Mannheim. Ein denkmalgeschütztes früheres Sandstein-Militärgebäude aus der Kaiserzeit. Ergänzt um einen neuen Anbau, der sich allerdings noch im Rohbau befindet. Dieses Ensemble an der Ecke Grenadierstraße/Turleystraße, das früher der Tom Bock Group (TBG) gehörte, hat der Mannheimer Unternehmer Tamer Baklan vergangene Woche bei der Zwangsversteigerung gekauft - für knapp 1,3 Millionen Euro. „Wir werden unsere Expertise einbringen, um da was Schönes draus zu machen“, kündigt er im Gespräch mit dieser Redaktion an.
„Ich wollte mir ein Stück Mannheim kaufen, und Turley ist für mich ein Stück Mannheim“, sagt der Geschäftsführer der Baklan Group, die nach eigenen Angaben für „den Ankauf und die nachhaltige Weiterentwicklung von Wohn- und Geschäftsimmobilien in der Metropolregion Rhein-Neckar“ steht. Zum Geschäftsfeld gehört auch der Betrieb von Hotels. In dem Gebäude hatte die TBG mal ein Hotel geplant.
Baklan - noch keine 40 Jahre alt und Neffe des Suntat-Gründers Mustafa Baklan - wäre „nicht unglücklich, wenn es ein Hotel würde“, wie er erklärt. Er betont aber, auch für andere Ideen offen zu sein. Dazu wolle er sich mit der Stadt austauschen. Er habe das Gebäude ersteigert, ohne eine konkrete Nutzungsidee zu haben, „ob Sie es glauben oder nicht“, sagt er. Aber egal, was es werde - das Gebäude werde im Besitz seines Unternehmens bleiben und nicht verkauft.
Eine weitere Immobilie in der Turleystraße, die vergangene Woche unter den Hammer kam und derzeit an eine Ballettschule vermietet ist, wurde für rund 800 000 Euro von einer Bietergemeinschaft ersteigert. Zu ihr gehört der Mannheimer Baustoffhändler Orazio Randazzo. Er erklärt auf Anfrage dieser Redaktion, dass er sich aktuell noch nicht zu seinen Plänen mit dem Gebäude äußern könne. Dazu könne er „innerhalb der Widerspruchsfrist keinerlei öffentliche Aussage“ machen. Dies „wäre nicht seriös und auch nicht zielführend“. Er werde sich melden, wenn „die Sachlage sich dahingehend geklärt hat“.
Ein drittes Gebäude - ein Kaiserzeit-Haus mit Neu-Anbau - ging vergangene Woche für etwas mehr als vier Millionen Euro an die in Köln ansässige Al-Radwan GmbH & Co. KG. Nach „MM“-Recherchen hat diese Firma Verbindungen zu einer Investmentgesellschaft in Kuwait. Die wiederum hat eine 50-Prozent-Beteiligung an der Tom-Bock-Firma Prince&Wooster. Das ist exakt die Firma, der das Gebäude gehört hatte, das die Al-Radwan GmbH ersteigerte. Über ihre Pläne mit dem Gebäude ist nichts bekannt.
Am kommenden Donnerstag wird im Kulturhaus Käfertal um 14.30 Uhr ein weiteres Gebäude der TBG zwangsversteigert - ein Wohn- und Geschäftshaus. Ermittelter Verkehrswert: 15 Millionen Euro.
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