Mannheim. Die geplante Sanierung des Neumarkts in der Neckarstadt-West wird um mehr als eine halbe Million Euro teurer als vorgesehen. Grund dafür sind die Berücksichtigung zusätzlicher Bürgerwünsche, aber auch zu niedrig angesetzte Baukostensteigerungen seit den Planungen im Jahr 2019.
Statt der ursprünglich angenommenen 1,85 Millionen Euro kostet der Umbau nun 2,5 Millionen. Der Hauptausschuss des Gemeinderats genehmigte das zusätzliche Geld in seiner jüngsten Sitzung ohne Gegenstimme. Das Projekt soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden, wie die zuständige Bürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne) betonte. Die Bürger könnten sich auf einen „schönen Platz“ und „tolle Spielgeräte“ freuen.
Spielplatz wird umgestaltet
Der Neumarkt als zentraler Platz in der Neckarstadt-West soll durch den Umbau ein neues Gesicht bekommen. Die Wege sowie der Spielplatz werden umgestaltet, und es gibt neue Sitzgelegenheiten. Bürger haben sich im Beteiligungsverfahren ergänzend zur ursprünglichen Planung noch weitere Sitzflächen und Wegeverbindungen gewünscht. Auch soll der von den Neckarstädtern favorisierte Entwurf für einen Pavillon umgesetzt werden. Darüber hinaus wird - anders als zunächst vorgesehen - die „Schattenhain“ genannte Teilfläche entsiegelt, was allein 110 000 Euro an Zusatzkosten verursacht. Durch die Entsiegelung bekomme die Fläche mehr Aufenthaltsqualität, so Pretzell - durch Rasen sowie Bäume und Büsche.
In der Ausschuss-Sitzung stand noch ein weiteres Thema aus dem Stadtteil auf der Tagesordnung: der zweite Bericht des Projekts „Lokale Stadterneuerung“ in der Neckarstadt-West. Seit 2017 vernetzt die Stadtverwaltung die im Stadtteil tätigen Akteure miteinander und sieht seitdem laut ihrem Bericht zahlreiche Entwicklungserfolge - vor allem im Bildungsbereich, aber auch beim Thema Wohnen. Deshalb will das Rathaus das Projekt auch in Zukunft fortsetzen.
"Erfolg in weiten Teilen"
„Wir sind weit weg von einem befriedigendem Niveau, aber wir haben in weiten Teilen schon Erfolge“, sagte Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD). Probleme gebe es unter anderem noch dabei, Menschen im Stadtteil in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Beim Thema Bildung sei die „Mobilisierung aller Kräfte“ notwendig. Das bisherige Ergebnis könne noch nicht befriedigen.
Stefanie Hess (Grüne) und Reinhold Götz (SPD) lobten die Erfolge der „Lokalen Stadterneuerung“. Denis Ulas (LIPARTie) will von der Stadtverwaltung wissen, welche Strategie sie verfolge, „um die sanierungs- und modernisierungsbedingten Mietpreissteigerungen abzufedern“. Achim Weizel (Freie Wähler/Mannheimer Liste) wünscht sich mehr Effektivität bei den Bemühungen im Stadtteil, insbesondere bei der Bildung. Das, so entgegnete der Oberbürgermeister, sei jedoch nicht immer ganz so einfach - zum Beispiel wegen der hohen Fluktuation bei den Zuwanderern in der Neckarstadt-West. So müsse man beim Thema Bildung oft wieder von Neuem anfangen.
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