Buga

Schaubeete im Luisenpark geben Anregungen für Bepflanzungen zu Hause

Oft stellen sich Laien die Frage: Welchn Stauden passen, um meinen Garten noch grüner und bunter zu machen. Antwort darauf geben nun die Beispielpflanzungen während der Bundesgartenschau

Von 
Daniela Hoffmann
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Für das Staudenbeet im Luisenpark gab es gleich dreizehn Medaillen. © Daniela Hoffmann

Ruth Drumm ist in Eile. In ihrer Staudengärtnerei in Hanhofen bei Speyer bereitet sie Pflanzen für den Markt am kommenden Wochenende vor. Den Medaillenspiegel zum Stauden-Wettbewerb bei der Mannheimer Bundesgartenschau hat sie deshalb nur kurz überflogen. „Über zehn Silbermedaillen habe ich da bekommen“, sagt sie – scheinbar völlig unbeeindruckt.

Zum ersten Mal überhaupt ist die 67-Jährige an einer Gartenschau an den Start gegangen. „Eigentlich wollte ich nur mal gucken, wie das Stauden-Projekt überhaupt gedacht ist. Dort aber hieß es gleich: Sie machen mit“, erinnert sich Ruth Drumm an die Anfänge 2021.

Zehn Flächen à 90 Quadratmeter sind damals für den Wettbewerb in der Nähe des Haupteingangs im Mannheim er Luisenpark bepflanzt worden (wir berichteten). Jede dieser Flächen widmet sich thematisch einer typischen Situation wie sie auch Hobbygärtner auf ihrem Grundstück vorfinden. Da gibt es trocken-warme und sonnige Flächen, schattige Ecken oder Bereiche am Rand von Gehölzen. Und oft stellen sich Laien dann die Frage: Welchen Stauden passen da denn hin, um diese Plätzchen noch grüner und bunter zu machen.

Antwort darauf geben nun die Beispielpflanzungen während der Bundesgartenschau. „Die haben wirklich mit die besten Staudengärtnerinnen und -gärtner Deutschlands geplant und bepflanzt“, meint Ellen Oswald, die Gärtnerische Leiterin des Luisenparks, anerkennend, deren Team nun die Staudenbeete pflegt.

Ruth Drumm hat das Thema „Von Licht zu Schatten“ übernommen. „Die Aufgabenstellung fand ich besonders spannend, weil sie verschiedene Gartensituationen vereint“, erklärt die Pfälzerin. Bei der Gestaltung war ihr ein möglichst vielfältiges und natürliches Gesamtbild wichtig. Auf ihrer Fläche dominieren im sonnigen Bereich hellen Farben und die Pflanzen wirken grazil. Im halbschattigen Übergang kommen die Blüten eher in gedeckten Tönen daher, die etwas robuster wirkenden Stauden erinnern ein bisschen an den Waldrand. Noch mal höher werden die Stauden schließlich im Schatten, wo auch die massiven Blattstrukturen überwiegen.

Derzeit blühen dort etwa der Steppen-Salbei, die Goldquirl-Garbe oder der Scheinsonnenhut. Am Rande des Beets studieren Besucherinnen und Besucher aufmerksam das Schild, auf dem einige der Stauden beispielhaft aufgeführt sind. Hinter einem QR-Code finden sich weitere Erklärungen sowie eine ausführlichere Pflanzliste. Die gleichen Informationen können Interessierte aber auch auf gedruckten Flyern nachlesen, die sie am Stauden-Pavillon ganz in der Nähe erhalten. Zu den Themen der anderen Staudenbeete gibt es dort ebenfalls Material.

Auch unabhängig von den Pflanzungen, die speziell zur Buga entstanden sind, setztet das Gärtner-Team im Luisenpark inzwischen verstärkt auf Stauden. In den ehemaligen Wechelsflorbeeten ersetzten die mehrjährigen Stauden inzwischen immer mehr die einjährigen Blumen. „Das ist einfach viel ökologischer, nachhaltiger und ressourcenschonender“, betont Ellen Oswald. „Alles andere wäre einfach nicht mehr zeitgemäß.“

Diesem Leitgedanken folgt Ruth Drumm auch bei der Arbeit in ihrem Betrieb. „Ich produziere meine Pflanzen beispielsweise bewusst ganz ohne Gewächshaus. Das härtet sie ab“, erklärt die Staudenmeisterin. Zudem finden sich in ihrem Sortiment viele ausgefallene Pflanzen, die vor allem an das sich wandelnde Klima angepasst sind.

Schon wieder klingelt Ruth Drumms Telefon. Eine Kundin hat eine Frage. „Ich bin quasi ein Ein-Frau-Betrieb, da ist immer viel zu tun“, sagt sie lachend. Tatsächlich hat sie beim „Freilandwettbewerb Stauden“ 12 Silbermedaillen und ein Mal Bronze eingeheimst, wie die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft vermeldet. Unter anderem hat sie die Auszeichnungen für ihr Iris- und Phlox-Sortiment erhalten. Klar freue sie das, gibt Ruth Drumm zu, um sich gleich darauf wieder ihrem Alltagsgeschäft zuzuwenden. „Jetzt aber“, betont sie, „warten wirklich die Pflanzen für den Markt.“

Die erfolgreichen Staudenmeisterin Ruth Drumm. © Marion Nickig

Der Wettbewerb

Beim „Freilandwettbewerb Stauden“ zeigen im Luisenpark zehn Gärtnereien auf jeweils 90 Quadratmetern ihre Pflanzen.

Zu den Preisträgern gehören die Häussermann Stauden und Gehölze GmbH aus Möglingen, der Bamberger Staudengarten Strobler, Die Staudengärtnerei - Till Hofmann & Fine Molz aus Rödelsee, Stauden Junge aus Hameln, Stauden-Drumm aus Hanhofen und Schachtschneider Stauden aus Neerstedt. off

Redaktion

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