Hitze

Wie steht es um die Trinkwasserversorgung in Mannheim?

Bei einem Besuch im Wasserwerk Käfertal geht es auch darum, wie Mannheim Hitzewellen und Trockenheit übersteht. Die MVV sieht sich gut gerüstet.

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Valerie Gerards
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Die Wasserexpertinnen Kathrin Böttcher und Claudia Harms beim Vor-Ort-Termin im Wasserwerk Käfertal. © Valerie Gerards

Mannheim. Woher kommt das Trinkwasser für Mannheim und die Region? Und ist die Trinkwasserversorgung auch bei langanhaltender Hitze und Trockenheit gesichert? Anlässlich der jüngsten Hitzewelle in Mannheim, die zu einem außergewöhnlich hohen Trinkwasserverbrauch in der Bevölkerung führte, hat das Mannheimer Energieunternehmen MVV am Montagvormittag zu einem Vor-Ort-Termin mit zwei Wasserexpertinnen ins Wasserwerk Käfertal eingeladen.

Die Hauptfilteranlage im Wasserwerk Käfertal. © Valerie Gerards

Mannheim und die umliegenden Gemeinden sind demnach gut mit Trinkwasser versorgt. Selbst bei anhaltender Hitze und Trockenheit sei die Versorgung gesichert. Die MVV betreibt ein weit verzweigtes Netz mit rund 1.400 Kilometern Wasserleitungen. Es versorgt 373.000 Menschen in Mannheim, Brühl sowie bis zu den Übergabepunkten auch Viernheim und Ilvesheim.

Es dauert etwa 50 Jahre, bis das Wasser aus dem Odenwald die Wasserwerke erreicht

Das Trinkwasser stammt aus dem Grundwasser der Oberrheinischen Tiefebene. Drei Wasserwerke – Rheinau, Käfertal und Schwetzinger Hardt – fördern es aus tiefen Kiesschichten. Diese Schichten wirken wie ein natürlicher Filter. Regenwasser sickert durch den Boden und wird dabei gereinigt. Der Weg des Wassers beginnt im Odenwald und dauert bis zu 50 Jahre, ehe es die Brunnenreihen der Wasserwerke erreicht.

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„Die geologischen Bedingungen in der Region sind ideal“, erklärte Kathrin Böttcher, Referentin für Ressourcenschutz bei MVV. Das Grundwasserreservoir zwischen Basel und Mainz umfasst rund 45 Milliarden Kubikmeter. Die Qualität des Wassers wird regelmäßig überprüft. Rund 6.000 Proben analysiert das Wasserlabor der MVV pro Jahr. Die Ergebnisse liegen deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten – im Schnitt um mehr als 70 Prozent. Das Mannheimer Trinkwasser kann bedenkenlos direkt aus dem Hahn getrunken werden.

Trockenheit in Mannheim: Die MVV sieht sich gut gerüstet

Die Frage, ob das Wasser auch bei zunehmender Trockenheit reicht, beantwortete Claudia Harms, Gruppenleiterin Wasserwerke bei MVV, mit klaren Zahlen. Am 2. Juli 2025 – während einer Hitzewelle – lag die Tagesabgabe bei 90.000 Kubikmetern. Das entspricht etwa 600.000 Badewannenfüllungen. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 lag der Spitzenwert noch bei 75.000 Kubikmetern pro Tag.

Die MVV sieht sich gut gerüstet. Die Trinkwassernetze sind für Spitzenmengen von über 120.000 Kubikmetern täglich ausgelegt. Auch bei längerer Trockenheit seien die Reserven ausreichend. Die Trinkwasserversorgung in Mannheim und der Region ist auch bei extremen Wetterlagen gesichert. Die geologischen Voraussetzungen, die technische Ausstattung und die regelmäßige Kontrolle sorgen für eine stabile und qualitativ hochwertige Versorgung. Auf das Duschen oder das Gießen des Gartens müsse im Sommer niemand verzichten. Ein bewusster Umgang mit Wasser bleibt dennoch sinnvoll, denn es handelt sich um eine wertvolle Ressource und für Förderung, Reinigung und Transport wird Energie benötigt.

Claudia Harms beim Vor-Ort-Termin im Wasserwerk Käfertal. © Valerie Gerards

Interessierte können sich selbst ein Bild machen: Das Wasserwerk Käfertal öffnet im September seine Türen. Am 14. September – dem Tag des offenen Denkmals – sowie am 20. September beim Tag der offenen Tür sind Führungen möglich. Besucher erhalten Einblicke in die Technik und die Prozesse der Trinkwassergewinnung.

Freie Autorin

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