Mannheim

Wohnungsbau: Fördergelder in Mannheim gut investiert

Ministerin Nicole Razavi überzeugte sich bei Vorzeigeprojekten in der Neckarstadt-West und auf der Schönau persönlich, was aus den Städtebaumitteln des Landes geworden ist

Von 
Bernhard Haas
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Oberbürgermeister Peter Kurz (2.v.r.) bedankte sich bei Ministerin Nicole Razavi für die gute Zusammenarbeit im Rahmen der Städtebauförderung. © Bernhard Haas

Das Land Baden-Württemberg hat der Stadt im Rahmen der Städtebauförderung im Jahr 2022 Fördermittel in Höhe von insgesamt 5,4 Millionen Euro bewilligt. Nun hat sich die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen des Landes Baden-Württemberg, Nicole Razavi, selbst ein Bild gemacht, was die Stadt mit diesem Geld gemacht hat. Erstes Ziel war der Neumarkt in der Neckarstadt-West. Hier wurde das „Herz der Neckarstadt-West“ erneuert.

Im Rahmen der Lokalen Stadterneuerung (LOS) wurden neue Stühle und Bänke, Bäume und Büsche angeschafft, um für eine noch bessere Aufenthaltsqualität zu sorgen. Die Zugänge zum Platz sind barrierefrei für alle erreichbar. Zusätzlich bietet der Neumarkt den Bürgern künftig eine erweiterte Fläche für gemeinschaftliches Gärtnern in der Stadt, das „Urban Gardening“.

Spielplatz mit Schattenhain

Auch an die Kinder wurde gedacht. Der Spielplatz präsentiert sich komplett erneuert, er wurde mit einem Schattenhain verknüpft, so dass Eltern in unmittelbarer Nähe des Spielplatzes angenehm verweilen können. Herausfordernd sei es, die unterschiedlichsten Interessen auf so dichtem Raum mit rund 22 000 Einwohnern unter einen Hut zu bringen, hieß es vor Ort.

Die Ministerin zeigte sich beeindruckt. „Wir müssen im Städtebau den Menschen immer mehr in den Mittelpunkt stellen, da wir vor großen Herausforderungen stehen, nicht nur, was den Klimaschutz anbelangt“, sagte Nicole Razavi. Die Stadt Mannheim sei einer der besten Kunden, die die Städtebauförderung des Landes in Anspruch nehmen, stellte die Ministerin fest.

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Für die Wohnungsbaugesellschaft GBG stellte Geschäftsführer Karl-Heinz Frings heraus, dass es Ziel in der Neckarstadt sei, leerstehende Gewerbeflächen zu erwerben, um nicht zuletzt die Wettbüros aus dem Stadtteil zu verdrängen.

Bei einem kurzen Besuch des neuen Kinder- und Jugendbildungshauses Kaisergarten wurde dargestellt, wie die unter Denkmalschutz stehende Außenfassade erhalten wurde. Die GBG - Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft hat das Gebäude in der Zehntstraße, das um 1900 erbaut und als Veranstaltungsstätte und Gemeindesaal genutzt wurde, 2020 in Erbpacht von der katholischen Kirche übernommen. Erstmals in den 1950er-Jahren modernisiert, wurde das denkmalgeschützte Gebäude jetzt nach aktuellen Standards saniert. Die Kosten dafür lagen bei rund 3,5 Millionen Euro und wurden mit 1,8 Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln des Landes und des Bundes aus dem Programm „Soziale Integration im Quartier (SIQ)“ bezuschusst.

Lange Verweildauer

Die gesamte Nutzfläche beträgt 400 Quadratmeter. Große Teile der ursprünglichen Architektur des Kaisergartens wurden wiederhergestellt. So wurden alte, gusseiserne Stützbalken freigelegt und die gebogene Decke wieder begradigt, um so eine größere Raumhöhe zu erreichen.

Dritter und letzter Besichtigungsort war der Stadtteil Schönau mit ebenfalls rund 21 000 Bewohnern. Die meisten Wohngebäude stammen aus der Nachkriegszeit und den 1980er Jahren. Im städtebaulichen Vergleich wohnen in dem Stadtteil viele Menschen unter 18 Jahren, Arbeitslose, Bezieher von Transferleistungen und viele Menschen mit Migrationshintergrund. Auffallend ist, dass die Menschen im Norden gerne hier wohnen. Es gibt eine lange Verweildauer.

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Hier werden bis Ende 2027 rund 1050 Wohnungen saniert. Laut Informationen der GBG sind bereits 597 Wohnungen auf den neuesten Stand gebracht. Die Kosten werden auf etwa 114 Millionen Euro geschätzt. Davon werden laut GBG rund 35 Prozent gefördert. Die Mieten werden demnach nach der Renovierung bei rund sieben Euro je Quadratmeter liegen. Barrierefreie Wohnungen werden etwa 50 Cent je Quadratmeter teurer sein.

Auf einem Neubaufeld werden in einem ersten Bauabschnitt zwei Häuser neu gebaut. Insgesamt sollen 90 Wohnungen entstehen, die alle öffentlich gefördert werden nach der Landeswohnraumförderung Baden-Württemberg.

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