Mannheim. Eine Woche ist die Riedbahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt mittlerweile dicht. Und es läuft besser, als viele Pendlerinnen und Pendler wohl erwartet hätten. Das Chaos ist zunächst ausgeblieben. Auch die Deutsche Bahn (DB) zieht ein erstes positives Zwischenfazit: „Wir sind mit der ersten Woche Ersatzverkehr zufrieden“, teilte Felix Thielmann, Projektleiter Ersatzverkehr Riedbahn bei DB Regio, am Montag mit. „Unsere umfangreiche Vorbereitung zahlt sich aus.“
Pendler müssen wegen der Riedbahnsperrung noch bis zum 21. Januar auf den Bus umsteigen und längere Fahrzeiten in Kauf nehmen - wenn sie den Schienenersatzverkehr überhaupt nutzen. Denn noch immer sind die vielen Busse, die an der Ersatzhaltestelle auf dem Luzenberg losfahren und enden, oftmals nur spärlich besetzt. Am Montagmorgen steigen zwischen 6.30 und 8 Uhr häufig nicht mehr als eine Hand voll Menschen aus oder ein.

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Gegen 7.10 Uhr jedoch verlassen 15 bis 20 Personen auf einmal einen der Busse. Doch dass dieser voller gewesen ist als die vorherigen, hatte wohl seinen Grund: „Der Bus hatte 15 Minuten Verspätung“, erläutert Fahrgast Holger Armbruster, der in Lampertheim zugestiegen ist. Es läuft also noch nicht alles rund.
Ersatzverkehr während Riedbahn-Sperrung: Viele Busfahrer sind ortsfremd
Das kann aber auch daran liegen, dass viele Busfahrer ortsfremd sind. Der Wagenlenker in Armbrusters Bus hatte jedenfalls kurzzeitig Schwierigkeiten mit der Orientierung : „Er hat nicht gewusst, dass er in Lampertheim die rechte Fahrspur benutzen muss, um an der Haltestelle anzuhalten“, erzählt Armbruster. Der Fahrer habe dann aber auf die linke Seite gewechselt. Es konnte also relativ zügig weitergehen.
Verärgert ist Armbruster deswegen nicht. Im Gegenteil: „Von der Schnelligkeit war es super“, lobt er. Gut 20 Minuten habe er aus Lampertheim gebraucht. Er hebt ebenfalls die enge Taktung der Fahrten hervor. Die Busse fahren laut DB alle fünf bis 15 Minuten.
Geringes Pendleraufkommen
Armbruster stimmt damit in Tenor der meisten Pendler ein, die im Großen und Ganzen zufrieden sind mit dem Konzept des Ersatzverkehrs. „Es lief alles gut“, sagt Lukas Heckel, der von Lampertheim nach Sandhofen fährt. „Der Bus war pünktlich und nicht voll“, betont er. „Der Bus kam gut durch“, sagt ein weiterer Pendler. Rund 40 Minuten sei er aus Biblis unterwegs gewesen. „Jetzt kommt der unangenehme Teil der Fahrt“, ergänzt der Mann - und meint damit die Weiterfahrt innerhalb Mannheims mit der Stadtbahn.
Es läuft also auf den Straßen neben der Riedbahn. „Unsere Busse fahren pünktlich und werden seit heute stärker genutzt. Die meisten Fahrgäste haben sich mit den neuen Fahrplänen schnell zurechtgefunden“, sagt Projektleiter Thielmann. Das Pendleraufkommen an der Haltestelle auf dem Luzenberg bleibt jedoch auch nach Ferienende in Baden-Württemberg überschaubar.
Die meisten der Pendler am Montagmorgen kommen aus dem Hessischen Ried nach Mannheim. Stadtauswärts ist kaum jemand unterwegs. Einer Pendlerin ergeht das aber anders. Sie sei schon vergangene Woche für ihre Fahrt nach Lampertheim auf den Ersatzverkehr angewiesen gewesen. „Da sind sie super gefahren“, betont die Frau. Es sei wegen der Urlaubs- und Ferienzeit aber auch wenig los gewesen. Mit einem Fazit wartet sie daher noch ab: „Mal sehen, wie es bei normalem Berufsverkehr klappt.“
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Deutsche Bahn hat sich bei Riedbahn-Sperrung ein Fleißsternchen verdient