Mannheim. Es ist eine ungewöhnliche Ausstellung, die für ungewöhnliches Engagement steht: Die Prince House Gallery in H7, 1 (alte Sparkasse) zeigt ab Samstag die Ausstellung "MANFRED FUCHS // LICHT - FARBE - ERLEBNISSE", eine Benefizausstellung in Kooperation mit dem "Mannheimer Morgen". Alle Erlöse aus den Verkäufen der Werke von Manfred Fuchs wie auch aus einer Auktion am 19. Mai kommen der "MM"-Aktion "Wir wollen helfen” zugute. Am Donnerstagabend durften schon einige ausgewählte Gäste die Ausstellung sehen, am Samstag ist von 11 bis 17 Uhr die Vernissage.
Manfred Fuchs, einer der herausragenden Unternehmer Mannheims (Fuchs Petrolub) und Ehrenbürger Mannheims, war sein ganzes Leben ebenso auch im Herzen Künstler. Schon als Schüler des Karl-Friedrich-Gymnasiums verbrachte er Pausen in der nahe gelegenen Kunsthalle. Bereits in jungen Jahren fing er an, als Hobby zum Pinsel zu greifen. Damals noch gegenständlich, sind seine Werke heute meist abstrakt, erläuterte in ihrer Einführung Kristina Hoge. Gemeinsam mit Gemälden aus diesem und dem vergangenen Jahr, begleitet von einigen Bildern aus den Jahren 2018 bis 2020, präsentiert die Ausstellung auch Collagen des Künstlers aus alten Plakatabrissen. Diese Auswahl wird in der Ausstellung von rund 20 Kleinformaten wie Studien und Skizzen ergänzt, die einen Einblick in die Arbeitsweise des Künstlers geben. Zudem zeigt die Galerie Skulpturen von Lars Zech.
Pandemie brachte Einnahmesäule der Benefizveranstaltungen zum Erliegen
Florian Kranefuß, Vorsitzender der Geschäftsführung der Haas Mediengruppe, hieß als Vorsitzender des Hilfsvereins Mannheimer Morgen die Gäste willkommen und dankte Fuchs dafür, dass er seine Werke für die Versteigerung oder den Verkauf zugunsten der "MM"-Aktion "Wir wollen helfen" zur Verfügung stellt. "Bürgerschaftliches Engagement ist der Klebstoff der Gesellschaft, der sie zusammenhält ganz besonders in Zeiten, in denen die Welt aus den Fugen zu geraten scheint", so Kranefuß. Fuchs sei ein "Unternehmer, der sich das Thema 'bürgerschaftliches Engagement' zur Lebensaufgabe gemacht hat", würdigte Kranefuß den Ehrenbürger, der "im bestwörtlichen Sinne des Begriffs „dienen“ der Stadtgesellschaft" diene. "Er ist ein Glücksfall für diese Stadt und beglückt uns alle auch noch mit dieser wunderbaren Kunst". Zudem stelle er nicht nur die Werke zur Verfügung, sondern finanziere diesen gesamten Ausstellungsrahmen aus seinem Privatvermögen. "Dafür möchten wir Ihnen von Herzen danken", so Kranefuß, habe doch die Corona Pandemie eine wichtige Einnahmesäule der Benefizveranstaltungen fast vollständig zum Erliegen gebracht.
"Wir wollen helfen" gebe seine Spendengelder direkt an die Bedürftigen und nicht über Hilfsorganisationen. "Spenden werden 1:1 ohne Abzüge weitergeleitet", da alle Verwaltungkosten der "MM" trage. "Die Bedürftigkeit wird in jedem Einzelfall von uns geprüft. Wir helfen dort, wo der Staat nicht mehr helfen kann. Schwerpunkt unseres Wirkens sind die Schwachen unserer Gesellschaft: Insbesondere Kinder in Armut und Menschen in Altersarmut. Und glauben Sie uns, auch das Thema Ukraine haben wir auf dem Radar", erklärte Kranefuß. Allerdings rede der Hilfsverein bewusst nicht über Einzelschicksale, "da es den Betroffenen meistens unendlich peinlich ist, Unterstützung zu erhalten, und sie das als zutiefst beschämend empfinden. Daher achten wir sehr darauf, die Privatsphäre der Bedürftigen zu respektieren", so Kranefuß. Leider steige der Bedarf zu helfen. "Umso wichtiger sollten unser Ziel und unsere Leidenschaft sein, das Spendenaufkommen dem gestiegenen Bedarf anzupassen und damit zu wachsen", appellierte Kranefuß an die Gäste: "Kaufen Sie eins und auch gern zwei dieser wunderbaren Werke. Nehmen Sie an der Auktion am 19. Mai teil und bieten Sie mit, um zu helfen und im besten Sinne einen wichtigen Beitrag aus unserer Stadtgesellschaft heraus zu leisten".