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So könnte ein neues Wohnviertel am Mannheimer Buga-Park aussehen

199 Wohnungen sollen am Buga-Park entstehen. Geht alles glatt, könnte es schon 2025 losgehen. Eine großangelegte Sanierung schließt die städtische Wohnbaugesellschaft wegen Unwirtschaftlichkeit aus

Von 
Bernhard Haas
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GBG-Geschäftsführer Karl-Heinz Frings zeigt Bebauungspläne. © Bernhard Haas

Die städtische Wohnbaugesellschaft GBG will ganz im Süden des Spinelli-Geländes ein kleines, autoarmes, energieautarkes Wohnquartier bauen. Neun Gebäude in Holzhybridbauweise sind geplant. Insgesamt stehen dann 199 Wohnungen bereit. Besonderheit der Siedlung sollen laut GBG ein nachhaltiger, ökologischer Schwerpunkt sein und ein ausgewogener Wohnungsmix. Neben geförderten Wohnungen (80) wird es auch betreutes Wohnen (17) geben. Zudem sollen 70 frei vermietete Wohnungen und 32 Eigentumswohnungen entstehen. Die Wärmeversorgung soll über ein Nahwärmenetz klimaneutral geregelt werden. Auf den Dächern soll Photovoltaik einen hohen Ertrag erbringen. Parkplätze stehen im zur Buga fertiggestellten Parkhaus bereit.

Wettbewerb Grundlage für die Planung des Wohnviertel am Buga-Park

Rund um den Spinelli-Platz bleiben die Kasernengebäude erhalten. Grundlage für die Planung ist ein 2017 durchgeführter Wettbewerb, der vorsah, dass drei Kasernengebäude und zusätzlich die alte Sporthalle erhalten bleiben. Zwei Kasernengebäude sollen abgerissen werden. Um die eigene Position zu überprüfen, hat die GBG, so Geschäftsführer Karl-Heinz Frings, ein namhaftes Ingenieurbüro beauftragt, die bestehenden Riegelgebäude darauf zu untersuchen, ob es sinnvoller ist, sie bei einer Betriebszeit von 50 Jahren zu erhalten oder neu zu bauen. Mit dem Ergebnis, dass die Neubauvariante in der CO2-Bilanz vorteilhafter ist. Auf den bestehenden Gebäuden könne nur die Hälfte der Photovoltaik-Anlagen gebaut werden im Vergleich zum Neubau mit Pultdächern. Noch deutlicher falle das Ergebnis aus, betrachte man die Wirtschaftlichkeit. Selbst wenn eine Sanierung nach einem Teilabriss denkbar wäre, würden laut Frings die Anforderungen an einen modernen Wohnungsbedarf nicht erfüllt.

Brandschutz in neuem Wohnviertel in Mannheim problematisch

Da es sich bei den beiden seit Jahren leerstehenden Gebäuden um Kasernen handelt, sei es nicht so einfach, sie in Wohnraum umzuwandeln, ist auch der für Baumanagement zuständige Bereichsleiter Gregor Kiefer überzeugt. „Letztlich müssten wir bis auf die tragenden Wände alles erneuern“, sagt Kiefer. Ein Blick in das Innere des Gebäudes habe gezeigt, dass vieles marode sei. Ein großes Problem wird im Brandschutz gesehen, der nur schwer gewährleistet werden könne. Außerdem seien Decken asbestbelastet und müssten für viel Geld saniert werden.

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Rund 70 Jahre nach der Erweiterung Feudenheims sei es interessant, dort einen neuen, modernen städtebaulichen Akzent zu setzen, findet Kiefer. Geschäftsführer Frings betonte die Bedeutung der Gesamtplanung. Es könnte ein „wirklich vorbildliches Wohngebiet in Mannheim werden“. Wenn alles glatt läuft, soll 2025 mit dem Bau begonnen werden.

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