Mannheim. Voraussichtlich in der Woche ab dem 18. Juli soll das Café Anker wieder eröffnen. Das teilte der Leiter des Gesundheitsamts, Peter Schäfer, im Bildungsausschuss des Gemeinderats mit. Die umgangssprachlich „Trinkertreff“ genannte Einrichtung in Wohncontainern in der Akademiestraße (unter der Zufahrt zur Kurt-Schumacher-Brücke) war am 26. Februar durch Brandstiftung so stark zerstört worden, dass der Betrieb ausgesetzt werden musste.
Räumung und Demontage des verbrannten Containers, Reinigung, Neuverlegung von Hausanschlüssen, Wiederaufbau und Innenausbau des neuen Containers: Viel sei zu tun gewesen und noch zu tun. „Derzeit laufen die finalen Sanierungsarbeiten“, sagte Schäfer. „Trotz Lieferengpässen“ solle der Zeitplan eingehalten und das Café „mit kleinen Einschränkungen“ wieder in Betrieb genommen werden.
Modellversuch verlängert
Die Anlaufstelle war im Sommer 2020 als zweijähriger Modellversuch eröffnet worden, nachdem sich zuvor immer wieder Passanten und Geschäftsleute über Trinker in der Innenstadt beschwert hatten. Die Einrichtung wird von den Betroffenen gut angenommen, der Gemeinderat gab deshalb im Herbst 2021 grünes Licht für einen Betrieb zunächst bis einschließlich 2025.
Ins Café Anker dürfen die Gäste Bier und Wein mitbringen und dort konsumieren. Sie werden auf Wunsch auch an Suchthilfeangebote weitervermittelt. Träger sind Caritas und Drogenverein. Sie hätten „trotz der überaus herausfordernden Bedingungen“ die Mindestversorgung gewährleistet, bedankte sich Peter Schäfer im Ausschuss. Dazu waren sie „mit Bollerwagen, viel Herzblut und Einsatz“ an Szeneplätzen unterwegs und betreuten die Klientinnen und Klienten sozialarbeiterisch weiter.
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