Buga

Woher kommt eigentlich das Gemüse?

Wie der Anbau im Umland von Mannheim funktioniert, zeigt ein Beitrag auf Spinelli. Dort gibt es auch Tipps für Hobbygärtner

Von 
Daniela Hoffmann
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Buga-Projektleiter Dominik Kühn (v.l.), Judith Beicht, Hendrik Klar und Lydia Frotscher vor dem entstehenden Gemüsebeitrag auf dem Spinelli-Gelände. © Daniela Hoffmann

Es ist das größte zusammenhängende Gemüseanbaugebiet Deutschlands: Auf 15 000 Hektar Ackerfläche links des Rheins zwischen Worms und der französischen Grenze bei Karlsruhe bauen die 120 landwirtschaftlichen Betriebe des Pfalzmarkts 230 000 Tonnen Obst und Gemüse pro Jahr an – 140 Sorten, vom Apfel bis zur Zwiebel. „Ganz schön viele große Zahlen“, meint Lydia Frotscher und lacht. Die Gärtnerische Leiterin der Bundesgartenschau (Buga) ist an diesem Nachmittag mit Judith Beicht, Marketing-Managerin des Pfalzmarkts, auf Spinelli verabredet. Denn dort will die Genossenschaft während der Bundesgartenschau im Kleinen zeigen, wie ihr Gemüse- und Obstanbau funktioniert.

Auf 900 Quadratmetern entsteht dafür auf dem Buga-Gelände ein eigener Beitrag. Wellenförmig ist das Areal einfasst. Dieser leichte Hügeleffekt bringe zwar mehr Pflegeaufwand mit sich. „Doch wir können so auch sehr viel zeigen“, erklärt Lydia Frotscher. Beispielsweise ist ein Bereich den Salaten, einer den Kohlsorten oder ein weiterer den Kräutern gewidmet.

Dazwischen liegen immer wieder Blühflächen. „Damit wollen wir auf die Bemühungen unserer Landwirte in Sachen Artenschutz hinweisen“, betont Judith Beicht.

Vorträge geplant

So habe die Erzeugergemeinschaft in einem Projekt auf rund 45 000 Quadratmetern in der Vorderpfalz sieben sogenannte Artenvielfalt-Flächen angelegt – sprich Blühwiesen, Staudenstreifen oder Bereiche mit Totholz. Dort wollen die Bauern gemeinsam mit Ökologen Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt erproben. In diesem Rahmen werden etwa spezielle Saatgutmischungen für Blühwiesen entwickelt, die auf die Gegebenheiten vor Ort abgestimmt sind und die die Mitglieder der Genossenschaft dann auf ihrem Gelände ausbringen können. Auf der Bundesgartenschau präsentiert sich der Pfalzmarkt allerdings nicht alleine. „Wir haben ebenfalls Kollegen aus dem Rhein-Neckar-Kreis mit im Boot, um zu zeigen, wie der Erwerbsgartenbau abläuft“, berichtet Judith Beicht.

Dazu sind auch Vorträge im Veranstaltungsprogramm der Buga geplant. „Denn immer mehr Menschen wollen wissen, wo und wie ihre Nahrungsmittel eigentlich hergestellt werden, und setzen verstärkt auf regionale Produkte“, ist die Vertreterin des Pfalzmarkts überzeugt. Auch wie der Anbau von Obst und Gemüse im eigenen Garten gut funktionieren kann, wollen die Fachleute erklären. Schließlich wachse nicht erst seit der einsetzenden Wirtschaftskrise immer mehr das Interesse daran.

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Schutz vor Kälte und Regen

Jetzt, im November, bleibt Hobbygärtnern allerdings nicht allzu viel im Eigenanbau – immerhin jedoch Feldsalat, Knoblauch oder so manche Kohlsorten. Damit es im Frühjahr dann möglichst bald wieder losgehen kann, zeigt der Beitrag auf der Buga zudem den Anbau im Folientunnel.

Deshalb treffen die beiden Frauen auf dem Spinelli-Gelände Hendrik Klar, Geschäftsführer von FVG Folien. In Dernbach im Westerwald fertigt seine Firma Folien für Gewächshäuser und Folientunnel. „Damit werden etwa Erdbeeren, aber auch andere Kulturen vor Kälte und starkem Regen geschützt“, erklärt Hendrik Klar. Des Weiteren lasse sich die Temperatur in Tunnel oder Gewächshaus während der Wachstumsphase so optimieren, dass früher geerntet werden kann und auch die Erträge höher sind.

Was man im Umland auf den Feldern der Landwirte im Großen sieht, können Hobbygärtner auch im Kleinen zu Hause oder im Schrebergarten umsetzen. Daher habe seine Firma auch Tunnel im Klein-Format entwickelt, sagt der Geschäftsmann. Wie die und Bewässerungssysteme dafür funktionieren, soll ebenfalls bei Vortragsveranstaltungen auf der Gartenschau erklärt werden.

Redaktion

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