Verkehr

Teilsperrung der B44 bei Mannheim: So lief der Verkehr am Morgen danach

Wegen starker Hitzeschäden wurden beide Spuren der B44 in Richtung Sandhofen abrupt gesperrt und die Straße verengt. Am Morgen sind die Schäden deutlich sichtbar. Das sagt die Verwaltung zum weiteren Zeitplan

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Sebastian Koch
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Im Bereich der Frankenthaler Straße / B44 in Fahrtrichtung Sandhofen, ab der Kreuzung Graudenzer Linie bis zur Kreuzung Lilienthalstraße, starke Hitzeschäden auf der Fahrbahn entstanden. © Sebastian Koch

Mannheim. Viel Vorbereitungszeit haben Pendlerinnen und Pendler nicht gehabt, ein Chaos aber ist ausgeblieben. Von Mittwoch auf Donnerstag hat die Stadtverwaltung die beiden Spuren der B44 in Richtung Sandhofen zwischen Kreuzung Graudenzer Linie und Kreuzung Lilienthalstraße sperren und den Verkehr einspurig auf die gegenüberliegende Fahrbahn verlegen müssen. „Starke Hitzeschäden“, lautete die Begründung für die abrupte Maßnahme.

Der morgendliche Berufsverkehr sei dennoch flüssig verlaufen, erklärt eine Sprecherin der Polizei am Donnerstag dieser Redaktion. Auch als sich der Redakteur vor Ort ein Bild macht, passieren fahrende Autos, Busse und Lastwagen im Sekundentakt die rot-weißen Schilder, die deutlich sichtbare Krater, Verdickungen oder an der einen oder anderen Stelle gar Löcher im Asphalt vom Verkehr trennen.

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Gewaltige Blow-ups, wie sie etwa von Autobahnen bekannt sind und bei denen sich die einzelnen Betonelemente der Straße so stark ausdehnen, dass sie sich untereinanderschieben, sind zwar nicht zu sehen. Dennoch fällt es schwer zu glauben, dass auf der gesperrten Fahrbahn ein sicherer Verkehr möglich gewesen wäre.

Expertinnen und Experten würden die durch „sehr intensive und hohe Temperaturen“ entstandenen Schäden an den Fahrbahnfugen nun untersuchen, erklärt am Nachmittag Kevin Ittemann, Sprecher des für den Stadtraumservice zuständigen von Bürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne) geführten Dezernats. „Derartige Untersuchungen sind sehr umfangreich und können bis zu mehreren Wochen in Anspruch nehmen.“

Ungewohntes Ausmaß

Die Ergebnisse müsse man abwarten, hatte die Verwaltung bereits am Mittwoch mitgeteilt. Im schlechtesten Fall müsse man die Fahrbahn in Gänze instandsetzen - im laut Ittemann günstigsten Fall müssten nur die Fugen saniert werden und der Abschnitt kann wieder in Betrieb genommen werden. Man könne bei Hitzeschäden aber „grundsätzlich“ nicht sagen, wie lange eine Sperrung dauere. Die Verwaltung sei sich der Bedeutung der Verbindung bewusst und prüfe eine provisorische Lösung. Unter Umständen könne die Sperrung dann „zwischenzeitlich aufgehoben“ oder „gelockert werden“, erklärt Ittemann. Eine Garantie ist das nicht.

Die Sommer machen Mannheims Straßen zu schaffen. Dass sie komplett gesperrt werden müssten, sei dennoch ungewöhnlich. Die Verwaltung habe in heißen Sommern - auch in diesem Jahr - bereits „mehrfach auf die hohen Temperaturen zurückzuführende Straßenschäden“ festgestellt, sagt Ittemann zwar. „Allerdings noch nicht in diesem Ausmaß.“

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Sind die gefühlt vielen sich in Mannheim sowieso in schlechtem Zustand befindlichen Straßen für Hitzeschäden besonders anfällig? Diese Annahme bestätigt Ittemann nicht. Es hänge von mehreren Faktoren ab, wann Hitzeschäden auftreten. So sei ausschlaggebend, ob die Straße aus Asphalt, Beton oder Pflaster bestehe, wie ihr Untergrund beschaffen sei oder wie die Sonne auf die Straße einstrahle. „Das Alter einer Straße ist nicht unbedingt ausschlaggebend für das Auftreten von Hitzeschäden“, stellt Ittemann klar.

Dennoch: Gerade an der verengten Stelle fällt auf, dass - im Gegensatz zu den gesperrten Spuren - die Gegenfahrbahn, auf der nun auf je einer Spur stadteinwärts und -auswärts gefahren wird, frisch asphaltiert und fast makellos erscheint. „Das kann zumindest nicht ausgeschlossen werden“, antwortet Ittemann auf die Frage, ob man davon ausgehen kann, dass die gesperrten Spuren wegen des zuvor schlechten Zustands zusätzlich durch die Hitze geschädigt worden sind.

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts

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