Verkehr

Risse in Rampe zur Mannheimer Adenauer-Brücke: Ergebnis im November?

Seit knapp zwei Monaten ist die Straßenbahn-Auffahrt im Mannheimer Schlossgarten gesperrt. Ingenieure sind dabei, das Ausmaß des Schadens festzustellen. Das Ergebnis wird entscheidend sein für den Nahverkehr in der Region

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Timo Schmidhuber
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Mannheim. Seit knapp zwei Monaten können keine Straßenbahnen mehr über die Konrad-Adenauer-Brücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen fahren. Der Grund für diese gewaltige Einschränkung im öffentlichen Nahverkehr: Risse in der Straßenbahnrampe, die im Mannheimer Schlossgarten hinauf auf die Querung führt. Als man die Risse im Juli bei einer Routineprüfung feststellte, wurde die Rampe aus Sicherheitsgründen sofort gesperrt. Nach wie vor sind Ingenieure damit beschäftigt, das Ausmaß des Schadens festzustellen. Und das wird wohl auch noch mehrere Wochen dauern.

Materialproben werden analysiert, und die Statik wird neu berechnet

„Wir rechnen damit, dass belastbare Ergebnisse im November vorliegen könnten“, erklärt ein Stadtsprecher auf Anfrage. Aktuell würden noch Materialproben an dem Bauwerk entnommen und Detailuntersuchungen durchgeführt. Die abschließende Analyse im Labor und die daraus abzuleitende Bewertung der Situation „stehen noch aus“, so der Sprecher. Zur Überprüfung gehöre auch eine Nachberechnung der Statik der Rampe.

Die erste Diagnose: Wohl Drahtbrüche im Stahl

Nach der Sperrung im Juli hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt, die Risse deuteten auf Drahtbrüche im Stahl hin, der in der Rampe verbaut ist. Das trete bundesweit bei zahlreichen Brücken auf - in Mannheim zum Beispiel auch bei der BBC-Brücke, die nun neu gebaut wird.

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Vom genauen Ausmaß der Schäden hängt es ab, wie es mit der Rampe zur Adenauer-Brücke weitergeht. Die Verwaltung hatte im Juli mehrere mögliche Szenarien genannt. Eines sieht vor, dass die Rampe mit reduzierten Verkehrslasten weiter genutzt werden kann - das heißt zum Beispiel mit der Vorgabe, dass sich jeweils immer nur eine Bahn darauf befinden darf. Eine andere Variante wäre, dass die Rampe nur mit einer Hilfskonstruktion freigegeben wird - etwa mit Stahlkonstruktionen, die sie zusätzlich stützen. Im allerschlimmsten Fall allerdings geht es nur mit einem Neubau. Je nach Variante würde die Rampe unterschiedlich lange ausfallen. Was am Ende passiert, ist laut dem Stadtsprecher „abhängig von den Untersuchungsergebnissen der Materialproben und den Ergebnissen der statischen Nachrechnung“.

Müsste neu gebaut werden, wäre das „eine Katastrophe"

In Mannheim und der gesamten Region wartet man gespannt auf diese Ergebnisse. Nicht nur, weil die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft durch die Sperrung Linien umleiten oder gar verändern musste. Bedrohlich steht schon das Jahr 2026 am Horizont. Von da an wird die Hochstraße Nord in Ludwigshafen abgerissen. Dann muss der gesamte Straßenbahnverkehr über den Rhein über die Adenauer-Brücke laufen. Müsste die Rampe im Schlossgarten neu gebaut werden, wäre das „eine Katastrophe“ mit „immensen Folgen“, wie es Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck jüngst formuliert hatte. Denn ein Wegfall des Straßenbahnverkehrs über den Rhein sei genauso wenig denkbar wie eine Verschiebung der Hochstraßen-Arbeiten. (mit jei)

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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