Mannheim. Es ist noch etwas nebelig, als die „Königin Silvia“ der Weißen Flotte Heidelberg an der Kurpfalzbrücke startet. An Bord sind Fasnachter aus Mannheim, aber auch aus Viernheim und Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises. „Besser kann man den Morgen nicht beginnen“, findet Thomas Dörner, Präsident der Karnevalskommission, als er die Gäste zur traditionellen „Närrischen Bootsfahrt“ begrüßt. Dann geht es hinaus, auf den Rhein. Den närrischen Regenten Mannheim von der Wasserseite aus zeigen – das ist der Sinn der von der Karnevalskommission initiierten Fahrt an Bord des Ausflugsschiffs. Schließlich heißt der fasnachtliche Schlachtruf in der Hafenstadt an Neckar und Rhein nicht ohne Grund „Ahoi“.
Fasnacht in Mannheim: An Bord der "Königin Silvia"
„Ein Heidelberger Schiff und mit Blick auf Ludwigshafen – mehr Metropolregion geht nicht“, freut sich Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht über die regionale Zusammenarbeit der Fasnachter, als die „Königin Silvia“ die BASF passiert. Mit Specht sind der neue Finanz- und Sicherheitsdezernent Volker Proffen und der künftige Kulturbürgermeister Thorsten Riehle gekommen. Beiden verleihen Dörner und Vizepräsidentin Sabine Kowalski die Ehrenmütze der Karnevalskommission.
Proffens Sohn Benny (6) kommt dann zu großen Ehren. Ebenso wie das Stadtprinzenpaar, Larissa I. und Jochen I., dürfen sie in die Kabine zu Schiffsführer Tim Wetzig. 1000 PS treiben lange Schiff an, und er – sonst meist im Neckartal bis Neckarsteinach unterwegs – steuert es jetzt ganz ruhig auf dem Rhein. Im Kaiserwörthhafen, auf der Westseite des Rheins, dreht der Schiffsführer die 59 Meter lange „Königin Silvia“, um dann wieder zu Tal bis zur Neckarspitze und dann zurück in den Neckar zu fahren. Tradition ist, dass zwischenzeitlich mal das Prinzenpaar das Steuerrad übernimmt, und auch Benny darf diesmal ran.
Auch die Resonanz am Straßenrand ist groß
Dazwischen gibt es schwungvolle Mannemer Lieder der „Töchter Feudenheims“ (Melissa und Sarah Freund, Mona Kourschil). Auch Markus Schnell greift munter in die Tasten seiner „Quetschkommod“ und sorgt für gute Stimmung an Bord. Aber noch mehr Musik folgt gleich, als die „Königin Silvia“ wieder in der Nähe vom Museumsschiff anlegt. Denn dort warten der gemeinsame Musikzug von „Pilwe“ und „Stroseridder“, die „Stropis“, ebenso auf das Prinzenpaar und die ganzen anderen Fasnachter wie die Karlsternhexen mit ihren Trommeln.
Riesig die Garden von Carnevals Club Waldhof (CCW), Feuerio, „Löwenjägern“ und „Pilwe“, die hier aufgereiht sind. Aber auch die „Gowe“ aus Wallstadt sind da, die Käfertaler „Spargelstecher“, der Feudenheimer „Lallehaag“ und die Feudenheimer Frauenfasnacht, die Friedrichsfelder „Schlabbdewel“, das Mannheimer Traditionscorps, Elferräte von vielen weiteren Vereinen sowie Fahnenschwinger und Mitglieder der Kleppergarde der Karnevalskommission. Dazu kommen aus der Region die Stadtgarde Ludwigshafen, die „Grumbe“ aus Heddesheim und die Edinger „Kälble“. So viele Vereine seien es schon lange nicht mehr gewesen, freut sich Thomas Dörner über die Resonanz.
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Groß ist aber auch die Resonanz am Straßenrand. „Es sind mehr Leute als sonst, und viel mehr machen auch mit, zeigen nicht nur freundliches Desinteresse“, stellt Jürgen Steube fest, der als Kommandeur der Feuerio-Prinzengarde schon mehrere Jahrzehnte die Fasnacht und diesen kleinen Umzug kennt. Am Straßenrand werden ständig Handys gezückt, Bilder und Videos gemacht. Ab und zu tauchen kostümierte Passanten, vor allem Kinder, auf, und teilweise steht das Publikum in mehreren Reihen hintereinander, um die Fasnachter zu sehen und ihnen „Ahoi“ zuzurufen. Einmal ist auch „Helau“ zu hören.
Ausblick vom Riesenrad am Wasserturm
Nur durch einen Lkw von Schausteller Markus Rick als Bühne ist dann eine kurze Party in Höhe der Münzgasse möglich. Die Robert Hähnle von der Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) macht es möglich, dass die Stadtbahnen stoppen und so Platz zum Feiern bleibt. Vom Lkw herunter greift Feuerio-Vizepräsident Stefan Hoock zum Mikrofon, begrüßt das Prinzenpaar und bewährt sich mal wieder als Stimmungsmacher, etwa mit „Hulapalu“ oder „Ich war noch niemals in New York“.
Prompt formiert sich auf den Planken eine Polonaise. „Ihr seid klasse“, jubelt Stefan Hoock, dass viel mehr Passanten als im vergangenen Jahr auf den Planken mitfeiern, darunter sogar der Oberbürgermeister. Alle Fasnachter, das Prinzenpaar voran, dürfen dann am Wasserturm vom Riesenrad aus den Ausblick genießen, während DJ Dominik noch in den Planken auflegt.
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