Mannheim. Tagesmütter in Mannheim fürchten um ihre Existenz. Die Nachfrage für die Betreuung der Kinder unter drei Jahren bleibt zunehmend aus. „Viele von uns kämpfen aktuell darum, ihre Gruppen zu füllen“, berichtet Franziska Pelz, Tagesmutter in Mannheim. In ihrer Einrichtung „Casa Unica“ in Mannheim-Käfertal ist der Rückgang so heftig, dass sie überlegt, zum Jahresende zu schließen.
„Die Situation ist in weiten Teilen der Republik dramatisch“, erklärt Heiko Krause, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands für Kindertagespflege im Gespräch mit dieser Redaktion, dass sich dieses Phänomen über alle Bundesländer hinweg erstreckt.
Immer mehr Kindertagespflegepersonen schließen ihr Betreuungsangebot. Während in einigen Bundesländern der Rückgang bei bis zu 15 Prozent liegt, verzeichnet Baden-Württemberg noch einen moderaten Verlust von 1,5 Prozent im Jahr 2024. „Für 2025 rechnen wir damit, dass sich die Situation noch einmal deutlich verschlechtert“, so Krause.
Zu wenige Kinder machen die Betreuung unwirtschaftlich
Neben wirtschaftlichen Faktoren, wie etwa hohe Mieten, bekommen die Kindertagespflegepersonen den Geburtenrückgang zu spüren. „Die Entwicklung der Geburten trifft die Kindertagespflege besonders früh und besonders hart“, weiß Heiko Krause. Die laufende Geldleistung, die von den Jugendämtern an die Kindertagespflegepersonen ausgezahlt werde, sei an die Zahl der betreuten Kinder gekoppelt. „Können nicht fünf, sondern zum Beispiel nur drei Kinder betreut werden, wird die Kindertagespflege unwirtschaftlich“, so Krause.
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