handschuhen, Greifzangen und Müllsäcken entlang des Ufers, um die Natur von den Hinterlassenschaften eines Teils der Besucher zu befreien.
Baum im Ständer
Wie auch in den Jahren zuvor, waren die intensivsten Verschmutzungen an der Uferböschung zwischen Wachenburgstraße und Weiher zu finden. Säckeweise wurden hier unter anderem Plastikmüll, Bonbon-Verpackungen, Einkaufstüten, ein Stuhl, eine Warnbarke und eine Vielzahl an Getränkeflaschen, Scherben und Zigarettenkippen von den Mitwirkenden eingesammelt. Besondere Fundstücke waren eine Schmuckkassette, die leergeräumt und ins Wasser geworfen war, und ein circa ein Meter hoher Weihnachtsbaum mit Holzständer.
Besonderen Elan, auch die kleinsten Fundstücke aus den Büschen zu holen, zeigten Lukas und seine Freunde aus Klasse 4a der Graf-von-Oberndorff-Schule in Neckarhausen. Schon die Jüngsten konnten somit ihre Erfahrungen mit dem rücksichtslosen Umweltverhalten mancher Zeitgenossen machen.
Organisiert wurde die Reinigung von Patrick Aust, zweiter Vorstand des ASV, der den Pfingstbergweiher bewirtschaftet. Der Verein hat sich deshalb verpflichtet, die Pflege des Gewässers zu übernehmen. „Jahrelang haben wir mindestens einmal im Jahr in unserer Freizeit Präsenz gezeigt, um Schwarzangler fern zu halten und Müll zu sammeln“, berichtete Aust. Normalerweise hätten sie auch die Gelegenheit genutzt, die Umwälzpumpe aufzubauen. „Doch diese wird zurzeit überholt, ich hoffe, dass sie demnächst gesetzt werden kann.“ Damit die 20 Angelplätze frei bleiben, wird das Schilfgras regelmäßig zurückgeschnitten.
Problem Hundekot
„Ein großes Problem sind die Hundebesitzer, die ihre Vierbeiner, die ihr großes Geschäft machen müssen, an den Angelplatz ziehen“, kritisierte Aust. Dabei habe der Verein auf eigene Kosten vier Hundekottütenspender um den Weiher aufgestellt, die sie regelmäßig bestückten. Während bei Hundebesitzern keine Ansprache helfe, zeigten sich erste Erfolge bei den Jugendgruppen. Während man früher an deren Treffpunkten über Aschenbecher gelaufen sei, räumten sie heute Zigarettenkippen und Flaschen weg.
Der Verein plant auch einen kleinen Lehrpfad am Uferrand, der auf von der VR Bank Rhein Neckar gespendeten hitze- und graffitibeständigen Schildern zeigt, was sie tun, was am Ufer wächst, beispielsweise die seltene Schwertlilie, und auch die Fische im Weiher werden beschrieben. „Um Verständnis für dieses schöne Fleckchen für Freizeit und Erholung zu wecken“, so Aust.
Der rührige Verein will außerdem ein kleines Habitat für Mauereidechsen am Ufer errichten. Nach getaner Arbeit gab es für die fleißigen Helfer Getränke und auch etwas zu essen - unter anderem ein von Ausra Aust selbst gebackener Hefezopf. Danach folgten Spiel und Spaß (Ballspiele und Casting) für die Kinder. Krönender Abschluss war eine kleine Rudertour auf dem Weiher. „Die Kids hatten einen Riesenspaß und wir Betreuer ebenfalls“, sagte Aust. ost
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