Mannheimer Bauprojekt

"The Box" abgerissen - was jetzt auf den Kapuzinerplanken entsteht

Der Lifestyle-Laden "The Box" des Modegeschäfts Engelhorn ist jetzt Geschichte. Auf den Kapuzinerplanken in der Mannheimer Innenstadt soll nun ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen - mit ungewöhnlichem Konzept

Von 
Valerie Gerards
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Animation aus der Vogelperspektive: So soll sich „The Six“ auf den Kapuzinerplanken einfügen. © K1 Holding

Mannheim. In der Innenstadt im Quadrat O 6 soll ein sechsstöckiges Wohn- und Geschäftshaus samt Dachterrasse entstehen. Es soll den klangvollen Namen „The Six“ erhalten. In wenigen Wochen wird mit dem Rohbau an den Kapuzinerplanken begonnen - das zweistöckige Gebäude, das bisher an dem Standort zu finden war, ist bereits komplett abgerissen. Die Luxemburger K1 Holding will nun mitten in der Innenstadt eine außergewöhnliche Immobilienidee umsetzen.

Noch bis Anfang des Jahres befand sich in O 6 der Lifestyle-Laden „The Box“ vom Modebekleidungsgeschäft Engelhorn, das die Verkaufsfläche aber im Februar aufgegeben hat. Die Erbengemeinschaft des alten Gebäudes verkaufte die Immobilie mitsamt Grundstück an K1 Holding. „In dieser Lage so eine große Ladenfläche mit einer oberen Etage zu vermieten, ist fast unmöglich. Das Gebäude war sanierungsbedürftig, und es hätte einen Umbau und immense Investitionen erfordert“, sagt K1-Geschäftsführer Ömer Nohut im Gespräch.

Wohnungen und Geschäfte sollen im „The Six“ entstehen. © K1 Holding

Problem für Weihnachtsmarkt auf Kapuzinerplanken?

Mittlerweile sind die Abrissarbeiten abgeschlossen. Der Bauantrag wurde im Juni eingereicht, Nohut rechnet spätestens Mitte Januar 2023 mit der Baugenehmigung: „Die Leistung für den Rohbau ist bereits vergeben, es kann dann direkt losgehen.“ Das Ziel sei es, den Rohbau bis zum Jahresende 2023 abgeschlossen zu haben, um den angrenzenden Weihnachtsmarkt auf den Kapuzinerplanken nicht zu gefährden.

In dem neuen Gebäude sollen Gewerbeflächen und Eigentumswohnungen entstehen. Auf den ersten Blick eine klassische Mischnutzung, die jedoch ein außergewöhnliches Konzept beinhaltet. Die Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss sind bereits zu 80 Prozent vermietet. Gastronomie, Damenmode und ein Schweizer Juwelier werden einziehen - konkrete Firmennamen will Nohut noch nicht nennen.

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Auf Dach: Kinderspielplatz geplant

Das erste Obergeschoss ist laut K1 die Business-Etage. Ein Teil ist schon jetzt fest an eine große Steuerkanzlei vermietet. Zusätzlich können hier die Bewohner des Hauses einen Co-Working-Space, einen Raum für Meetings, eine Leseecke oder ein eigenes Büro je nach Bedarf zusätzlich mieten. Aber nicht nur die Bewohner können an der Gewerbeebene partizipieren, die Räume sind auch für die Öffentlichkeit zu mieten.

Im zweiten Obergeschoss sollen sogenannte Mikro-Apartments entstehen, die über ein elektronisches Zugangsmodell betreten werden können. Die Bewohner der Eigentumswohnungen können in den kleinen Gasträumen mit Teeküche Gäste unterbringen. Vorgesehen sind Übernachtungen ab 50 Euro je Nacht. „Dadurch sinkt der Wohnraumbedarf für die einzelnen Wohnungen. Nebenräume werden ausgelagert, man bezahlt nur für Räume, die man auch benutzt“, erklärt Nohut. Die Gästezimmer und Businessräume seien über eine App buchbar, genauso wie die E-Bikes von der hauseigenen Verleihstation.

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Die Gesamtfläche des sechsstöckigen Gebäudes, die Sozialräumen der Gewerbeflächen und Abstellflächen eingeschlossen, beträgt rund 6.000 Quadratmeter. Insgesamt entstehen 25 Wohneinheiten zwischen zwei Zimmern bis hin zum Penthouse mit einer großen Terrasse. Auf dem Dach soll es einen Spielplatz für alle Kinder des Hauses geben, der bei Bedarf auch als Eventfläche für Feiern der Wohnungseigentümer genutzt werden kann.

Mannheimer Architekten, die bereits K1 geplant haben

„The Six“ ist eine Projektentwicklung der K1 Holding in Zusammenarbeit mit dem globalen Projektentwickler und Immobilienspezialisten Nef und Lindemann Architekten in Mannheim, die bereits das 2019 fertiggestellte „Karrée“ in K1 geplant haben. Bauherr ist die Box Real Estate O6, die für dieses Bauvorhaben von der K1 Holding gegründet wurde.

Für die Eigentumswohnungen gebe es laut Nohut bereits eine Warteliste mit Kaufinteressenten. „Wir wollen vermeiden, dass sie an einen Kapitalanleger gehen und planen eine Einzelvermarktung, damit dort Familien einziehen können“, sagt Nohut. Die Gewerbefläche wolle Immobilienentwickler hingegen nur vermieten. Voraussichtlich bis Mitte 2024 sollen die ersten gewerblichen Mieter im Erdgeschoss einziehen. Zum Jahresende 2024 sollen die Eigentumswohnungen bezugsfertig sein.

Freie Autorin

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