Eine Nachricht aus Weinheim zeigt dieser Tage, wie die Planungen zum Radverkehrsnetz in Stadt und Umland vorankommen. Nachdem die ersten knapp zwei Kilometer durch die Feudenheimer Au und das Spinelli-Areal bereits in Bau sind (wir berichteten), hat nun das Bundesverkehrsministerium - genauer: das Bundesministerium für Digitales und Verkehr - seine Förderzusage für die Planungen des Radschnellwegs von Mannheim über Viernheim nach Weinheim (RS 15) erteilt.
Nach der aktuellen Kostenschätzung werden sich diese Planungskosten im Zuständigkeitsbereich der Stadt Weinheim inklusive erforderlicher Gutachten und sonstiger Dienstleistungen wie Vermessungsarbeiten auf rund 325 000 Euro belaufen. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) ließ nun mitteilen, dass sich der Bund mit einer Förderquote von 75 Prozent an dem Vorhaben beteiligt. Dies entspricht 244 200 Euro.
20 Routen im Land
Radschnellwege, so heißt es in einer Mitteilung des Stuttgarter Verkehrsministers Winfried Hermann (Grüne), bieten durch direkte Streckenführung und größere Breite für den Radverkehr ein neues Qualitätsniveau. Im Land Baden-Württemberg sollen bis 2030 mindestens 20 Routen für den zügigen Radverkehr entstehen, eine davon ist die Verbindung Mannheim-Heidelberg.
Mit der nun erfolgten Zusage aus dem Bundesministerium erhält auch der Abschnitt Weinheim auf der Radschnellverbindung zwischen Mannheim über Viernheim nach Weinheim (RS 15) Bundesmittel für die Planung.
Bundesverkehrsminister Wissing: „Mein Ministerium unterstützt die Länder und Kommunen dabei, die Radverkehrsinfrastruktur vor Ort auszubauen und zu modernisieren. Mit der Planung des Abschnitts Weinheim kommt der Radschnellweg nach Mannheim nun weiter voran. Der geplante Radschnellweg wird sicher, komfortabel und ist damit ein gutes Angebot an die Menschen für mehr klimafreundliche Mobilität.“
Sein baden-württembergischer Kollege Hermann blickt erwartungsvoll in Richtung Zukunft: „Bereits in 2023 soll auf der Radschnellverbindung Mannheim - Weinheim ein erster Abschnitt im Rahmen der Bundesgartenschau realisiert werden. Diesen zügigen Fortschritt brauchen wir. Für das aktive und engagierte Voranbringen der kommunalen Verkehrswende danke ich allen Beteiligten.“
Auch Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just (parteilos) erklärte: „Wir sind froh und erleichtert über diese Förderung.“ Damit bekenne sich der Bund klar zur Verantwortung für eine Mobilitätswende, die ein Teil einer großen Energiewende sein müsse. „Wir spüren im Moment, wie dringend eine schnelle Umsetzung ist“, so der Oberbürgermeister.
Bereits im Dezember 2020 hatten die Städte Mannheim, Viernheim und Weinheim gemeinsam mit dem Landratsamt Kreis Bergstraße und dem Verband Region Rhein-Neckar (VRRN) in einem ersten Schritt eine Kooperationsvereinbarung für die gemeinsame Planung einer Radschnellverbindung angepackt. Die Trasse soll im Wesentlichen parallel zu den OEG-Gleisen verlaufen. Im Mannheimer Stadtgebiet schwenkt die Trasse in Richtung Neckarufer nach Süden ab und verläuft durch das Areal der Bundesgartenschau 2023. Dort wurde bereits mit dem Bau begonnen. An der Feudenheimer Schleuse, wo eine Bürgerinitiative auch eine Fahrrad-Servicestation plant, befindet sich dann die Anschlussstelle der beiden Schnellverbindungen.
Die rund 18 Kilometer lange Strecke zwischen Mannheim und Viernheim deckt etwa ein Drittel eines Entwicklungskorridors ab, der die Rhein-Main-Region mit der Metropolregion Rhein-Neckar miteinander verbindet. Der Radschnellweg bildet somit das Rückgrat des bestehenden Wegenetzes in der Region.
Schon Ende Juli trat das Gesamtprojekt mit Freischaltung einer Dialogplattform der Projektpartner in eine entscheidende Phase ein. Noch bis zum 30. September können Bürger, Interessierte und Betroffene über dieses Portal mitreden, Fragen stellen und eigene Anregungen und Ideen einbringen.
Dialogplattform: www.radschnellweg-ma-vhm-whm.de
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