Bauarbeiten

SWR bezieht neuen Standort in Mannheim später

Eigentlich wollte der Sender seine neuen Studios am Neckarufer im April beziehen. Doch noch ist an der Schafweide nur der Rohbau zu sehen. Das hat auch Folgen für die weitere Umgestaltung des Areals

Von 
Vanessa Schmidt
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Der SWR baut an der Schafweide seinen neuen Standort. Spatenstich war im Juni 2021. Ursprünglich sollten die Mitarbeiter im April dieses Jahres einziehen. Bisher steht auf dem Baufeld gegenüber des Uniklinikums aber nur ein Rohbau.

Die Bebauung am Neckarufer ist seit 2017 beschlossene Sache. Auf 2750 Quadratmetern Bruttogeschossfläche sollen in der Neckarstadt-Ost künftig 90 Mitarbeiter des SWR tätig sein. „Nach aktuellem Stand wird der Neubau bis Ende des Jahres 2023 fertiggestellt sein“, teilt SWR-Pressesprecher Jürgen Ruf auf Anfrage mit und räumt Verzögerungen bei den Bauarbeiten ein.

Beim Architekturwettbewerb sei man von einer Fertigstellung im April ausgegangen. „Im Zuge der Planungen wurde dann aber bereits deutlich, dass dieser anfangs angedachte Termin nicht zu halten sein wird, und auch im Rahmen der Projektrealisierung kam es zu kürzeren Verzögerungen“, so Ruf. Hinzu kämen Lieferschwierigkeiten.

Erst Studios, dann Wohnungen

Der Neubau stelle die günstigste Option dar – da die Kosten durch den Verkauf des bisherigen Standorts am Technoseum gegenfinanziert werden. 16,3 Millionen Euro investiert der SWR in die neuen Studios.

Bis die Räumlichkeiten genutzt werden können, gibt es allerdings noch einiges zu tun. Der Rohbau sei bereits abgeschlossen, und die Arbeiten an den Fassaden würden ausgeführt, so Ruf weiter. Auch die Klima- und Elektrotechnik des Gebäudes sei in Arbeit. „Anfang Februar werden dann, so der Planungsstand heute, die Trockenbauarbeiten starten“, sagt der Pressesprecher.

Nach Fertigstellung des SWR-Gebäudes beginnt die weitere Neugestaltung der Schafweide. Denn dort entstehen auch Wohnungen, die von der Brutschin Mannheim-Neckar GmbH gebaut werden. „Geplant ist in einer gestapelten Modulbauweise als Holz-Hybrid-Konstruktion eine maximal sechsgeschossige Wohnbebauung“, heißt es aus dem Rathaus. Mehr als 60 barrierefreie Wohnungen soll es geben, so Sprecherin Corinna Hiss. Einen Zeitplan gibt es für das Projekt noch nicht. Auf Anfrage teilt Bernd Brutschin mit, dass die Wohnungen nach Beginn der Arbeiten binnen zwei bis drei Jahren fertiggestellt sein sollen.

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„Die Quote für preisgünstiges Wohnen wird Anwendung finden“, sagt Stadtsprecherin Hiss. „Mit dem Kaufvertrag hat die Stadt den Investor verpflichtet, dass 30 Prozent der Neubauwohnungen zu einem geminderten Mietpreis angeboten werden sollen. Der Preis liegt derzeit bei 8,17 Euro pro Quadratmeter.“

An Brutschin hat die Stadt die Fläche 2021 verkauft. Die Kommune übernehme die Kosten für Planung und Herstellung der Grün- und Freiflächen im Südwesten des Geländes sowie anteilige Kosten.

Die Einmündung von der Schafweide ins Hermann-Heimerich-Ufer wurde schon nach Süden verlegt. „Für den geplanten Grün- und Freiraum westlich des SWR-Neubaus und südlich der Wohnbebauung hat die Stadt bereits einen Planungswettbewerb durchgeführt“, erklärt Hiss. Der Gewinner ist das Büro BHM, das die Planungen nun weiter entwickle.

Kostenlose Parkplätze entfallen

Insgesamt investiert die Stadt in die Umgestaltung der Schafweide 4,2 Millionen Euro. Auswirkungen auf den Verkehr hätten die Bauarbeiten laut Hiss nicht: „Es ist vorgesehen, dass die Andienung der Baustelle der geplanten Wohnbebauung über das Hermann-Heimerich-Ufer erfolgen wird.“

Eine Auswirkung für Autofahrer gibt es allerdings in anderer Hinsicht: Da die Straße Hermann-Heimerich-Ufer einige Meter näher an den Neckar heranrückt, entfallen dort rund 40 derzeit kostenlose Parkplätze.

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