Mannheim. Paris, Mailand, London – und Mannheim: Die Quadratestadt reiht sich mühelos in die Riege der Mode-Metropolen ein. Immerhin traut Designer Guido Maria Kretschmer der Region so viel Stilbewusstsein zu, dass er diese Woche seine Sendung „Shopping Queen“ in Mannheim und Heidelberg stattfinden lässt.
Bei dem Format auf Vox, das seit Januar 2012 an Wochentagen um 15 Uhr läuft, müssen fünf Kandidatinnen Kleidung zu einem bestimmten Motto finden und den fertigen Look auf dem Laufsteg präsentieren. Ein Besuch beim Friseur und ein Make-up-Styling gehören in der Regel ebenfalls dazu. Die anderen Kandidatinnen bewerten schließlich das Ergebnis mit Punkten von eins bis zehn. Dafür gibt es vier Stunden Zeit und ein Budget von 500 Euro. Als Gewinn locken 1000 Euro.
Shopping Queen werden möchte auch Tanja Weber. Die 43-jährige zweifache Mutter arbeitet als Content Creatorin auf Instagram. „Ich habe die Show immer angeschaut, als ich noch jünger war, und fand sie super“, erzählt sie. Weber hat selbst Modedesign studiert und interessiert sich daher für Schnitte und Styles.
„Ich finde auch Guido Maria Kretschmer toll und habe viele Klamotten und Taschen von ihm.“ Sie schätzt den Modeschöpfer zudem als Mensch. Privat geht Weber nicht mehr Klamotten einkaufen. Als Influencerin bekommt sie Kleidung von ihren Kooperationspartnern. „Da bin ich abgedeckt.“
Autorin Nina Badelt übernimmt Shopping-Begleitung und Kinderbetreuung
Als sie die Anfrage im Frühjahr bekommt, sagt sie zu, obwohl die Rahmenbedingungen nicht ideal sind. „Es war ein bisschen ungünstig, weil der Termin in den Sommerferien lag, wenn ich keine Kinderbetreuung habe“, verrät sie. „Dann habe ich aber gedacht, so eine Chance bekommst du nur einmal.“ Ihre Freundin und Mitarbeiterin, die Autorin Nina Badelt, die auch ihre Shopping-Begleitung ist, springt als Betreuerin ein.
Das Motto dieser Woche lautet: „Style like a Star – zeige, dass du den Promilook perfekt umsetzen kannst“. Weber macht den Anfang: Sie darf gleich am Montag den Look von Schauspielerin und Moderatorin Palina Rojinkski nachstylen, die einen eher maskulin anmutenden schwarzen Anzug mit sehr femininem Styling und vielen Accessoires trägt. Weber hätte sich ein freies Motto gewünscht, bei dem sie mehr von ihrem Können als Modedesignerin hätte präsentieren können. Doch sie lässt sich auf das Experiment ein.
Das Einkaufen in Mannheim klappt bestens - Lob von Guido Maria Kretschmer
Badelt kennt sie bereits vom Gymnasium. Stilistisch seien sie zwar komplette Gegensätze, verrät Weber lachend. Dennoch klappt das gemeinsame Einkaufen gut und ohne Zeitdruck. „Es lief so unglaublich glatt, da hatten wir wirklich einen tollen Lauf, und es hat auch Spaß gemacht“, sagt sie. „Beim Styling war ich selbst überrascht, wie toll sie mich zurechtgemacht haben.“ Für Haare und Make-up steuert sie den Salon Sibel an, wo sie auch sonst hingeht. Den Großteil ihres Shopping-Budgets gibt sie dort für das Styling aus. Kretschmer ist begeistert von dem Endergebnis. „Es ist wirklich toll geworden, fast perfekt“, lobt er.
Der 58-Jährige findet die Umsetzung zudem „super kreativ“ und fügt „Chapeau, Chapeau“ hinzu. Die anderen Kandidatinnen sind hingerissen. „Das erstmal hinzukriegen, ist ein Wahnsinn“, schwärmt Alexandra. Es würde ihr zwar besser gefallen, wenn der Anzug mehr auf der Taille sitzen würde, dennoch gibt sie Weber zehn Punkte. Auch Isabelle, die das Motto „perfekt umgesetzt“ findet, belohnt die Alleinerziehende mit der vollen Punktzahl. Die Rentnerin Jutta lobt: „Du siehst hinreißend aus.“ Maja findet die Tasche zu rockig und den Anzug zu groß. Dennoch bekommt Weber von beiden Frauen jeweils acht Punkte – und startet daher mit 36 Punkten in die Woche.
Beim Modeshopping sei sie ganz in ihrem Element gewesen, sagt Weber. „Ich fand das Drumherum anstrengender.“ Sie bestellt etwa ein Catering, um die anderen Teilnehmerinnen zu verköstigen. „Ich habe mir viel Gedanken bei der Auswahl der Geschäfte gemacht und zwei Tage lang herumüberlegt, damit ich mir die besten Läden für mich auswähle.“ Man gibt die Läden vorher an und benennt auch seinen Favoriten, so Weber. Ketten anzusteuern sei dagegen ein No-Go. Ungewohnt findet sie, dass die anderen Kandidatinnen in ihrer Wohnung sind, während sie selbst unterwegs ist. „Da musste dann alles tipptop aufgeräumt sein.“
Wird Tanja Weber die Shopping Queen von Mannheim und Heidelberg?
Die Drehtage seien zudem sehr lang gewesen. „Man will dann eigentlich nur heim zu den Kindern.“ Die Kleidung darf sie behalten. Während sie die Hose und das Hemd weiterhin trägt, kann sie mit dem Blazer und den Schuhen weniger anfangen. „Ein Hosenanzug ist nicht so meins“, gesteht sie.
Ob die 43-Jährige schließlich als Shopping Queen von Mannheim gekürt wird, steht am Freitag fest: Dann treffen die Kandidatinnen in Hamburg auf Guido Maria Kretschmer, der seine Punkte vergibt. „Es war schon eine lehrreiche Erfahrung, das Ganze aus einer anderen Perspektive zu sehen“, sagt Weber. „Was mir positiv in Erinnerung geblieben ist, das ist das ganze Gruppengefühl mit den anderen Mädchen“, sagt Tanja Weber. „Wir hatten während des Drehs eine gute Stimmung untereinander.“ Auch an das Filmteam in Mannheim hat sie gute Erinnerungen. „Sie waren super und haben sich toll um uns gekümmert. Es hat einfach Spaß gemacht.“
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