Besuchermassen

So positiv fällt die Stadtfest-Bilanz 2024 aus

Was Veranstalter, Gastronomen, Vereine, Bühnenpartner und Polizei zum Mannheimer Stadtfest sagen und was sie Besonderes beobachtet haben

Von 
Peter W. Ragge
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„Kein Durchkommen mehr“: Auftritt vom „Festzeltkommando“ auf der Feuerio-Bühne in den Planken. © Michael Ruffler

Mannheim. „Ein supertolles, gelungenes, fantastisches Stadtfest“ - mit diesen Worten hat Kulturbürgermeister Thorsten Riehle die dreitägige Großveranstaltung zusammengefasst. „Die Marke von 300 000 Besuchern werden wir auf jeden Fall wieder knacken“, ist Geschäftsführerin Christine Igel von der städtischen Tochtergesellschaft Event & Promotion überzeugt, die das Stadtfest jetzt im 13. Jahr organisiert hat.

„Im Vergleich zum vergangenen Jahr, das schon gut war, haben wir noch mal eine Schippe draufgelegt“, bekräftigt Riehle. Allein am Samstag seien 160 000 Menschen zu dem Fest geströmt, so Igel, die für diesen Tag von einem neuen Rekord ausgeht: „Es war an ganz vielen Ecken voll!“ Riehle hat beobachtet, „dass viele Menschen gezielt in die Innenstadt kamen, um Einkaufen und Feiern miteinander zu verbinden“. Diesen Eindruck hätten ihm einige Einzelhändler bestätigt: „Die Kombination aus Feiern und Shoppen ging auf.“

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Bühnenpartner wie Vereine und Gastronomen bestätigen die positive Einschätzung. „Wenn man von unserer Bühne am Samstagabend zum Wasserturm geschaut hat - da war ja keine Lücke mehr“, spricht auch Laura Grimm vom RNF von einem Besucherrekord. „Bei uns war stellenweise kein Durchkommen mehr vor der Bühne“, sagt ebenso der Feuerio-Vizepräsident Stefan Hoock. „Besonders ab den frühen Abendstunden war fast kein Durchkommen mehr“ nennt auch Martin Heiler von der Kulturnetz-Bühne den Besucherandrang „beeindruckend“. Die Auftritte des Nationaltheaters hätten schon mittags die Massen zur Bühne gezogen. Zudem sind Heiler „die Fanscharen einzelner Acts“ aufgefallen, die besonders bei Mr. Ellis, dem Rhein-Neckar-Theaters oder bei Khumo mit Bandshirts an der Bühne gestanden und textsicher mitgesungen hätten.

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„Die Jungs hatten ordentlich was zu tun, um Nachschub zu liefern, und teilweise gab Probleme beim Durchkommen“, berichtet Nadine Oswald von der Eichbaum-Brauerei. Sie freut sich über „perfektes Bierwetter“, aber auch Wasser und Schorle seien sehr viel geflossen. Zwar sei es „am Freitags anfangs etwas ruhiger“ gewesen, „aber danach überall gestopft voll“.

„Alles friedlich, deshalb stehe ich so gerne hier“

„Freitag verhalten, Samstag voll wie gestopft“ war es auch bei Winzer Peter Stapf, der zwei Wein- und Flammkuchen-Stände betreibt. „Es macht einfach immer wieder Spaß, auf dem Stadtfest zu stehen“, freut sich Stapf. „Sehr zufrieden“ heißt es ebenso von dem Stand, der erstmals Spanferkelbraten angeboten hat. „Freitag etwas weniger, aber Samstag super - ein voller Erfolg“, ist gleichfalls Schausteller Markus Rick, spezialisiert auf guten, deftigen Imbiss sowie Ausschank, „sehr zufrieden“. „Sehr zufrieden“ - diese Worte gebraucht auch sein Schaustellerkollege Manuel Reif für seinen Crêpes-Stand wie für Churros, ein spanisches frittiertes Brandteiggebäck: „Freitag ok, Samstag Ausnahmezustand“, sagt er gar, „aber alles friedlich, deshalb stehe ich hier so gerne“, so Reif. „Alles rundum friedlich. Eine Bombenstimmung, aber alles ruhig“, sagt auch Rick, der viele Jahrzehnte Stadtfest-Erfahrung hat.

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Peter W. Ragge
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„Kein Glaswurf, absolut nichts, total entspannt“, teilt Stefan Hoock diese Einschätzung. Freitag sei es beim Getränkeausschank vom Feuerio „etwas verhaltener“ gelaufen, aber dann habe sich das Wochenende „ganz super entwickelt“. „Das stimmt, alles hat gepasst, die Zahlen sind top“, meldet ebenso Dietmar Beck von der „Fröhlich Pfalz“, die beim Getränkeausschank von Mitgliedern des Carneval Club Waldhof und Eishockeyspielern der „Eisbrecher“ unterstützt worden ist. „Samstags sind uns sogar die Brötchen ausgegangen, obwohl wir mehr bestellt hatten - das gab es noch nie“, sagt Dietmar Beck.

Den größten Aufwand von allen Vereinen betreiben die „Löwenjäger“, die 200 Kilo Käfertaler Spargel zubereiten und weitere Essens- und Getränkeangebote machen. Über 90 ehrenamtliche Helfer sind da an den drei Tagen im Einsatz, einige mehrfach. „Trotz Pfingstferien ist es uns gelungen, alle Schichten gut zu besetzen“, hebt Hambsch das Engagement seiner Mitglieder hervor. Das habe sich gelohnt. „Sehr gut“ sei der Umsatz gewesen, „und alles absolut friedlich, während früher schon mal Gläser geworfen wurden“.

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Peter W. Ragge
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„Riesige Besuchermassen, aber deutlich weniger Einsätze“, bilanziert der Einsatzleiter der Polizei, Polizeioberkommissar Marius Mlcak: „Wir haben mehr erwartet, aber hatten erstaunlich wenig zu tun“, so Mlcak, zumal es „keine einzige körperliche Auseinandersetzung gab, die strafrechtlich verfolgt werden muss“. Bewährt habe sich, dass wegen des enormen Andrangs Freitag um 21 Uhr und Samstag bereits um 20 Uhr der Friedrichring für den Autoverkehr komplett gesperrt worden ist. „Ganz ruhig“ war es gleichfalls für den Sicherheitsdienst, der Firma Ricon von Axel Ulitzka.

Kinderfest hätte „das Doppelte an Fläche gebraucht“

Allerdings sind Helfer der Malteser und des Roten Kreuzes Innenstadt bei Sanitätseinsätzen „aggressiv verbal angegangen worden“, so Malteser-Stadtbeauftragte Hannah Leinen: „Das hatten wir so noch nicht“. Die Zahl der Hilfeleistungen hielt sich aber sehr in Grenzen.

„Proppenvoll“ war es lauf Karmen Strahonja, Geschäftsführerin vom Stadtmarketing, auch beim Kinderfest: „Wir hätten das Doppelte an Fläche gebraucht“, meinte sie. „Die Kinder haben 2670 Gramm Gold geschürft auf der Goldwaschanlage vom Heidelberger Märchenparadies, es wurden über 5500 Luftballons und Luftballontiere aufgeblasen, 45 Kilo Blumen beim Blumenkranzbinden von Ikea verflochten und von John Deere 1 500 Mini- Traktoren verteilt. „Die Kinder lieben es“, so Strahonja, was Stadträtin Melanie Seidenglanz drei Tage lang selbst erlebt hat bei ihrem Dienst am Kreativ-Stand der Metropolregion. „Drei Tage am Stück sind zwar herausfordernd“, sagt sie, „aber toll, denn alle sind gut drauf, es ist sehr gute Stimmung, und es ist ein Angebot für alle“, und das sei noch stärker angenommen worden als in den vergangenen Jahren.

Redaktion Chefreporter

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