„Wir sind alle sehr glücklich und natürlich auch stolz – besonders auf die Jungs, die sich im zweiten Jahr noch deutlich tiefer in die Materie eingearbeitet haben und viel Arbeit und Zeit investiert haben“, strahlt Steffi Sprinz. Die Lehrerin ist am Ludwig-Frank-Gymnasium (LFG) gemeinsam mit Dennis Hoffmann für „Jugend-forscht“ verantwortlich. Die „Jungs“ sind Thomas Hergetz (16), Vit Werner (15) und Tom Sprinz (16).
Mit ihrer Untersuchung, ob helle Dachziegel während Hitzeperioden Innenräume besser kühlen können als dunkle, holten sie beim 59. bundesweiten Wettbewerb der Nachwuchsforscher nach dem Regional- den Landessieg – und zogen so ins Bundesfinale ein (wir berichteten). Hier reichte es zwar nicht ganz für den ersten Platz in der Sparte Geo- und Raumwissenschaften – aber immerhin für den zweiten. Und das bei 14 konkurrierenden Gruppen.
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Bei dem dreitägigen Event im Heilbronner Science Center experimenta gab es zwei Sonderpreise obendrauf: den Preis für die beste geographische Arbeit von der Deutschen Gesellschaft für Geographie und den Preis des Bundeswirtschaftsministeriums für eine Arbeit zum Thema Energiewende. Die Urkunde für den zweiten Platz bei „Jugend forscht“ konnten die Schüler vom baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl entgegennehmen, zu der Auszeichnung gehöre außerdem „eine Einladung zum Empfang beim Bundeskanzler“, berichtet Steffi Sprinz.
LFG als „Jugend-forscht-Schule“ 2024 ausgezeichnet
Die einen weiteren Grund zur Freude hat. Dann das LFG erhielt auch noch den Titel „Jugend-forscht-Schule Deutschland“ 2024. Dazu nominiert jedes Bundesland eine Schule. „Diese muss dann ein Schulporträt verfassen und einreichen. Damit werden dann drei Schulen ausgewählt und deren Leitungen zum Finale eingeladen“, erklärt Steffi Sprinz. Aus Mannheim dabei: Direktor Stefan Weirether und sein Stellvertreter Holger Göldner.
In Heilbronn hatten die drei Schulen 15 Minuten Zeit, ihr „MINT-Förderkonzept zu präsentieren, anschließend erfolgte ein Jurygespräch dazu“, so Sprinz. Dabei konnte das LFG überzeugen. Kultusministerin Theresa Schopper übergab den Preis, der in Anlehnung an die Zahl Pi mit 3142 Euro dotiert ist.
Die drei Schüler waren mit ihrem Dachziegel-Projekt bereits im Vorjahr bei „Jugend forscht“ angetreten, Nach dem Regionalsieg 2023 holten sie beim Landeswettbewerb den zweiten Platz und verpassten damit knapp den Einzug ins Bundesfinale. Zwischenzeitlich überarbeiteten und verbesserten sie ihre Studie zum Hitzeschutz durch Dachziegel.
Die Jury im Bundesfinale hob hervor, dass sie die Wirksamkeit bestimmter Ziegel „an selbst konstruierten Modellhäusern“ untersuchten. „Bei ihren Messreihen lag die Temperatur in einem weiß gedeckten Haus im Durchschnitt knapp ein Grad Celsius niedriger als bei einer konventionellen Ziegelfarbe“, heißt es dazu weiter.
„Ihre Ergebnisse rechneten die Jungforscher anschließend auf mehrere Mannheimer Stadtteile hoch, indem sie zunächst die Gesamtheit der Dachflächen bestimmten. Dann berechneten sie die Energiemenge, die im Untersuchungsgebiet pro Jahr bei weißen Dachbelägen weniger absorbiert werden würde“, erklären die Juroren – und folgern: „Das könnte Architekten künftig inspirieren, bei Dächern hellere Baustoffe zu verwenden.“
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