Franklin

So sehen die neuen Spielplätze für die Franklin-Kinder in Mannheim aus

Große Findlinge, meterlange Rutschen und viel Holz: Auf Franklin gibt es nun sieben Spielplätze für alle Altersklassen. Wie die Kleinen selbst die neue Spielwiese finden und was das Besondere daran ist - ein Rundgang

Von 
Lisa Uhlmann
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„1000 Daumen hoch“: Die Grundschüler stürmen den neuen Spielplatz auf dem Teufelsberg im Stadtteil Franklin – und sind begeistert. © Wazulin

Mannheim. Die Tester und Testerinnen sind kaum zu halten, so sehr freuen sie sich auf ihren heutigen Job: Die Grundschüler dürfen an diesem kalten Dezembermorgen als erste überhaupt vier neue Spielplätze im Stadtteil Franklin ausprobieren. Als Schulleiterin Sabine Stechl grünes Licht gibt, stürmen die Kinder der Spinelli-Schule im wahrsten Sinne des Wortes den ersten Testort: den Spielplatz „Teufelsberg“. In Sekundenschnelle sausen die Grundschüler die zwölf Meter lange Hang-Rutsche herunter, springen auf die große Nestschaukel oder klettern geschickt an den orangenen Seilen der Stahlrohrkonstruktion entlang.

Spielplätze auf Franklin in Mannheim: Sieben neue Orte zum spielen

Was macht die neuen Spielplätze aus, für wen sind sie gedacht - und wie finden die rund 1500 Kinder, die derzeit hier leben, diese neuen Abenteuerflächen? Insgesamt sieben solcher Spielflächen sind von der städtische Entwicklungsgesellschaft MWSP nun entstanden, die zur Eröffnung alle Kinder und Einrichtungen auf Franklin eingeladen hat.

„Mindestens 100 Mal rutschen“: Die fünfjährige Zara beim Spielplatz-Test. © Lisa Uhlmann

Neben den Anlagen „American Landscape“ und „Elementary School“ kommen nun der „Teufelsberg“ am nördlichen George-Sullivan-Ring, die gegenüberliegende „Stadtdüne“, ein kleiner Spielpunkt am Kiefernhain in Sullivan sowie zwei Anlagen im Grünzug der Offizierssiedlung dazu. Getestet wird der Teufelsberg zuerst von der Spinelli-Grundschule, die bis zum Ende des Schuljahrs als Übergang in der ehemaligen Elementary-School auf Franklin untergebracht ist.

Spielplätze auf Franklin in Mannheim sollen Aufenthaltsorte werden

„Das ist eine tolle Gelegenheit, die Kinder haben sich sehr darauf gefreut. Wir werden den Spielplatz solange nutzen, bis wir umgezogen sind“, sagt Leiterin Stechl. Die Bauzeit der Spielplätze mit nur einem halben Jahr ist dabei gut gelaufen. „Aber alles drum herum muss noch wachsen, hat das Aufschütten der Hügel Zeit gekostet“, erinnert sich Farsad Tawahol, der als Bauherrenvertretung für die MWSP die Projektleitung vor Ort koordiniert hat.

Aber auch Eltern und Jugendliche sollen den Platz als Treffpunkt und Aufenthaltsort nutzen. Die neuen Anlagen sollen zum Toben im Freien einladen und gleichzeitig die Motorik, Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer und Koordination schulen. „Solche Freiräume tragen auch wesentlich zur Belebung der neuen Nachbarschaft bei“, so Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP.

Schatten spenden sollen später einmal die vielen frisch gepflanzten Bäume. Die Idee der Planer von der Berliner Firma Spielraumlabor für den Teufelsberg, der für Kinder von sechs bis zwölf gedacht ist: Auf dem neuen „Abenteuerberg“ soll sich das Viertel überblicken lassen, quasi ein 360 Grad Blick mitten im Grünen. Das Grün aber muss erst noch wachsen. So ist der Spielplatz noch von Bauzäunen umgeben, die das frisch gesähte Gras schützen.

Wie die Spielplätze auf Franklin aussehen

Nur 500 Meter weiter testen sieben Zwerge der Kita George-Washington-Straße den zweiten neuen Spielplatz, die „Stadtdüne“. Konzipiert und gebaut wurden die Anlagen „Stadtdüne“ und der „Kiefernhain“ von der Stuttgarter Firma Kukuk. Mit viel Sand, Holz, Findlingen und Seilen können und sollen Kinder von drei bis neun Jahren in der Stadtdüne Spaß am Spielen haben. „Die Rutsche ist am besten, die will ich 100 Mal rutschen“, sagt die fünfjährige Zara. Dieses ehrgeizige Ziel ist gar nicht so unrealistisch, denn die Vorschülerin wohnt mit ihrer Familie im Viertel. Auch der Weg zu ihrem Kindergarten ist nur ein paar Minuten entfernt, verrät Erzieherin Natalie Piarson.

„Ich wohne auch hier. Mein Mann ist US-Soldat und war früher hier stationiert. Deshalb wollten wir wieder zurück. Es ist toll, was hier alles passiert“, sagt die zweifache Mutter. Sie erinnert sich daran, dass man früher neidisch auf die Spielplätze der hier stationierten US-Amerikaner geblickt hat - und freut sich heute umso mehr über neue Spielplätze vor der Haustür.

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Nach einer Stunde Toben ziehen die Grundschüler weiter zum Grünzug der Offizierssiedlung am James-Monroe-Ring. Die zwei kleinen Spielplätze erinnern an das Spielen im Wald und sind für Kinder von eins bis sechs und sechs bis zwölf Jahren gedacht. Mit Kletterelementen aus Holz und einer Rutsche fügen sich die Spielplätze optisch gut in die Siedlung und sind abgeschirmt vom Verkehr. Am Ende der Spielplatztour gibt es für die fleißigen Testerinnen und Tester noch Punsch und Knabbereien. Wie ihr Fazit ist? „Alles ist toll und perfekt. Tausend Daumen hoch“, bewertet eine Siebenjährige.

Redaktion Seit 2018 als Polizeireporterin für Mannheim in der Lokalredaktion.

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