Spinelli-Gelände

Warum die Stadt Mannheim drei Trinkbrunnen auf dem Spinelli-Gelände abschaltet

Drei von vier kostenlosen Wasserspendern auf dem Buga-Areal bleiben trocken. Was die Stadt als Gründe nennt.

Von 
Peter W. Ragge
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„Außer Betrieb“ heißt es: der Trinkwasserbrunnen am (teilweise auch gesperrten) Musikspielplatz auf dem Spinelli-Gelände. © Christoph Blüthner

Mannheim. Die Stadt wird drei der vier Trinkwasserbrunnen auf dem Spinelli-Gelände nicht in Betrieb nehmen. Das hat nun ein Sprecher von Umweltbürgermeisterin Diana Pretzell auf Anfrage bestätigt. Zuvor haben den „MM“ Leserbeschwerden erreicht, dass ausgerechnet auf diesem weitläufigen Areal, wo es fast keinen Schatten gibt, die Stadt das Angebot von kostenlosem Trinkwasser auf den Spielplätzen ohne Ankündigung reduziert.

Seit 2022 baut die Stadt Mannheim ihr Netz an öffentlichen Trinkbrunnen im Stadtgebiet immer weiter aus und bietet so über den Sommer hinweg eine kostenlose Erfrischung und „verbesserte Aufenthaltsqualität an den öffentlichen Plätzen“, so die Stadt. Zur Bundesgartenschau 2023 waren auf dem Spinelli-Gelände vier dieser Brunnen aufgestellt und auch im darauffolgenden Jahr von der Stadt in Betrieb genommen worden.

Nur der Brunnen am Spielplatz „Vernetzung“ bleibt in Betrieb

Anfang Mai hatte die Stadt dann mitgeteilt, dass die Winterpause vorbei ist und mit Blick auf den Frühling und den nahenden Sommer die Trinkbrunnen bis Mitte Mai angeschaltet werden. Dazu wurde Bürgermeister Ralf Eisenhauer mit den Worten zitiert, dass sich „das dichte Trinkbrunnen-Netz in der Innenstadt und auf dem ehemaligen Buga-Gelände bewährt“ habe. In der Liste genannt wird für das Spinelli-Gelände aber nur ein Brunnen – der am Spielplatz „Vernetzung“. Zu den anderen drei vorhandenen Brunnen fällt kein Wort.

Erst auf Nachfrage erklärt die Stadt nun, jede Saison werde „aufs Neue geprüft, welche Standorte sich bewährt haben“ und wo es Bedarfe gebe. Im Bereich des ehemaligen Bundesgartenschau-Geländes habe man die Trinkbrunnen für die Saison 2025 „nutzerorientiert und kostenschonend neu verteilt“.

Der erhalten gebliebene Standort am Spielplatz „Vernetzung“ erfreue sich „großer Beliebtheit“, sodass er erhalten bleibe und damit das Spinelli-Areal abdecke. Dass die anderen Brunnen zu wenig genutzt würden, schreibt die Stadt nicht. Sie erklärt nur, die Standorte „Sportwiese“, „Spielplatz Aufzug“ und „Musikspielplatz“ würden „in dieser Saison nicht betrieben“, denn „es wäre zunächst eine Mängelbehebung notwendig“. Um welche Mängel es sich handelt, bleibt offen. Diese Investition sowie Kosten für den laufenden Betrieb von insgesamt rund 32.000 Euro seien „in dieser Saison nicht mehr möglich“. Allerdings sei „perspektivisch“, jedoch ohne genaue Zeitangabe, noch ein neuer Trinkbrunnen am Chisinauer Platz im Wohngebiet Spinelli selbst vorgesehen.

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Nach Angaben der Stadt liegen die Investitionskosten je Trinkbrunnen bei rund 30.000 Euro, sodass die Stadt bislang rund 180.000 Euro für den Service von kostenfreiem Wasser für die Bürger bereitgestellt habe. Die jährliche Unterhaltung pro Trinkbrunnen koste etwa 4.000 Euro.

Einem Schild am Musikspielplatz zufolge soll bis Ende Juni das seit Sommer 2024 gesperrte große Musikkarussell, bei dem Personen außerhalb vom Karussell kurbeln müssen und dann bei der Drehung eine sanfte Melodie entsteht, wieder in Betrieb gehen. Bis dahin werde der weiche Fallschutz-Belag erneuert, ebenso die Seile am Karussell. Fragen danach, ob es sich um Vandalismus-Schäden oder Materialfehler handelt, was der Austausch kostet und wer ihn zahlt, sowie zu einem weiteren Schaden am Wasserspielplatz konnte die Stadt nicht beantworten.

Redaktion Chefreporter

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