Wettbewerb

Wie man 27.000 Euro für Engagement in Mannheim gewinnen kann

Sie leisten Außergewöhnliches für den Zusammenhalt in der Stadt? Ob für Menschen mit Behinderung, geflüchtete oder arme Menschen? Als Verein, Initiative oder Privatperson? So bewerben Sie sich bei "Mensch Miteinander"!

Von 
Lea Seethaelr
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Die Vorjahressieger und zahlreiche Promis bei der Preisverleihung 2023. Auch in diesem Jahr gibt es für Engagierte wieder hohe Preisgelder. © Lea Seethaler

Mannheim. Am 22. August geht der Wettbewerb „Mensch miteinander!“ der Mannheimer Bürgerstiftung in seine fünfte Runde. Insgesamt 27 000 Euro werden dabei an Initiativen, Vereine oder allein Engagierte vergeben, die ihre Projekte bis 12. September unter mensch-miteinander.de eingereicht haben.

Der Wettbewerb richtet sich an alle, die sich in Mannheim für das Miteinander von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Religionen, Kulturen und sozialer Milieus engagieren. Sei es die Arbeit mit Flüchtlingen, die Integration von Menschen mit Behinderungen oder die Förderung des interreligiösen Dialogs - wer täglich einen Beitrag für ein besseres Zusammenleben in der Quadratestadt leistet, ist zum Teilnehmen aufgerufen.

Bevölkerung kann online ihre Favoriten wählen: Mensch miteinander! Mannheim

Die Teilnahme erfolgt durch die Einreichung eines Projektportraits, inklusive Foto, und der Beantwortung von drei Fragen zum Engagement unter www.mensch-miteinander.de. Anschließend hat die Mannheimer Bevölkerung vom 1. bis 22. Oktober die Möglichkeit, online für ihre Favoriten abzustimmen.

Die zehn Projekte mit den meisten Stimmen ziehen ins Finale ein, das am 15. November stattfindet. Insgesamt stehen Fördergelder in Höhe von 27 000 Euro bereit. Der Sieger erhält 10 000, der Zweitplatzierte 5 000 und der Drittplatzierte 2 000 Euro. Zusätzlich wird ein „Held der Straße“ aus dem Teilnehmerkreis mit 3 000 Euro geehrt. Alle Finalisten ohne Preis erhalten je 1 000 Euro Projektförderung. „Mit ,Mensch miteinander!’ will die Bürgerstiftung die Arbeit derer würdigen, die oft im Hintergrund agieren, aber einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten“, so Sprecher Rico Fischer.

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Im letzten Jahr gewann der ambulante Hospizdienst den ersten Preis beim Wettbewerb. Er begleitet schwer kranke und sterbende Menschen und deren Angehörige am Lebensende. Das Credo: Wenn Heilung nicht mehr möglich ist, stehen „Lebensqualität, Würde und Teilhabe bis zuletzt“ im Vordergrund. „Wir schenken Zeit, menschliche Nähe und Zuwendung. Wir unterstützen und entlasten Angehörige. So tragen wir dazu bei, dass Menschen bis zuletzt ihren Wünschen gemäß in ihrer vertrauten Umgebung in Würde und Geborgenheit leben können“, so die Ehrenamtlichen damals.

Den zweiten Platz holte das MediNetz Rhein-Neckar. „Gerade in Mannheim, wo viele Menschen aus vielen unterschiedlichen Kulturen und Ländern zusammentreffen, ist der fehlende Schutz durch eine Krankenversicherung ein Problem, das sich durch viele Gesellschaftsschichten zieht“, betonten die Ehrenamtlichen vom MediNetz. Seien es Selbstständige, Obdachlose, Auslandsstudierende, Flüchtlinge.

Ein weiterer Preis ging an ein Projekt, das kostenlose Schwimmkurse in den Ferien möglich macht, organisiert durch den Rhein-Neckar Schwimm- und Sportverein Mannheim. Seit 2019 bietet er gratis Ferienschwimmkurse an. Teilnehmen können alle Kinder, vor allem die, die noch nicht oder noch nicht gut schwimmen können.

„Das Besondere an dem Projekt ist, dass wir damit auch Kinder erreichen, die sich sonst den Kurs nicht leisten können. Es ist wichtig, dass alle Kinder spätestens beim Wechsel auf weiterführende Schulen sicher schwimmen können und Badeunfälle vermieden werden“, so das Team.

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Der Preis wurde geteilt mit dem Team der Alevitischen Gemeinde und Kulturzentrum Rhein-Neckar-Kreis, die mit dem Projekt D2D -Dislike zu Diskriminierung Ausgrenzung die Rote Karte zeigten. „Wir sprechen zu oft über Diskriminierung, ohne zu handeln und aufzuklären“, betonten sie. Oft werde Diskriminierung mit Rassismus in Verbindung gebracht, „dabei ist es viel mehr“, so das Projektteam von D2D. Sie hatten sich auf drei Blickwinkel zum Thema konzentriert. Allgemeine Diskriminierung, alltägliche Kinder/Jugenddiskriminierung (Job, Schule, Ausbildung) und Diskriminierung von Frauen. Dazu wurden öffentlich in Workshops über diese Themen debattiert und Lösungsansätze gesucht.

Hausaufgabenhilfe mit Sprach- und Leseförderung

Zudem gab es einen weiteren dritten Platz, den die Ice Athletics Cheerleader der Post-Sport-Gemeinschaft Mannheim gewannen. Die Abteilungsleitung und vier junge Trainerinnen arbeiten hart und nutzen jede freie Sekunde, um ihre Sportler zu unterstützen, zum Beispiel finanziell, so dass Kinder weiterhin am Sport teilnehmen können.

„Held der Straße“ wurde im Vorjahr misha, die Mannheimer Inklusions-, Sprach- und Hausaufgabenförderung des Stadtjugendrings. Seit 1971 werden im Rahmen des Projektes, das sich zunächst an die sogenannten „Gastarbeiterkinder” richtete, jedes Schuljahr mehr als 200 Kinder an Grundschulen gefördert.

Das misha-Büro koordiniert dabei dieses Jahr etwa 60 Ehrenamtliche an 19 Standorten, darunter auch zwei Jugendhäuser und ein soziales Projekt. In der misha-Zeit werden nicht nur Hausaufgaben erledigt, sondern auch die Sprach- und Lesefähigkeit der Kinder spielerisch gefördert.

Weitere Informationen zu Teilnahme und Wettbewerbskriterien sind ebenso auf der Website der Mannheimer Bürgerstiftung und auf mensch-miteinander.de zu finden.

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