Stadt Mannheim arbeitet an Lösungen für betroffene Kita-Eltern

Mannheim. „Es gab in den 15 Jahren, denen ich dem Gemeinderat angehöre, keine Vorlage, die dazu geführt hat, dass ich so viele Mails, Anfragen, Telefonanrufe oder sonst irgendwas bekommen habe“, sagte CDU-Fraktionschef Claudius Kranz am Donnerstag im Gemeinderat. Das zeige, „wie schwerwiegend der Eingriff“ für betroffene Eltern sei. Die Vorlage, der Eingriff: Damit meint Kranz die von der Verwaltung angekündigte flächendeckende Reduzierung der Ganztag-Öffnungszeiten in Kitas und Krippen.

Eine oder gar zwei Stunden weniger Betreuungszeit pro Tag ab September, und das voraussichtlich gleich drei Jahre lang: Seit Wochen sorgt das Vorhaben für Wirbel. Der Hintergrund: Es fehlt massiv an pädagogischen Fachkräften. Die Kürzung der Öffnungszeiten soll bewirken, dass mehr Stabilität ins System kommt und etwa 400 Plätze, die mangels Personal nicht besetzt werden könnten, im Herbst doch noch zur Verfügung stehen.

Nach mehr als einer Stunde Diskussion und einer Viertelstunde Sitzungsunterbrechung stimmte der Gemeinderat bei wenigen Enthaltungen der Vorlage zu, die eine Gebührenerstattung für Eltern vorsieht und die Reduzierung der Öffnungszeiten detailliert darstellt.

Zuvor hatte Oberbürgermeister Christian Specht zugesichert, man arbeite „unter Hochdruck“ an einer Randzeitenbetreuung, die die ausfallenden Kitastunden kompensiert. Sein Versprechen: „Wir geben alles, um auch Unmögliches möglich zu machen.“ Das sei man Eltern und Kinder schuldig. Dabei werde man auch viele Dinge erproben müssen, „und da wird es auch knirschen und krachen. Es geht nicht anders.“ Zugleich versprach Christian Specht größtmögliche Transparenz. Konkretere Angaben zum aktuellen Stand der Randzeitenangebote und dem Bedarf der Eltern solle es noch vor der Sommerpause geben.