Waldhof

Bezirksbeiräte kritisieren Spielplätze im Mannheimer Norden

Bei der Umsetzung des aktuellen Spielplatzkonzeptes der Stadt Mannheim im Bezirk Waldhof liegen die Arbeiten im Zeitplan. Warum die Bezirksbeiräte hier aber von einer Ungleichbehandlung der Stadtteile sprechen

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Eva Baumgartner
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Begrüßung durch einen Waldwichtel: Der Spielplatz Eschenhof am Rande des Käfertaler Waldes erhielt vom Beirat Lob. © Stadt Mannheim

Im Bezirk Waldhof startet in diesem Jahr am Waldmeisterring und am Weizenplatz die Sanierung von zwei städtischen Spielplätzen. Das erklärte Stefan Zillig vom städtischen Fachbereich Grünflächen und Umwelt bei der jüngsten Bezirksbeiratssitzung im Kulturhaus. Bei der Umsetzung des Spielplatzkonzeptes sehen einige Beiräte aber eine Ungleichbehandlung der Stadtteile.

Noch in Abstimmung

Im aktuellen Spielplatzkonzept der Stadt Mannheim aus dem Jahre 2016 werden insgesamt sieben Areale im Bezirk Waldhof zur Umgestaltung genannt. „Davon haben wir bisher vier Plätze umgebaut“, sagte Zillig. Die Arbeiten am Eichenhof, Hainbuchenhof, Eschenhof und Roggenplatz seien abgeschlossen. „Für den Waldmeisterring sind die Bauarbeiten bereits vergeben, wir sind jetzt noch in Abstimmung mit den beauftragten Unternehmen, wann die Arbeit beginnen können und die Spielgeräte geliefert werden“, so Zillig. Am Weizenplatz sollen die Arbeiten ebenfalls noch 2023 beginnen: „Dieser Spielplatz richtet sich dann aber eher an die älteren Kinder“, erklärte Zillig. Das letzte Projekt aus dem Konzept 2016 sei der Ballspielplatz Stolberger Straße. Er werde in den Jahren 2024/2025 umgesetzt. Zillig berichtete, dass es dann ab 2025 ein neues Spielplatzkonzept der Stadt Mannheim gebe, in das der Bezirksbeirat einbezogen werde. Auch die Ergebnisse der Stadtteilbegehung in Waldhof-Ost Ende Januar würden hierbei berücksichtigt.

Bezirksbeirätin Pia Becker (Grüne) bezeichnete die naturnahen Plätze im Bereich Gartenstadt am Wald als „hervorragend“, kritisierte jedoch andere Bereiche im Bezirk: „Wenn man nach Waldhof-West oder -Ost geht, stellt man eine eklatante Ungleichbehandlung der Kinder fest.“ Diese Bereiche seien gegenüber der Gartenstadt stark benachteiligt: „Ich wünsche mir, dass hier der Fokus drauf gelegt wird“, sagte Becker. Auch Beirätin Nadja Fakesch (SPD) bezeichnete die Situation in Waldhof-Ost als „unterirdisch“. Sie sieht in manchen Spielplätzen sogar „Angsträume“, die – wie beispielsweise beim Stillen Winkel – abseits und schlecht beleuchtet seien. Zillig versicherte, dass sich die Situation in Waldhof-West durch den Ausbau des Weizenplatzes verbessern werde. Zwar gebe es noch keine konkrete Planung: „Aber dieser Platz muss für ältere Kinder umgestaltet werden“, sagte Zillig.

Bezirksbeirat Peter Stegmaier (SPD) gab zu bedenken, dass überall Kinder älter würden und sich dementsprechen auch die Wünsche für einen Spielplatz ändern. Er schlug vor, die Areale künftig breiter aufzubauen, um die Situation für alle Altersbereiche zu verbessern. „Wir haben in ganz Mannheim den Wunsch, Spielplätze für ältere Kinder und Jugendliche zu gestalten“, sagte Zillig. Hierzu gebe es bereits tolle Konzepte: „Beispielsweise in Richtung Parcours.“ Die Bezirksbeiräte erkundigten sich nach den Spielflächen, die zur Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft GBG gehören: „Wir betrachten bei einem Konzept immer alle Spielplätze“, versicherte Zillig.

Stadtrat Chris Rihm (Grüne) fragte, ob beim Konzept für 2025 angesichts des Klimas eine Nachrüstung der Beschattung berücksichtigt werde. Und Landtagsabgeordneter Stefan Fulst-Blei (SPD) verwies darauf, dass ein Aufheizen der Edelstahl-Rutschen nur über Beschattung zu lösen sei. Zillig schlug Baumpflanzungen vor, „aber das braucht Zeit“. Sonnensegel könnten wegen Vandalismus jedenfalls nur in Kinderhäusern installiert werden, und Kunststoffrutschen seien wegen der kurzen Haltbarkeit ungeeignet: „Deshalb richten wir Rutschen gegen Nord oder Ost aus, aber trotzdem ist es oft zu heiß.“

Sitzungsleiter und Erster Bürgermeister Christian Specht (CDU) bezeichnete die Fortführung des Konzeptes als „sinnvoll“: „Wir haben es auch finanziell wieder gut ausgestattet.“

Redaktion Eva Baumgartner gehört zur Lokalredaktion Mannheim.

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