Nächste Erhöhung

Städtische Frei- und Hallenbäder sollen in Mannheim erneut teurer werden

Die Stadt Mannheim will die zuletzt im Mai 2022 erhöhten Eintrittspreise in ihren Bädern erneut anheben, diesmal in zwei Stufen. Was genau geplant ist und warum

Von 
Steffen Mack
Lesedauer: 

Mannheim. Das Thema wird den Mitgliedern des Mannheimer Gemeinderats bekannt vorkommen. Am Donnerstag geht es im Sport- und Freizeitausschuss erneut um eine Erhöhung der Eintrittspreise in die städtischen Frei- und Hallenbäder. Die waren erst im Mai 2022 teurer geworden. Hier dazu die wichtigsten Fragen und Antworten.

Warum sollen Bäder-Preise jetzt schon wieder steigen?

Zur Begründung verweist die Stadtverwaltung in ihrer Beschlussvorlage auf die stark gestiegenen Energie- und Personalkosten. Die seien bei der Preisanpassung 2022 in diesem Ausmaß nicht absehbar gewesen.

Wie lange galten denn die vorherigen Tarife?

Seit 2016. Nur in der Pandemie gab es mal einen leicht erhöhten Freibad-Sondertarif (3,50 Euro).

Wird fortan womöglich ständig an der Preisschraube gedreht?

Als Signal, dass das nicht passiert, und zum erleichterten Kalkulieren ist ein verzögertes, zweistufiges Verfahren vorgesehen. Demnach sollen die Preise zunächst im September nächsten Jahres steigen, dann ein zweites Mal im September 2026.

Um wie viel sollen die Eintrittspreise angehoben werden?

Laut Stadt beträgt der prozentuale Anstieg zunächst, je nach Tarif, sechs bis 20 Prozent, später dann noch mal 4,5 bis 7,5 Prozent.

Was heißt das für einfache Vollzahler-Eintrittskarten?

Derzeit zahlen Erwachsene im Carl-Benz-Bad sowie in den Freibädern Sandhofen und Neckarau 3,50 Euro. Ab September 2024 sollen es vier, zwei Jahre später 4,30 Euro sein. Für das Herzogenriedbad und die Hallenbäder (Neckarau ist etwas teurer) ist ein Anstieg von derzeit vier erst auf 4,50, dann auf 4,80 Euro geplant.

Werden Jahres- und Saison- karten ebenfalls teurer?

Der Preis für eine Freibad-Saisonkarte, bisher 100 Euro, soll ab September 2024 (also de facto ab 2025) auf 120 Euro steigen, und zwei Jahre später auf 126. Auch die ein Jahr gültigen „Bäderkarten Vielschwimmer“ in den Hallenbädern sollen in zwei Stufen teurer werden. Ab September 2024 würde die Bandbreite von 206 Euro (ermäßigt 119) auf der Vogelstang bis zu 365 Euro (222) in Neckarau reichen. Im September 2026 ist ein Nachschlag vorgesehen.

Mehr zum Thema

Kommentar Höhere Bäderpreise in Mannheim noch maßvoll, aber ärgerlich

Veröffentlicht
Kommentar von
Steffen Mack
Mehr erfahren
Freizeit

Deutlich weniger Menschen gingen im Sommer in Mannheims Freibäder

Veröffentlicht
Von
Stefanie Ball
Mehr erfahren
Kriminalität

Einbrüche in Mannheimer Freibäder - das sagt die Polizei

Veröffentlicht
Von
Valerie Gerards
Mehr erfahren

Gibt es für Menschen, die häufig schwimmen gehen, auch andere Vergünstigungsmöglichkeiten?

Ja, Geldwertkarten für 25, 50, 75 und 100 Euro. Wer damit dann seinen Eintritt bezahlt, erhält zwischen fünf und 20 Prozent Ermäßigung. Egal, in welchem Bad oder Tarif.

Bleiben die günstigeren Abendpreise bestehen?

Die werden ebenfalls angehoben. Wer nach 18 Uhr ins Freibad will, zahlt ab September 2024 dafür 2,70 Euro, zwei Jahre später 2,90. Im Herzogenried sind es drei Euro und 3,20 Euro. So viel kostet dann auch in Hallenbädern der - frühestens um 16 Uhr und erst zwei Stunden vor Kassenschluss mögliche - Abendeintritt. Nur in Neckarau gibt es generell Kurzzeit- und Langzeittarif.

Was ist mit dem im Herzogenried entstehenden Kombibad?

Dessen Preise sollen 2025 festgelegt werden. Das zeigt, dass das Projekt offensichtlich weiter nicht gut vorankommt. Ende März wurde dem Sportausschuss bereits mitgeteilt, die ursprünglich für Anfang 2024 vorgesehene Fertigstellung verzögere sich um etwa ein halbes Jahr. Als Gründe wurden sehr viele Kampfmittelfunde sowie die fehlerhafte Planung einer Baufirma genannt.

Newsletter "Guten Morgen Mannheim!" - kostenlos registrieren

Sind der Vorlage weitere Neuigkeiten zu Bädern zu entnehmen?

Die Sauna im Herschelbad, schon länger geschlossen, soll nun dauerhaft außer Betrieb bleiben. Für sie steht in den Entgelt-Tabellen auch ab 2026 gar kein Preis mehr. Der Bau einer neuen dürfte entscheidend davon abhängen, wann und wie die geplante Umgestaltung eines Teils des Herschelbads hin zu einem höherwertigen Angebot gelingt.

Inwiefern treffen die jetzt geplanten Preiserhöhungen Schwimm- und Wassersportvereine?

Deren Nutzungsgebühren werden ebenfalls um rund fünf Prozent angehoben. Weil die jüngste Erhöhung auf die Vereine aber erst mit Verspätung umgelegt wurde, soll das auch diesmal geschehen. Für die Freibäder ab Mai 2026 und die Hallenbäder ab September 2026.

Kommen noch mehr Teuerungen im Sport- und Freizeitbereich?

Ja, einige. Auf der Tagesordnung des Sportausschusses stehen am Donnerstag auch höhere Entgelte für die Leichtathletikhalle sowie die städtischen Sportplätze. Sie sollen in zwei Stufen ab April 2024 und April 2026 steigen. Das betrifft auch Sporthallen sowie den Schulsport. Und für Wohnmobile wird auf dem Stellplatz in Neuostheim ab März nächsten Jahres mehr Geld verlangt.

Wie kann man die Ausschusssitzung am Donnerstag verfolgen?

Entweder um 16 Uhr auf den hinteren Plätzen des Raums Haifa im Technischen Rathaus oder im Livestream unter mannheim-videos.de. Dort ist die Sitzung dann auch ab Freitagmorgen abrufbar.

Tagesordnung und Vorlagen sind beim Informationssystem für Bürgerinnen und Bürger zu finden.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke