Die beiden Mädchen aus der Unterstufe blicken konzentriert auf ihre Tablet-Computer. Auf die Frage des Reporters, was sie gerade machen, antwortet die eine: „Wir lernen Mathe, am Freitag schreiben wir nämlich eine Arbeit.“ Die Schülerinnen haben in einer Sitzgruppe Platz genommen – neben dem Sekretariat des Privatgymnasiums Mannheim (PGM). Solche „Inseln“, auf denen es sich gut arbeiten – oder entspannen – lässt, gibt es einige in den Räumen des PGM an der Seckenheimer Landstraße 210 in Neuostheim.
Dort ist seit diesem Schuljahr die neue Wirkungsstätte des PGM. Im Spätsommer 2019 hatte es als weitere Mannheimer Schule seinen Betrieb mit einer fünften Klasse und elf Schülern aufgenommen – im fünften Stock der Friedrich-Karl-Straße 10, nahe der Augustaanlage. Dass es dort relativ schnell zu eng werden würde, war Uwe Rahn von Anfang an klar. Der Geschäftsführer, der auch Privatgymnasien in Weinheim (seit 2008) und Schwetzingen (seit 2013) betreibt, schaute sich deshalb intensiv nach Alternativen um – und wurde zu Jahresbeginn fündig.
Die Immobilie, die das PGM von einem Investor aus Viernheim anmietet, liegt ganz in der Nähe der Dualen Hochschule, der privaten Karl-von-Drais-Schule – und der Ganztags-Kita und Krippe ActiveKid. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Bewegungsförderung – und mit ihr arbeitet das Privatgymnasium, das vorerst noch ohne Sporthalle auskommen muss, auch zusammen.
Eine Bildungskette, die an die benachbarte Kita anschließen kann und bis zum Abitur führt – mit diesem Gedanken im Hinterkopf will Rahn Neuland betreten. Erstmals möchte er eines seiner Privatgymnasien um eine Grundschule ergänzen – und zwar möglichst bereits zu Beginn des kommenden Schuljahres, also im September 2024. Das biete sich an diesem Standort an – weil er ein ähnliches Bewegungskonzept ins Auge gefasst hat wie die Kita.
Privatgymnasium Mannheim wartet auf Genehmigung für Grundschule
„Wir befinden uns im Genehmigungsprozess“, berichtet Rahn. Der Vorgang liege derzeit beim Regierungspräsidium und müsse außerdem vom Kultusministerium geprüft werden. „Ich habe die Hoffnung, noch im Laufe des November erste Hinweise zu bekommen“, sagt Rahn. Sollten die Signale aus Karlsruhe und Stuttgart positiv sein, könne man mit Aufnahmegesprächen beginnen. Ein potenzieller Grundschulleiter stehe ebenfalls bereit.
Die PGM-Leiterin Ruth Flocke ist indes schon seit September 2021 im Amt. Wobei: „Für sie ist das hier in Neuostheim der eigentliche, wahre, richtige Schulstart“, lacht Rahn. Denn hier hat sie mit inzwischen rund 120 Schülerinnen und Schülern von der fünften bis zur neunten Klasse ganz andere Möglichkeiten als in der Friedrich-Karl-Straße. „Wir haben wahnsinnig viel Platz, es ist superhell – eine ganz andere Situation als vorher“, freut sich Flocke.
Um im September loslegen zu können, „haben wir in den letzten beiden Wochen vor dem Ende der Sommerferien noch einmal richtig Gas gegeben“, berichtet Uwe Rahn. Und was die Klassenräume angehe, „ist wie erwartet alles fertig“. Gleichwohl bleibe noch viel zu tun.
Vor allem gilt das für die geplante Zwei-Feld-Sporthalle und die Mensa, die gegenüber des Hauptgebäudes entstehen sollen. Zuvor muss die ehemalige Wagenhalle der Post abgerissen werden. Gerne hätten Rahn und Flocke die Halle zum nächsten Schuljahr, also September 2024, in Betrieb genommen. „Aber diese Hoffnung habe ich nicht mehr“, bedauert der Geschäftsführer. Die bürokratischen Prozesse liefen „etwas länger, als ich es gewohnt bin“. Jetzt habe man bis zur Fertigstellung „Anfang 2025 ins Auge gefasst“.
Privatgymnasium Mannheim im neuen Schuljahr erstmals zweizügig gestartet
Also nutzt das PGM zunächst neben Räumen der benachbarten Bewegungs-Kita weiterhin städtische Sporthallen. Und als Ersatz für die neue Mensa gibt es im Hauptgebäude derzeit ein Provisorium, das so provisorisch gar nicht aussieht. Noch dazu grenzt es an die Räume des Caterers an, der im gleichen Gebäude-Ensemble angesiedelt ist. „Die Mitarbeiter können direkt aus ihrer Küche in unsere provisorische Mensa fahren“, freut sich Rahn – dadurch könne das Essen frisch und heiß serviert werden, anstatt es extra zu erwärmen.
Erstmals ist das PGM zu Beginn des neuen Schuljahrs zweizügig gestartet – also mit zwei neuen fünften Klassen. Was die räumlichen Verhältnisse angeht, „könnten wir theoretisch auch dreizügig werden“, sagt Rahn. Aber dann würde es nicht mehr für die geplante Grundschule reichen. Und auf die möchte Rahn nicht verzichten.
Konzept des Privatgymnasium Mannheim: Unterrichtsgarantie und Ganztag
Zum Konzept des PGM, an dem derzeit etwa 21 Lehrkräfte in Voll- oder Teilzeit tätig sind, gehören gebundener Ganztag (von 8.10 bis 16 Uhr), Unterrichtsgarantie und digitale Technik auf dem neuesten Stand. Hier in Neuostheim könne man auf einen großen Server, ein „sehr gut funktionierendes Wlan“ und innovative Tafelsysteme zurückgreifen. Unterrichtsinhalte und Tafelbilder lassen sich für Berechtigte via Internet jederzeit abrufen – was es nicht zuletzt kranken Schülern erleichtere, den Anschluss nicht zu verlieren.
Das PGM steht auch Quereinsteigern offen, Kennenlerngespräche sind zurzeit möglich nach Vereinbarung per Mail (info@privatgymnasium-mannheim.de). Schon jetzt lädt das PGM zur Infoveranstaltung ein – für Samstag, 3. Februar, 9.30 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten. Weitere Informationen unter privatgymnasium-mannheim.de.
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