Mannheim. Es sollte eine weitere Großbaustelle in der Innenstadt werden. Eine Großbaustelle auf der Kurpfalzbrücke, die den durch die Sperrung des Fahrlachtunnels sowieso schon gebeutelten Berufsverkehr nochmals erheblich belastet hätte. Eine Großbaustelle, mit der Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) in der Form offensichtlich nicht einverstanden gewesen ist. Stadt und Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) haben am Donnerstagabend die Pläne für die Sanierung der Kurpfalzbrücke überarbeitet – auf Drängen von Kurz, wie diese Redaktion aus Kreisen im Rathaus erfahren hat.
Zwar kommt die RNV nicht umhin, ab Montagfrüh die Gleise zwischen dem „nördlichen Brückenkopf der Kurpfalzbrücke und der Haltestelle Alte Feuerwache“ zu erneuern, heißt es in einer offiziellen, am Abend verschickten Pressemitteilung der Stadt. Doch die von der Stadt geplanten Arbeiten an der Übergangskonstruktion der Brücke werden „auf den Gleisbereich beschränkt, so dass Vollsperrungen im Straßenbereich vermieden werden“.
Wochenlange Baustelle
Die Arbeiten auf der Kurpfalzbrücke beginnen an diesem Montag, 11. Oktober und sollen, so geht aus der Mitteilung vom Dienstag hervor, bis zum 24. November andauern.
Die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) muss in dieser Zeit die Gleise zwischen „Alter Feuerwache“ und dem nördlichen Brückenkopf erneuern. Zudem werden von der Stadt Teile der Brückenkonstruktion saniert.
Die Baumaßnahmen wirken sich vor allem auf den Straßenbahnverkehr aus. Weitere Infos unter: mannheimer-morgen.de/mannheim. seko
Erst an diesem Dienstag hatten Stadt und RNV Pläne vorgestellt, wonach neben den Gleiserneuerungen auch die Brückenkonstruktion in einem Umfang ausgetauscht hätte werden sollen, der eine phasenweise vollgesperrte Brücke zur Folge gehabt hätte. Diese Vollsperrungen werden durch die Überarbeitung der Pläne nun vermieden, heißt es in der Mitteilung.
Gleisarbeiten „zwingend nötig“
Aus Kreisen im Rathaus war am Donnerstag zu hören, dass Kurz auf eine Neuplanung gedrängt hatte. Mit Blick auf die momentane „Gesamtsituation“ im Straßenverkehr soll der SPD-Politiker mit den vorgestellten Plänen „nicht einverstanden“ gewesen sein, heißt es aus Kreisen. Daraufhin habe die Stadt entschieden, „einzelne Bauabschnitte, die nicht akut erforderlich sind, auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben“, heißt es in der Mitteilung. Ein genauer Zeitplan für die nun verschobenen Baumaßnahmen werde erarbeitet.
Nichtsdestotrotz: Der Straßenbahnverkehr wird auch nach den neuen Plänen im Bereich der Kurpfalzbrücke voraussichtlich bis Mitte November angespannt bleiben. „Die Gleisarbeiten (…) sind zwingend nötig, um die Sicherheit des Stadtbahnbetriebs zu gewährleisten“, teilt die Stadt mit. Die Schienen seien „am Ende ihrer Lebensdauer angekommen“ und könnten nicht mehr „instandgesetzt werden“, heißt es. „Seitens der RNV wurden hier in letzter Zeit bereits mehrere Schienenbrüche provisorisch ausgebessert.“ Jedoch solle die Verkehrsgesellschaft die Gleiserneuerungsarbeiten „auf das absolute Minimum“ beschränken, „um die Verkehrssituation (…) nicht unnötig zu belasten“. In der Hauptverkehrszeit sollen, so die Pläne der Stadt, die Fahrspuren „in die jeweils stärker belastete Fahrtrichtung“ freigeräumt werden und für den Autoverkehr „zur Verfügung stehen“.
Einschränkungen verringert
Die Einspurigkeit zwischen der nördlichen Auf-, beziehungsweise der Abfahrt zur Kurpfalzbrücke und der Haltestelle Alte Feuerwache bleibe „grundsätzlich auf die Zeit von 9 Uhr bis 15 Uhr beschränkt“, um die Einschränkungen für den Berufsverkehr möglichst gering zu halten. „Die Wochenendsperrung der Überfahrt von der Brückenstraße in Richtung Innenstadt für den Individualverkehr wird auf die Zeit von Freitag, 22. Oktober, 20 Uhr, bis Montag, 25. Oktober, 5.30 Uhr, verkürzt“, heißt es weiter.
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