Schulbau

Wann die Raumnot an der Mannheimer Waldschule endet

Seit Jahren herrscht an der Waldschule in der Mannheimer Gartenstadt aktute Raumnot. Um die zu lindern, soll ein Gebäude mit zwölf Klassenzimmern entstehen. Wann es fertig sein könnte und was in der Zwischenzeit passiert

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Bertram Bähr
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An der Waldschule in der Gartenstadt sind die Tage des C-Baus (links) gezählt. Das marode Gebäude wird abgerissen und durch einen deutlich größeren Klassentrakt ersetzt. © Bertram Bähr

Mannheim-Gartenstadt. Seit Jahren gammelt der C-Bau an der Waldschule vor sich hin: zwei Klassenräume und ein kaum nutzbarer dritter Raum, das Ganze in unterirdischem Zustand – und obendrein gibt’s noch ein Nagerproblem. Gebraucht werden die beiden Zimmer dennoch, denn an der Werkreal- und Realschule im nordöstlichen Stadtteil Gartenstadt herrscht seit langem akute Raumnot.

Schon vor mehr als vier Jahren sprach Schulleiter Jörg Schuchardt davon, man müsse „die allerletzte Besenkammer als Zimmer nutzen“, um den Unterrichtsbetrieb stemmen zu können. Seitdem sind die Schülerzahlen weiter gestiegen. Eine Folge davon: zwei Wanderklassen, die ständig umziehen müssen.

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Im Grunde unstrittig ist, dass für die gesamte Waldschule eine umfangreiche Sanierung erforderlich ist. Aber das kann noch sehr lange dauern. Deshalb steht zunächst ein erster Schritt zur Lösung der Platzprobleme an: der Bau eines neuen C-Baus. Für die Übergangszeit bis zur Fertigstellung, die laut Verwaltung zwischen Schuljahresbeginn 2025/26 und Frühjahr 2026 geplant ist, sollen Container mit vier Klassenräumen gestellt werden. Dann kann der alte C-Bau abgerissen und der Neubau begonnen werden.

Umsetzung der Maßnahmen an der Waldschule für 10,3 Millionen Euro

Die Inbetriebnahme der Container sei „für den Schuljahresbeginn 2024/25 vorgesehen“, also für September dieses Jahres. Das teilte die Verwaltung jetzt im Bildungsausschuss des Gemeinderats mit, der sich einstimmig für eine Umsetzung der Gesamtmaßnahme in Höhe von 10,3 Millionen Euro aussprach. Das letzte Wort hat am 12. März der Gemeinderat.

Immer wieder hatte es bei dem Projekt Verzögerungen gegeben. Schon bei den Haushaltsberatungen 2019 beschlossen die Gemeinderäte, die räumliche Situation anzugehen – allerdings erst ab 2023. Spätestens im vergangenen Sommer sollte es eigentlich losgehen mit dem Bau eines neuen Klassentrakts, der ab diesem Herbst zur Verfügung stehen sollte.

Das marode Gebäude an der Waldschule. © Bertram Bähr

Aber dann, im Februar 2023, mussten die Pläne vorerst gestoppt werden, weil die Verwaltung ziemlich unerwartet baurechtliche Probleme aufs Tapet brachte. Ende April 2023 präsentierte die Stadt eine neue Lösung und teilte mit, die Übergangscontainer sollten im September 2023 zur Verfügung stehen. Anfang September hieß es dann, das Ganze verzögere sich um ein halbes Jahr – inzwischen ist ein ganzes daraus geworden.

Neuer Trakt an der Waldschule soll deutlich grüßer werden

Positiv aus Sicht der Schule ist allerdings, dass der neue Klassentrakt – das „Waldhaus“ – deutlich größer werden soll als ursprünglich vorgesehen. Nach den ersten Plänen hätte er sechs Klassenzimmer und zwei Differenzierungsräume beherbergen sollen. Im April 2023 teilte Bildungsbürgermeister Dirk Grunert mit, der Ersatz für den C-Bau solle „nicht eingeschossig, sondern zweigeschossig“ errichtet werden – um frühzeitig mehr Platz für die Waldschule zu schaffen.

In der jüngsten Ausschusssitzung präzisierte die Verwaltung, was das konkret bedeutet: „Das Volumen besteht aus zwölf Klassenzimmern, vier Differenzierungsräumen, einer Lehrer*innen-Station, den dafür erforderlichen WC-Bereichen und Flächen für Lehr- und Lernmittel sowie sich aus der Architektur ergebenden Freiflächen, die ebenfalls für schulische Zwecke wie zum Beispiel Videopräsentationen oder Vorführungen genutzt werden können.“

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Erstmals für eine Schule in Mannheim soll es an dieser Stelle „geschlechtsneutrale Toiletten sowohl für Schüler*innen als auch für Lehrer*innen“ geben“. Ebenfalls erstmalig für ein Schulgebäude komme eine Wärmepumpe. Die „damit betriebenen Deckensegel, welche im Winter zur Erwärmung der Klassenräume dienen, können im Sommer auch zur Spitzenlastkühlung genutzt werden“, so die Verwaltung.

Mensa-Erweiterung an der GHS in Rheinau-Süd

Mit Baulärm rechnen muss ab dem Herbst die Gerhart-Hauptmann-Ganztagsgrundschule (GHS) in Rheinau-Süd. Dann startet nämlich ein 6,5-Millionen-Euro-Projekt, dessen Kern der Ausbau der Mensa ist. Das entsprechende Gebäude wird um knapp 400 auf rund 650 Quadratmeter Gesamtfläche erweitert.

Das ist nach Darstellung der Verwaltung aus zwei Gründen erforderlich. Die GHS startete zum einen vor knapp zehn Jahren als Ganztagsschule in Wahlform, wechselte im September 2017 aber in den verbindlichen Ganztag. Dieser Wechsel „konnte baulich nicht mehr berücksichtigt werden“, so die Verwaltung. Hinzugekommen sei zum anderen „eine stetige Bevölkerungszunahme“. Beide Entwicklungen „führen zu räumlichen Kapazitätsengpässen im Mensabereich, die sich in letzter Konsequenz auf die Qualität und den reibungslosen Ablauf des Ganztagsbetriebs auswirken können“.

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Hans-Jürgen Heißner, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Bildung, begründete in der Ausschusssitzung die vergleichsweise hohen Kosten. Unter anderem müsse neben dem Mensa-Ausbau das Gebäude an verschiedenen Stellen ertüchtigt, die Lüftungstechnik erweitert und die Heizzentrale im Hauptbau technisch umgebaut werden. Die Verwaltung möchte die Mensa-Erweiterung bis zum zweiten Quartal 2026 umsetzen, der Ausschuss billigte das Projekt einstimmig.

Höherer Brandschutz für EGS

Ein ständig wiederkehrendes – und sehr kostenintensives – Thema ist der Brandschutz. 1,5 Millionen Euro werden dafür jetzt an der Eberhard-Gothein-Schule (EGS) benötigt. Die Feuerwehr hatte nach einer Begehung moniert, dass Treppenräume brandschutztechnisch nicht von Fluren abgegrenzt sind. Der Umbau soll demnächst beginnen und bis 2027 dauern, um den Schulbetrieb möglichst wenig zu beeinträchtigen. Für die Zwischenzeit werden automatische Brandmelder installiert.

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim. Schwerpunkte: Schulen und Kitas

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