Wie geht es nach dem für Juli geplanten Abriss des alten Eisstadions konkret weiter im Friedrichspark? Diese Frage macht den Mitgliedern des Bündnisses „Rettet den Friedrichspark“ Sorgen. „Bleibt dann an der Stelle des abgerissenen Stadions bis zum Bau des ersten Uni-Gebäudes in fünf Jahren eine unansehnliche planierte Fläche mit Bauzaun?“, will Bündnis-Sprecher Wolfgang Ockert wissen.
Bündnis will wissen: Was steht bei der künftigen Gestaltung des Mannheimer Friedrichsparks im Vordergrund?
Die Mitglieder des Bündnisses - ein Zusammenschluss aus mehreren Organisationen und Vereinen - treibt auch um, was bei der künftigen Gestaltung des Friedrichsparks im Vordergrund stehen wird. „Der Klimaschutz oder die Belange der Uni, etwa der mögliche Wunsch nach angelegten, breiten Wegen?“, so Ockert. Das Bündnis hatte lange gegen den Bau der Uni-Gebäude am nördlichen Rand der Grünfläche gekämpft und hält sie auch nach wie vor für falsch.
Warum beim Abriss des alten Eisstadions im Mannheimer Friedrichspark auch die Archäologen kommen
Um den Stadion-Abriss vorzubereiten, waren Ende Februar - rechtzeitig vor Beginn der Brutzeit der Vögel - knapp 40 Bäume und große Büsche abgeholzt worden (wir berichteten). Ende April soll die Baustelle für den Abriss eingerichtet werden. Zunächst holen die Bauarbeiter dann Stoffe aus dem Gebäude, die gesondert zu entsorgen sind. Ab Juli soll dann der eigentliche Abriss starten, für den das zuständige Amt Vermögen und Bau Baden-Württemberg eine Dauer von drei Monaten veranschlagt. Es kann aber auch durchaus länger dauern. Denn Amtsleiter Marco Grübbel geht davon aus, dass die Arbeiter dabei auf Teile der alten Mannheimer Stadtmauer stoßen werden. Der Einsatz von Archäologen der Reiss-Engelhorn-Museen sei bereit eingeplant. Wie lange der und damit am Ende auch der gesamte Abriss dauere, hänge von „Art und Umfang der Funde“ ab. Nach dem Abriss wird die Grube, in der das alte Eisstadion liegt, mit dem geschredderten Abbruchmaterial gefüllt. „Wir bringen Mutterboden auf und pflanzen eine Wiesenfläche“, erklärt Grübbel. „Einen Bauzaun wird es nicht geben.“
So soll die künftige Gestaltung des Mannheimer Friedrichsparks ablaufen
Für die künftige Gestaltung der Grünfläche will Vermögen und Bau einen Entwurf ausarbeiten lassen, diesen mit dem Gestaltungsbeirat der Stadt Mannheim abstimmen und dann dem Bezirksbeirat Innenstadt vorstellen. Zur Frage einer möglichen Bürgerbeteiligung sei man derzeit noch in Abstimmung mit der Stadt Mannheim, erklärt Grübbel.
Die Stadtverwaltung allerdings sieht hier das Land am Zug, wie ein Sprecher erklärt: Das Gelände sei im Eigentum des Landes. Diesem obliege es, „die Bürgerschaft im Rahmen des weiteren Prozesses mitzunehmen“. Die Stadtverwaltung werde „im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Prozess intensiv begleiten“.
Wann die "Ersatzbäume" im Mannheimer Friedrichspark gepflanzt werden
Die endgültige Gestaltung des Friedrichsparks kann man nach Angaben von Amtsleiter Grübbel aber erst nach der Fertigstellung des ersten geplanten Unigebäudes angehen - dessen Baustart frühestens 2029 erfolgen soll. Das gilt auch für die Pflanzung von 30 Bäumen, die als Ausgleich für die kürzlich abgeholzten Bäume und Büsche in den Friedrichspark kommen sollen. Bis die Neugestaltung der Grünfläche abgeschlossen ist, werden damit noch einige Jahre vergehen.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Bauprojekt im Mannheimer Friedrichspark: Ausgang offen