Kurt-Schumacher-Brücke gesperrt (mit Fotostrecke)

Stillstand in Mannheimer Bismarckstraße und Parkring - Autofahrer kommen nicht aus Tiefgarage

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dle/lang/kako/dk
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Mannheim. Die Sperrung der Kurt-Schumacher-Brücke in Fahrtrichtung Ludwigshafen am Wochenende hat erwartungsgemäß zu massiven Verkehrsbehinderungen geführt. 

Nahezu kompletter Stillstand auf Bismarckstraße und Parkring

Auf Nachfrage des "Mannheimer Morgen" bilanzierte am Sonntag Daniel d'Amato, Polizeiführer vom Dienst im Mannheimer Präsidium,  "erstaunlich wenig Zwischenfälle" auf den allerdings massiv verstopften Straßen der Mannheimer Innenstadt. Als besonders problematisch hatte sich am Samstag der Rückstau aus Ludwigshafen in Richtung Mannheim erwiesen. Zum nahezu kompletten Stillstand war der Verkehr zeitweise in der Bismarckstraße, auf dem Parkring und auf der Mannheimer Südtangente gekommen. 

Ein Sprecher der Polizei teilte zudem am frühen Samstagabend mit, dass es an der Fähre nach Altrip zu längeren Wartezeiten komme. Ob dies in unmittelbarem Zusammenhang mit der Brückensperrung stehe, wisse er aber nicht.

Auch am Sonntag stauten sich die Autos auf der Mannheimer Seite bis weit in die Innenstadt hinein. D'Amato: "Uns sind in so einer Situation die Hände gebunden. Wenn alles steht, können wir auch nichts machen."

Überblick zur aktuellen Verkehrssituation im Google-Verkehrsdienst

Bereits kurz nach Einrichtung der Sperrung der Auffahrten auf Mannheimer Seite war es am Freitagabend ab 20 Uhr zu längeren Staus gekommen. Diese wirkten sich auch auf die Zufahrtstraßen in der Stadt aus - sowie auf den von Ludwigshafen kommenden Verkehr, da dieser nicht abfließen konnte. Im Chaos um Hafen- und Akademiestraße waren wild schimpfende Autofahrer zu beobachten.

Autofahrer kommen nicht aus Tiefgarage - Polizei muss eingreifen

Weil sich der Verkehr am Samstagabend auch in der Mannheimer Markstraße staute, war die Ausfahrt aus der Tiefgarage in G1 zeitweise nicht mehr möglich. Bei laufendem Motor warteten die Fahrer bis zu einer Stunde - die Luftqualität in der Tiefgarage sank stetig, teilte die Polizei am Sonntag mit. Eine Polizeistreife sorgte dafür, dass die Motoren abgestellt wurden. Insgesamt vier Streifen regelten schließlich den Verkehr. Nach etwa 45 Minuten habe sich die Lage wieder normalisiert, so die Polizei. 

Ärger bei Radfahrern wegen Beschilderung 

Bei Radfahrern sorgte die Sperrung der Kurt-Schumacher-Brücke wegen widersprüchlicher Beschilderung ebenfalls für Ärger und Unverständnis. Der nördliche Rad- und Fußweg auf der Brücke sollte offen bleiben, so die Ankündigung der Stadt Mannheim: „Der Rad- und Gehweg wird auf einer Länge von 20 Metern halbseitig gesperrt und kann weiterhin genutzt werden.“ Doch stattdessen war dieser Weg am Freitagabend voll gesperrt. Auf Ludwigshafener Seite wurde eine Umleitung eingerichtet, Radfahrer und Fußgänger wurden unter der Brücke hindurch und auf die südliche Brückenquerung geleitet.

Auf Mannheimer Seite sah die Situation komplizierter aus, wie am Freitagabend zu beobachten war. Auf die Frage, ob denn der nördliche Radweg über die Brücke nun gemäß Ankündigung offen sei oder doch gesperrt, antwortete ein Polizist unserem Mitarbeiter vor Ort: „Ich kann es ihnen nicht sagen.“ Mit Hinweis auf die Ankündigung ergänzte er: „An der Auffahrt steht ein Schild, dass die Brücke nur für Fußgänger gesperrt ist, Sie sind ja Radfahrer, also können Sie theoretisch drauf fahren. Viel Glück.“

Tatsächlich war die Auffahrt auf den Geh- und Radweg von Mannheim kommend in der Akademiestraße mit Absperrgittern gesperrt und durch das entsprechende runde Verkehrszeichen mit roter Umrandung und einem Fußgänger in der Mitte gekennzeichnet: Demnach sind Fußgänger verboten, Radfahrer sind hingegen erlaubt, wie das blaue Schild vor dem Verbotsschild klar kennzeichnete.

Zahlreiche Radfahrer strandeten an der Auffahrt, denn einerseits war die Strecke für sie frei, die Absperrgitter standen aber voll im Weg und eine Umleitung wie auf Ludwigshafener Seite war auch nicht eingerichtet. Während einige verzweifelt auf ihren Smartphone-Apps nach Alternativen suchten, wurden die Absperrgitter auf dem Radweg von Radfahrern kurzerhand beiseite geräumt und die Brücke auf dem nördlichen Weg gequert. Vorbei ging es an den Bauarbeitern zum nächsten Hindernis: Auf Ludwigshafener Seite war der Rad- und Gehweg auch voll gesperrt. Aber im Beiseiteräumen von Gittern, die den Radweg blockieren, hatten die Radfahrer ja schon Übung.

Kurt-Schumacher-Brücke

Brückensperrung sorgt für starke Verkehrsbehinderungen

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