Vogelstang/Wallstadt

400 Gäste besuchen das Reitfestival auf dem Ried

Rund 400 Gäste besuchen das Reitfestival und bekommen ein buntes Programm geboten

Von 
Tanja Capuana
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Zum Programm gehörten verschiedene Vorstellungen, bei denen die Protagonisten durch die Zeit reisten. © Tanja Capuana

Der Herbst scheint am Sonntag eine kleine Pause zu machen. Strahlender Sonnenschein begrüßt die rund 400 Besucher des Pferdefestivals. Foodtrucks mit Köstlichkeiten von süßen Kuchen über Crêpes bis zu Pommes frites und Bratwurst machen Appetit. Attraktionen wie Kinderschminken und Ponyreiten wirken auf die jüngsten Besucherinnen und Besucher wie ein Magnet. Der Reiterverein Mannheim Vogelstang-Wallstadt hat im Rahmen der dreitägigen Festival Days auf dem Ried ein buntes Programm rund ums Pferd veranstaltetet. Zudem waren auch die Fußballjugend Förderverein Vogelstang sowie der Feldbogen- und Blasrohrschützen Mannheim 2014 bei dem Event mit im Boot.

Im Mittelpunkt des Reiterverein-Fests standen jedoch unbestritten die anmutigen Vierbeiner. Mit glänzender Mähne, die in hübsche Zöpfchen geflochten wurde, und Grazie sorgten die Tiere für Furore. Bei kurzweiligen Vorführungen von Laufquadrille, Linedance, Ritterspielen sowie atemberaubenden Voltigier-Präsentationen begeisterten Pferde und Reiterinnen sowie Reiter das Publikum mit Küren voller Eleganz, Akrobatik und Nervenkitzel. Für den Verein ist die Kooperation mit den Nachbarvereinen ein Novum. „Normalerweise haben wir einmal im Jahr einen Tag der offenen Tür organisiert“, sagt Simone Vorberg-Albasini, die für die Planung der Veranstaltungen des Vereins zuständig ist. Aufgrund von Corona sei das Event zweimal ausgefallen. Vergangenes Jahr hat der Vorstand zum ersten Mal seit der Pandemie wieder eine größere, eintägige Veranstaltung initiiert.

Mit im Boot seien an diesem Tag nicht zuletzt auch ihre Sponsoren und Partner, die bei Specials ihres Ponyreitens dabei sind. Obsthof Bossert aus Wallstadt und Zuckersüss spenden ihre kompletten Einnahmen des Tages dem Reiterverein, so Vorberg-Albasini. Der Verein Aktion Sorgentopf, der für unbürokratische Unterstützung für Bedürftige auf der Vogelstang zuständig ist, sorgt mit regelmäßigen Spenden dafür, dass der Reiterverein das Angebot für Kinder noch besser und größer gestalten kann. Jetzt hat die Aktion Sorgentopf ihnen einen „Movie“ gespendet. Dabei handelt es sich um einen kostspieligen Voltigier-Simulator. Für Anneliese Herd, erste Vereinsvorsitzende und Gründerin von Aktion Sorgentopf, eine Ehrensache. Seit ihrem Ruhestand sorgt die Mannheimerin nicht nur dafür, dass ihr Verein durch Mitgliederbeiträge und Spenden sowie Veranstaltungserlösen Geld einnimmt, sondern auch, dass Menschen in Not mit den Geldern geholfen werden kann. „Wenn man gebraucht wird, und wir es möglich machen können“, sagt sie. Auf Spenden ist der Reiterverein immer angewiesen, sagt auch Sybille Klingenspohr, erste Vorsitzende. Das nächste größere Projekt, das sie stemmen wollen, ist eine Überdachung des Reitplatzes. „Damit wir auch bei schlechtem Wetter im Trockenen Reitunterricht geben können“, sagt Vorberg-Albasini. Klingenspohr betont, dass man nur so den Fortbestand des Vereins garantieren könne. So liege die Baugenehmigung nach einer längeren Wartezeit vor. Klingenspohr hofft, dass der Bau noch in diesem Jahr starten kann. Überhaupt legt der Verein Wert darauf, die Preise so niedrig wie möglich zu halten, damit jeder die Möglichkeit hat, Reitsport zu betreiben. Aus diesem Grund stellen die Mitglieder auch ihre Privatpferde für den Unterricht zur Verfügung. Überhaupt sei man generell „pro Pferd“, betont Simone Vorberg-Albasini. „Wir haben offene Stallhaltung, und die Pferde leben in ihrem natürlichen Rhythmus in einer Herde.“

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Das Programm zeigt verschiedene Vorführungen, bei denen die Protagonistinnen und Protagonisten nicht nur durch die Zeit reisen, sondern gleichzeitig die Entwicklung des Reitens mit spannenden Darbietungen präsentieren. Auf dem Reitplatz zeigen nicht nur die talentierten Reitschülerinnen und -schüler ihr Können. Beim geführten Ponyreiten dürfen auch Kinder zum ersten Mal das Glück auf dem Rücken der Pferde erleben. Lucille Weigel ist mit ihrer dreijährige Tochter Sophia am Start. „Ich bin zum ersten Mal hier“, erzählt die Wallstädterin. Lisann, eine Freundin von Sophia, ist mit ihrem Papa Michael Geiße am Start. „Ich mag weiße Pferde am liebsten“, verrät die Dreijährige. Tatsächlich darf das Mädchen, das zum ersten Mal auf einem Pferd sitzt, auf ein weißes Pferd. Sie strahlt. Anschließend streichelt sie „Knutie“ liebevoll.

Ihr Vater ist von den Festival Days ebenfalls angetan. „Ich finde es schön, wenn die Vereine zusammenarbeiten und auch vieles für Kinder anbieten.“ Auch Hewar Dizayee und seine Frau Enzi sind von dem Fest begeistert. Gut gelaunt schauen sie sich die Vorführungen an und lassen sich von dem bunten Programm begeistern. „Wir sind mit unseren beiden Töchtern hier, weil die Freundin unserer Tochter Mira einen Auftritt hat“, sagt der Mannheimer. Die jüngere Tochter Liya, die vier Jahre alt ist, mag Pferde sehr gern. „Wir denken jetzt über Schnupperstunden für sie nach.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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