Tausende Menschen sollen künftig auf den Konversionsflächen leben und arbeiten. Die Stadt will diese Flächen durch eine neue Stadtbahnlinie künftig an das öffentlich Nahverkehrsnetz anschließen. Das geht aus dem Nahverkehrsplan hervor, der gestern Abend im Hauptausschuss vorgestellt wurde.
Die Stadt Mannheim will damit nach eigenen Angaben „eine nachhaltige Mobilitätswende anstreben“. Der Nahverkehrsplan legt den Grundstein für die Entwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs in den kommenden Jahren. Der motorisierte Individualverkehr soll dauerhaft reduziert werden, mit dem Ziel, eine deutliche Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt sowie der Luftqualität zu erreichen.
Viertes Gleis am Hauptbahnhof
„Durch den Ausbau des Stadtbahnnetzes, die Taktverdichtungen und die Steigerung der Betriebsqualität sollen die Stadtbahn- und Buslinien als Rückgrat eines ökologischen und leistungsfähigen Personennahverkehrs weiter gestärkt werden“, so Erster Bürgermeister Christian Specht (CDU). Zentrale Maßnahme im Nahverkehrsplan ist die Anbindung der Konversionsflächen an das Stadtbahnnetz. Entlang der Konversionslinie von Franklin im Osten der Stadt nach Rheinau im Süden werden in den kommenden Jahren umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt. Zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Infrastruktur wird die Stadtbahnhaltestelle Mannheim Hauptbahnhof mit einem vierten Bahnsteig neu konzipiert und vollständig barrierefrei ausgebaut sowie der Bahnhof Käfertal neu gebaut. Auch das Entwicklungsgebiet Glücksteinquartier wird an das Stadtbahnnetz angeschlossen. Bis zur Umsetzung der Maßnahme sollen auf Franklin sowie im Glücksteinquartier E-Busse eingesetzt werden. Neben den Veränderungen im Nahverkehr soll es auch bei den Taxis Veränderungen geben. Mehr als 300 Fahrzeuge umfasst Mannheims Taxiflotte, keines davon ist für Menschen geeignet, die ihren Rollstuhl nicht verlassen und so nicht in ein normales Taxi einsteigen können. Sie müssen bislang auf Sonderfahrdienste zurückgreifen. Eine solche Fahrt ist meist nicht spontan möglich, sondern muss im Vorfeld geplant und organisiert werden.
Zuschuss als Anreiz
Die Stadt will deshalb den Taxiunternehmen, die bereit sind, ihre Fahrzeuge entsprechend umzurüsten, einen Zuschuss von bis zu 10 000 Euro pro Taxi gewähren. Das Zuschusssystem soll einen Anreiz bieten, beim Fahrzeugwechsel ein inklusives Fahrzeug zu wählen oder ein vorhandenes Fahrzeug umzubauen. Insgesamt sollen 50 000 Euro für zur Verfügung gestellt werden.
Der Hauptausschuss gab gestern grünes Licht für das Förderprogramm. „Wir brauchen dringend inklusive Taxis für Mannheim, damit Menschen mit Mobilitätseinschränkungen selbstständig mobil sein können. Das ist ein Beitrag zur gleichberechtigten Teilhabe in Mannheim.“, erklärte die Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Stadt, Ursula Frenz.
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