Mannheim. Zeitverzögerungen bei öffentlichen Bauprojekten sind fast schon an der Tagesordnung. Insofern ist das, was Bildungsbürgermeister Dirk Grunert dem Fachausschuss am Donnerstagabend mitteilte, keine Riesen-Überraschung: Die Spinelli-Ganztagsgrundschule, die ihren Betrieb im September in einem Provisorium aufgenommen hat, wird erst zum nächsten Schuljahr ihren Neubau an der Dürkheimer Straße beziehen können.
Für die 34. Grundschule der Stadt bedeutet das allerdings bereits die zweite Verzögerung. Im April hatte die Verwaltung mitgeteilt, dass der Neubau bis September nicht fertig werde. Das erste Halbjahr würden die Kinder deshalb in der ehemaligen Elementary School an der Wasserwerkstraße verbringen.
Schule auf Franklin bevorzugt
Dort würden durch den Umzug der Franklin-Grundschule in den Neubau gut ausgestattete Räume frei. Hier bleiben die derzeit 28 Kinder, die auf zwei jahrgangsgemischte Klassen verteilt sind, jetzt länger.
Peter Doberass, Geschäftsführer der städtischen Schulbaugesellschaft BBS, hatte die erste Verzögerung damals mit Problemen bei den Holzbauarbeiten begründet, die essenziell für die Holzhybrid-Bauweise des Gebäudes sind. Bei drei Ausschreibungen der Arbeiten habe die BBS „keine Angebote erhalten“.
Den erneuten Zeitverzug begründet Grunert jetzt damit, dass man den Schwerpunkt auf den Neubau der Franklin-Grundschule habe legen müssen, damit sie pünktlich zum Schuljahresbeginn eröffnen konnte. „Das hat ja auch geklappt, aber nur, weil sehr viele Menschen in den letzten Wochen sehr, sehr viel Arbeit reingesteckt haben. Es drohte wirklich knapp zu werden.“
Schule auf dem Waldhof eingeweiht
Deshalb habe die Stadt mit Sabine Stechl, der Leiterin der Spinelli-Grundschule, gesprochen „und wir haben einvernehmlich vereinbart, dass wir lieber erst zum Schuljahresbeginn im September 2024 starten. Das ist für die Schule einfacher, es gibt einen großen Puffer, damit es am Ende eben nicht zu knapp wird“, betont Grunert.
Nach der Generalsanierung offiziell eingeweiht wurde dagegen vor wenigen Tagen die Friedrich-Ebert-Grundschule auf dem Waldhof. Den Ganztagsbetrieb hatte sie bereits im September 2022 aufgenommen. Inzwischen stehen allerdings auch Mensa und Sporthalle bereit. Gleichwohl musste der Ausschuss sich – wieder einmal – mit der Kehrseite der Medaille befassen: mit Steigerungen, die erhebliche Zusatzkosten verursacht haben.
Dazu geführt hätten beispielsweise Mehrfachausschreibungen, Lieferengpässe oder gar Lieferausfälle und Materialpreiserhöhungen. Die zusätzlich erforderlichen rund 3,6 Millionen Euro führen zu Gesamtausgaben von 25,3 Millionen Euro. Der Ausschuss billigte die Mehrausgaben einstimmig, das letzte Wort hat am 14. Dezember der Gemeinderat.
Grundsatzbeschluss zu Bücherei
Noch in diesem Jahr soll die Grundsatzentscheidung zu den Neubauplänen der Stadtbibliothek in N 2 fallen. Das teilte Dirk Grunert auf eine entsprechende Anfrage von Heidrun Kämper (SPD) mit. Wird das Projekt weiterverfolgt, wie hoch sind die Kosten, was wird mit dem Parkhaus? Dazu habe das Bildungsdezernat gerade eine Beschlussvorlage fertiggestellt, die nächste Woche an Oberbürgermeister Christian Specht gehe. Danach sei eine zeitnahe Beratung in den parlamentarischen Gremien vorgesehen.
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