Jungbusch - Brand in Anlaufstelle für Trinker

Café Anker vorerst nicht mehr nutzbar

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jab/imo
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Das Café Anker wird von Caritas und Drogenverein betrieben. Das Bild zeigt die Einrichtung vor dem Brand. © Timo Schmidhuber

Mannheim. Im Café Anker im Jungbusch hat es am frühen Samstagmorgen gebrannt. Wie die Feuerwehr mitteilte, brach gegen 3 Uhr ein Feuer in der Anlaufstelle für Trinkerinnen und Trinker in der Akademiestraße aus. Der als Erstes eintreffende Löschzug der Feuerwehr konnte den Brand schnell unter Kontrolle bringen. Trotzdem ist die von Caritas und Drogenverein betriebene Einrichtung wegen der Schäden, die das Feuer verursacht hat, den Angaben zufolge vorerst nicht mehr nutzbar.

Nach den Aussagen der Einsatzkräfte wurde bei dem Brand mitten in der Nacht niemand verletzt. Der Schaden wird auf rund 30 000 Euro beziffert. Ursache für das Feuer soll laut Polizei ein technischer Defekt gewesen sein.

Technik-Defekt wohl Ursache

Die umgangssprachlich „Trinkertreff“ genannte Einrichtung in Wohncontainern war im Sommer 2020 zunächst als zweijähriger Modellversuch eröffnet worden, nachdem sich zuvor immer wieder Passanten, Geschäftsleute und Anwohner über Trinker in der Innenstadt beschwert hatten. Der Gemeinderat stimmte bereits 2016 für ein „alkoholakzeptierendes Aufenthalts- und Betreuungsangebot für die Trinker- und Drogenszene“ – so heißt die Einrichtung in der Fachsprache. Die Suche nach einer passenden Immobilie für die Einrichtung hatte sich allerdings schwierig gestaltet. Die Stadt entschied sich deshalb schließlich, auf ihrem Grundstück in der Akademiestraße 1 (unter der Zufahrt zur Kurt-Schumacher-Brücke) Wohncontainer aufstellen zu lassen und die Anlaufstelle dort unterzubringen. Ins Café Anker dürfen die Besucherinnen und Besucher Bier und Wein mitbringen und dort konsumieren – sie werden auf Wunsch auch an Suchthilfeangebote weitervermittelt. Weil die Einrichtung von den Betroffenen gut angenommen wird, gab der Gemeinderat im vergangenen Herbst grünes Licht für einen Betrieb zunächst bis einschließlich 2025. 

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