Mannheim. Die heiß erwartete Tauzieh-Weltmeisterschaft in Mannheim steht vor der Tür. Deutschland ist zum ersten Mal Ausrichter der WM. Am Samstag präsentierten 16 U19- und U23-Athleten aus Deutschland, die zur Vorbereitung auf die WM im Stadion des SV Waldhof am Alsenweg trainieren, eine Stunde lang auf den Kapuzinerplanken ihr Können, um die Menschen in Mannheim zu dieser besonderen Weltmeisterschaft einzuladen.
Moderator Thomas Kaltenbach erklärte, dass 15 000 Besucher an den Veranstaltungstagen erwartet werden. 25 Nationen werden dabei sein, 1500 Athletinnen und Athleten an den Start gehen. Darunter sind auch sieben Mannschaften aus Deutschland - Frauen und Männer in verschiedenen Alters- und Gewichtsgruppen.
Die 16 Athleten auf den Kapuzinerplanken legten sich trotz des Dauerregens schon mal mächtig ins Zeug. Lena Hartmann aus Altenstadt bei Neu-Ulm ist seit drei Jahren dabei. Die 17-Jährige erklärte, was ihr am Tauziehen gefällt: „Das ist ein Sport, den nicht jeder macht, den nicht viele kennen. Wenn ich davon erzähle, finden das alle toll. Toll ist auch das Gemeinschaftsgefühl im Team.“ Simon Asal zieht mit seiner Mannschaft auf der anderen Seite am Tau. „Das Tolle an dem Sport ist die Abwechslung und dass man mit dem Team in Deutschland und auch im Ausland herumkommt“, sagte der 15-Jährige aus Wiesenbach.
Ralf Bräuninger, der Vorsitzende des Deutschen Rasenkraftsport und Tauziehverbands (DRTV) ist der Mann hinter den Seilen. Er hält bei der WM vom 5. bis 8. September die Fäden in der Hand. Dann geht es unter anderem gegen Spitzenteams aus China, Schweiz, England und den Niederlanden. „Wir haben uns in den letzten 20 Jahren langsam an die Weltspitze vorgearbeitet und wurden von anderen Nationen gefragt, warum wir nicht mal eine WM ausrichten“, erzählte Bräuninger. Der Druck sei immer größer geworden. „Zum Glück haben wir mit der Stadt Mannheim einen starken Partner gefunden, der uns auch eine Lokalität zur Verfügung stellt“, freute sich Bräuninger. Denn das sei wirklich schwierig, erklärte er.
Deutsche Athleten rechnen sich Chancen bei WM in Mannheim aus
Im Stadion am Alsenweg wird nach dem Wettbewerb der Rasen kaputt sein. „Aber eigentlich ist es eine Win-Win-Situation, der SV Waldhof wird hinterher natürlich von der Stadt einen Superrasen bekommen“, sagte Bräuninger. „Wir vertreten Deutschland bei der WM, das ist ein Spitzenwettkampf und eine wunderbare Gelegenheit, die Faszination der Randsportart Tauziehen unter Beweis zu stellen. Es wird bestimmt eine sehr schöne Veranstaltung“, betonte der DRTV-Vorsitzende.
Sportdirektor Corsin Wörner möchte das Tauziehen auch wieder mehr in die Schulen bringen. Die beste Werbung werde das erwartete gute Abschneiden der deutschen Athleten sein. Nationalspielerin Theresa Schwegler bestätigte: „Wir haben gute Chancen ganz vorne dabei zu sein.“ Die 27-Jährige aus der Nähe von Stuttgart ist schon seit ihrem 17. Lebensjahr Mitglied der Nationalmannschaft. Jakob Schlegel ist der jüngste in der Nationalmannschaft der Herren. Der 22-Jährige aus der Nähe von Freiburg, der mit sieben Mannschaftskameraden in der Gewichtsklasse 640 Kilo antritt, versicherte: „Wir haben gute Chancen auf die Goldmedaille.“
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