Justiz

Tödliche Auto-Attacke in Mannheim-Neckarau: Fahrer vor Gericht

Drei Menschen sind gestorben: Einer nach Schlägen und Stichen, zwei Radfahrer nach einer Auto-Attacke. Ein 37-Jähriger muss sich deshalb ab Montag vor dem Landgericht Mannheim verantworten. Ist er schuldunfähig?

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Agnes Polewka
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Vor dem Landgericht verantworten muss sich ein 37-Jähriger. © Schmellenkamp

Mannheim. Vor dem Mannheimer Landgericht beginnt am Montag der Prozess gegen einen 37-jährigen Mann aus Ellerstadt, der Mitte Juni drei Menschen getötet haben soll – zwei davon in Mannheim. Die Staatsanwaltschaft geht von der Schuldunfähigkeit des Mannes aus, weil er an paranoider Schizophrenie leide – und fordert eine dauerhafte Unterbringung in einer Psychiatrie.

Mit Küchenmesser auf Vater eingestochen

Mitte Juni hatten sich zunächst im vorderpfälzischen Ellerstadt, dann im Mannheimer Stadtteil Neckarau dramatische Szenen abgespielt. Ein heute 37 Jahre alter Mann soll in der Pfalz zunächst seinen Vater getötet haben, anschließend fuhr er laut Polizei mit dem Auto seiner Mutter nach Mannheim-Neckarau. In der Rhenaniastraße rammte er laut Polizei – mutmaßlich absichtlich – vier Menschen, die auf dem Fahrrad unterwegs waren. Darunter auch eine 71 Jahre Frau und ihr 78-jähriger Ehemann. Die Frau wurde so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle starb. Ihr Mann erlag wenige Wochen später seinen schweren Verletzungen.

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Der Mann soll sich am Abend des 12. Juni gemeinsam mit seinen Eltern in deren Wohnung in Ellerstadt aufgehalten haben. Laut Gericht schlug er dem Vater nach einer Unterhaltung unvermittelt ins Gesicht, immer wieder. Der Vater sei zu Boden gegangen, doch der 37-Jährige schlug weiter auf ihn ein. Seine Mutter versuchte vergeblich, ihn aufzuhalten. Dann soll der Mann zunächst mit einem Nagel, später mit einem Küchenmesser auf seinen Vater eingestochen haben.

Auf Vater eingestochen?

Durch laute Schreie wurden laut Gericht Nachbarn auf das Geschehen aufmerksam – und versuchten zu helfen. Dabei sei einer der Nachbarn ebenfalls verletzt worden, so das Landgericht Mannheim. Erst als immer mehr Anwohner in das Haus der Familie strömten, habe der Mann das Messer fallen gelassen und sei mit dem Auto, das vor dem Haus seiner Eltern stand, nach Mannheim gefahren. Dort rammte er vier Radfahrer – mit dem Vorsatz, sie zu töten, heißt es in der Ankündigung des Gerichts. Der Mann ist aktuell in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.

Für das Verfahren sind am Landgericht sieben Termine anberaumt worden, die sich bis Anfang April erstrecken.

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