Ausschreibung

Prämiertes Handeln: Jetzt beim Mannheimer Demokratiepreis bewerben

Der Mannheimer Demokratiepreis zeichnet Engagement für demokratische Werte aus. Bis 15. September kann man sich noch bewerben

Von 
Lea Seethaler
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Christina Gehrlein und ihr Team zeigten in einer interaktiven Stadtkarte, wo sich Mannheimer engagieren – und motivierten so für demokratisches Handeln. © Privat

Mannheim. Unsere Stadt ist voller Menschen, die sich für die Demokratie einsetzen. Tag für Tag. Doch sie steckt sicher auch voller Feinde der Demokratie, die eine der wichtigsten Säule unseres Zusammenlebens untergraben wollen. Die letzte Zeit zeigte deutschlandweit - ob massive Hassrede im Netz, spaltende Hetze auf der Straße oder Naziparolen-Video auf Sylt -, dass Demokratiehass viele Formen hat. Und er zieht sich durch alle gesellschaftlichen Schichten. Dass die Demokratie in Gefahr ist, zeigen eben nicht nur Wahlergebnisse, bei denen rechtspopulistische Parteien Aufwind haben, sondern leider auch viele Menschen, wenn man sich im Alltag nur aufmerksam umschaut und in Gesprächen genau zuhört und dann merkt, welche Unsäglichkeiten im Jahr 2024 nun wohl scheinbar möglich sind. Traurig! Und gefährlich!

Umso wichtiger finden da die Organisatoren des Mannheimer Demokratiepreis, dass eingangs genannte Menschen, die täglich Demokratie schützen, erschaffen und leben, geehrt werden.

Mitmachen beim Mannheimer Demokratiepreis 2024

Der durch ein Bürgerbündnis ausgelobte Mannheimer Demokratiepreis geht in die vierte Runde und ist mit Preisgeldern von 5000 Euro ausgelobt. Diesmal liegt der Fokus auf den Werten des Grundgesetzes. Bewerben können sich Einzelpersonen oder Gruppen aus Mannheim mit Projekten, Aktionen oder Initiativen, die sich mit Menschenwürde, Gleichheit, Meinungs- und Religionsfreiheit, Demokratie und Teilhabe oder gesellschaftlicher Zusammenhalt befassen.

Das Ziel: die Demokratie und Engagierte für die freiheitlichen Werte stärken. Bewerbungen können bis zum 15. September digital eingereicht werden unter demokratiepreis-mannheim.de.

Im Europa- und Kommunalwahljahr 2024, in dem auch 75 Jahre Grundgesetz gefeiert wird und sich zugleich die Gefährdung der Demokratie verschärft, hat der Demokratiepreis eine hohe Bedeutung, so die Veranstalter. „Denn Demokratie ist kein Selbstläufer, sondern muss gelebt und auch geschützt werden.“

Als Medienpartner stärkt der „Mannheimer Morgen“ das Projekt durch Berichterstattung, Mitgliedschaft in der Jury und Beteiligung am Sprachpreis, den das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache initiiert hatte. see

Im Europa- und Kommunalwahljahr 2024, in dem auch 75 Jahre Grundgesetz gefeiert werden, habe der Demokratiepreis eine hohe Bedeutung, so die Veranstalter von Beginn an. „Denn Demokratie ist kein Selbstläufer, sondern muss gelebt und auch geschützt werden“, so die Organisatoren.

Fokus im diesjährigen Wettbewerb: das Grundgesetz

Der durch ein Bürgerbündnis ausgelobte Preis ist nun zum vierten Mal und jetzt mit Preisgeldern von 5000 Euro ausgelobt. Diesmal liegt der Fokus auf den Werten des Grundgesetzes. Als Medienpartner stärkt der „Mannheimer Morgen“ das Projekt durch Berichterstattung, Mitgliedschaft in der Jury und Beteiligung am Sprachpreis, den das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache initiiert hatte.

Bewerben können sich Einzelpersonen oder Gruppen aus Mannheim mit Projekten, Aktionen oder Initiativen, die sich mit Menschenwürde, Gleichheit, Meinungs- und Religionsfreiheit, Demokratie und Teilhabe oder gesellschaftlichem Zusammenhalt befassen. Das Ziel dahinter: die Demokratie und Engagierte für die freiheitlichen Werte stärken. Bewerbungen können bis zum 15. September digital eingereicht werden unter www.demokratiepreis-mannheim.de.

Ab sofort bewerben

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Sicherlich: Demokratie zu stärken ist eine komplexe Aufgabe, an der massive Einflüsse hängen. Was kann da ein Preis ausrichten, wird sich so manch eine oder einer fragen? Er kann Vorbilder schaffen und zum Nachdenken - und schließlich zum Handeln - anregen. Beim letzten Preis etwa gewann die Audio-Stadtkarte „Mannheim Under Construction”. Sie stellt zivilgesellschaftliches Engagement vor - vom sozialen Projekt bis zur Kulturinitiative. Und zwar online, barrierearm, als interaktive Karte im Netz. „Under Construction“, heißt auf Deutsch „Bauarbeiten im Gange“. Das bedeutet, dass das Engagement ein Prozess ist. Der soll immer weitergeschrieben, gedacht und gesprochen werden. Initiiert hatte alles Literaturwissenschaftlerin Christina Gehrlein. Sie hat das Projekt auch mit einer Sendung im Freien Radio Rhein-Neckar, dem bermuda.funk, begleitet. An manchen Orten der Karte sind mehrere Beiträge zu hören, zum Beispiel an der Hildegard-Lagrenne-Straße oder der KZ-Gedenkstätte in Sandhofen. Es finden sich auch viele Beiträge zum Thema „Koloniales Erbe Mannheims“ in der Audio-Karte. „Das Projekt holt Menschen, die Gutes tun, aus der urbanen Anonymität hervor und schenkt ihnen Gehör“, so die Juroren.

Festivals kontern Hass-Stimmung gegen Geflüchtete

Das Theaterprojekt „Schwarzweißbunt“ gewann den zweiten Preis, es stellte sich einer großen Frage: „Wie gut funktioniert eigentlich das Leben der Menschen in Mannheim mit Bürgern aus 166 Ländern?“ Für das Theaterstück hatte das Team um Regisseur Stephan Rixecker in der Vergangenheit Interviews auf Mannheims Straßen geführt. Es wurde in der Kategorie „Sprachpreis“ ausgezeichnet. Realisiert hat es Rixeckers Kunstkollektiv km42 mit dem Landesverband der Sinti und Roma Baden-Württemberg und der Abendakademie.

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Den zweiten Preis gewann eine ukrainisch-deutsche Berlinfahrt unter dem Motto „Vergangenheit erinnern - Demokratie stärken“. Organisiert wurde sie von der Evangelischen Jugend und der Jungen Diakonie Mannheim. Die boten gemeinsam Freizeitveranstaltungen an für Teenager im Alter zwischen 14 und 17 Jahren, die seit ihrer Flucht aus der Ukraine in Mannheim leben.

Den dritten Preis gewann „Fakten gegen Klima-Fakes. Desinformation bekämpfen und Klimaschutz stärken“, eine interaktive Ausstellung, von die am Alten Messplatz gastierte. Das Phänomen „Fake News“ rund um die Klimakrise werde durch die Schau ins Analoge projiziert, so die Organisatoren, die Initiative für Freizeit und Musikkultur (IFM). Hinter ihr steckt der Mannheimer Norman Schäfer. Der Kulturwissenschaftler ist in einem 200-Seelen-Ort der Nahe-Hunsrück-Region aufgewachsen. Dort merkte er, dass es auf dem Land wenige kulturelle Initiativen gibt. Gleichzeitig beobachtete er ab 2015 im Rahmen der Flüchtlingsentwicklung, wie dort Freunde und Bekannte immer mehr in rechtspopulistische Denkweisen abdrifteten - und handelte. Im Zeichen von Extremismus jeglicher Form in unserer Zeit aktueller denn je.

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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