Es gehört zu den alten, traditionsreichen Kinoveranstaltungen in Deutschland, ab dem 17. November geht es in seine 71. Ausgabe: Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg (IFFMH) bringt die große weite Welt des Kinos in die Metropolregion. Nur was macht das IFFMH einzigartig in Deutschland? Dafür sorgt Sascha Keilholz, seit gut drei Jahren als Festivalleiter im Amt.

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Er hofft nach den schwierigen Pandemie-Jahren auf reichlich Publikum für die mehr als 60 Filme aus gut 40 Ländern, denn wenn das Festival eines versprechen kann, dann das: Die gezeigten Filme sind dem deutschen Publikum in der Regel noch völlig unbekannt. Das Festival will mit seinen Wettbewerben auch Talententdecker und -Förderer sein für Filmschaffende mit ihren Erst- oder Zweitwerken.
Im Podcast „Mensch Mannheim“ schwärmt der in Hamburg geborene Filmwissenschaftler Keilholz von seiner Arbeit in Mannheim. „Im Moment bin ich das, was ich eigentlich immer im Herzen war: Kurator“, sagt er. Seine Leidenschaft für Filme ist im Wohnzimmer seiner Großeltern entstanden. Dort habe er sich bei Besuchen an Wochenenden immer wieder Videofilme aussuchen dürfen. „Das war meistens ein Film mit Jean-Paul Belmondo.“
In den 80ern sei er mit VHS-Kassetten aufgewachsen, in den 90ern dann ins Kino gegangen. Später organisierte er kleine Festivals, wurde Dozent für Filmwissenschaften an der Universität Regensburg.
Seit 2019 organisiert er mit einem harten Kern aus rund einem Dutzend „verrückter Enthusiasten“ das Festival für die Mannheimer und Heidelberger Spielstätten. Was das konkret heißt, lässt allerdings bei Keilholz und seinem Festivalteam viereckige Augen vermuten: „Wir sichten über 1500 Filme im Jahr, ich selbst über 600.“
Im Team werde dann diskutiert und entschieden, um welche Werke sich das Festival bemühen will. So beginnt immer bereits im Januar die zähe Auswahl für das November-Festival. Regionale Schwerpunkte werden vorab nicht festgelegt, sondern ergeben sich häufig durch die politische Lagen in aller Welt.
Und was macht Keilholz an den elf Tagen des Festivals? Durch 150 Termine sprinten, viel reden, organisieren, wenig schlafen. Am 28. November ist aber noch kein Durchschnaufen und Urlaub angesagt: Dann wird erstmal nachbereitet.
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