Kurioses

Warum ist eine Schildkröte aus dem Mannheimer Luisenpark ausgebüxt?

Der Spaziergang einer Wasserschildkröte aus dem Mannheimer Luisenpark hat am Wochenende Wellen geschlagen. Mittlerweile ist das Tier unbeschadet zurück im Kutzerweiher. Es gibt auch eine Theorie, warum das Reptil ausgebüxt war

Von 
Valerie Gerards
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Rund 100 Schildkröten leben mittlerweile am Kutzerweiher. © Valerie Gerards

Mannheim. Eine etwa 30 Zentimeter große Wasserschildkröte ist am Samstagmittag auf der Tartanbahn im Unteren Luisenpark in Mannheim aufgegriffen worden. Ein Passant hatte das Reptil bemerkt und daraufhin die Polizei angerufen. „Eine Streife vom Polizeirevier Mannheim-Oststadt hat die Verfolgung aufgenommen und das Tier eingefangen“, berichtet eine Polizeisprecherin auf Nachfrage unserer Zeitung und lacht.

Schildkröte aus Luisenpark ausgebüxt

Besagte Verfolgungsjagd dürfte nicht allzu schwierig gewesen sein: Eine Schildkröte kann an Land in einer Stunde bis zu 350 Meter weit laufen - also fast eine Stadionrunde. Die Polizeistreife ging davon aus, dass das Reptil aus dem Luisenpark ausgebüxt war, wohin sie es dann auch zurückbrachte. Richtig gedacht, denn die Schildkröte kam wahrscheinlich aus dem Kutzerweiher im Luisenpark.

Momentan ist bei den Wasserschildkröten Eiablage-Saison. Vermutlich war das Tier auf der Suche nach einem vermeintlich perfekten Platz dafür
Corinna Brod Sprecherin Bundesgartenschau

Denn am Kutzerweiher, auf dem auch die Gondoletta fährt, lebt eine Wildkolonie von Wasserschildkröten. Inzwischen sind es etwa 100 Tiere, die man oft auf der Insel im Weiher beim Sonnenbaden beobachten kann. „Momentan ist bei den Wasserschildkröten Eiablage-Saison. Vermutlich war das Tier auf der Suche nach einem vermeintlich perfekten Platz dafür“, sagt Corinna Brod, Sprecherin der Bundesgartenschau. Dass sich eines der Tiere auf Wanderschaft begibt, sei ein Einzelfall und in dieser Form ihrer Kenntnis nach noch nicht vorgekommen.

Wasserschildkröten vermehren sich am Kutzerweiher

Der Kutzerweiher wurde bereits in den 1920er Jahren angelegt. Als der Luisenpark 1975 Teil der Bundesgartenschau wurde, wurde das Gewäser vergrößert. Verschiedene Arten von Wasserschildkröten haben sich im Laufe der Zeit dort angesiedelt und vermehrt. In Deutschland ist nur die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) heimisch. Andere exotische Arten, die dort zu finden sind, wurden vermutlich ausgesetzt.

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dpa
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Gefährlich war der Ausflug für die ausgebüxte Wasserschildkröte wohl nicht. Die Tiere kommen eine ganze Weile ohne Wasser aus, denn sie sind Lungenatmer. Die Schildkröten in der Wildkolonie werden von den Tierpflegern des Luisenparks auch nicht zugefüttert - eingegriffen wird laut Brod nur bei Bedarf.

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