Mannheim. Auf dem Stadtquadrat A5 haben die Vorbereitungen für den Neubau des Rechenzentrums der Universität Mannheim begonnen. Das Baufeld liegt in unmittelbarer Nähe zum Schloss an der Bismarckstraße. Das Finanzministerium Baden-Württemberg hat hierfür die Baufreigabe erteilt.
Auf die Frage, was genau da passiert, erklärte Johann-Christoph Woltag, stellvertretender Leiter Vermögen und Bau Baden-Württemberg – Amt Mannheim und Heidelberg: „In A5 wird ein Gebäude für die Universitäts-IT errichtet, welches dem wachsenden Bedarf an IT-Dienstleistungen gerecht wird.“ Das neue Gebäude mit einer Nutzfläche von circa 3100 Quadratmetern stelle nicht nur mehr Fläche für Serverräume bereit, sondern auch für die zugehörigen Arbeitsplätze der Universitäts-IT. Durch diese künftig zentrale Anlaufstelle für die IT-Dienstleistungen für Studierende und Mitarbeitende der Universität würden alle derzeit auf mehrere Standorte verteilten Einrichtungen an einem Ort gebündelt.
Im Vorfeld Bedenken wegen der Belastung für die Nachbarschaft
„Baulich entsteht dort ein modernes und energieeffizientes viergeschossiges Gebäude“, so Woltag. Das Untergeschoss und das Erdgeschoss beim Effizienzhaus 40 entstehen Woltag zufolge als Massivbau in Recycling-Beton. Die drei Obergeschosse werden in modularer Holz-Hybrid-Bauweise errichtet. An der Fassade ist eine rund 895 Quadratmeter große Photovoltaikanlage mit einer Leistung von über 220 Kilowatt Peak geplant. Zudem soll eine Wärmepumpe zum Einsatz kommen, die zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben wird. Dafür werde auch die Abwärme des Rechenzentrums genutzt. Durch Schallschutz–Rückkühler sollen die Lärmschutzvorschriften sogar unterschritten werden.
Bezirksbeirätin Jutta Schroth (Grüne) und Anwohner Wolffried Wenneis hatten im Vorfeld zu bedenken gegeben, dass Rechenzentren große Mengen von Strom für die Kühlung brauchen. „Dies erzeugt viel Abwärme und ist eine zusätzliche Belastung für die benachbarten Quadrate“, so Wenneis. Dem entgegnete Bezirksbeirat Christian Kirchgässner (CDU): „Durch die nun zugesagten Maßnahmen (unter anderem Einsatz einer Wärmepumpe unter Nutzung der Abwärme) wurden die Einwände berücksichtigt.“ Der CDU-Politiker begrüßte den Neubau: „Die Universität benötigt aufgrund der immer stärker zunehmenden Digitalisierung des Wissenschafts- und Lehrbetriebs ein leistungsfähiges Rechenzentrum.“ Auf die Fragen, wieso die Universität das neue Rechenzentrum braucht und warum das alte nicht mehr taugt, erklärte Johann-Christoph Woltag: „Das derzeitige Rechenzentrum, das sich im Dachgeschoss von L15 in Bahnhofsnähe befindet, ist in die Jahre gekommen, nicht mehr langfristig betriebssicher und kann nicht erweitert werden.“ Zudem erfülle es nicht mehr die aktuellen Anforderungen an ein modernes und energieeffizientes Rechenzentrum. Außerdem seien die Räumlichkeiten nicht geeignet, um die Universitäts-IT einhäusig unterzubringen.
Das neue Rechenzentrum soll im März 2027 fertig sein
Auf die Fragen, was sich gerade auf dem Gelände in A5 tut und wie lange es brach lag, erklärte Woltag: „Die Baustelle ist bereits eingerichtet.“ Die ersten Baggerschürfen für die Bodenanalyse seien gemacht. In den kommenden Wochen würden Teile des Bunkerzugangs abgerissen und die Erdarbeiten beginnen. Die Baugrube wird hergestellt. „Voraussichtlich im Dezember beginnen die Rohbauarbeiten“, erklärte Woltag.
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Den größten Teil des Geländes habe das Land Baden-Württemberg erst 2020 von der Stadt Mannheim gekauft. Bis zum Beginn der Maßnahme sei die Fläche für Gehwege und als Abstellfläche für Fahrräder genutzt worden. „Durch das Projekt kommt es in diesem Bereich zu einer deutlichen Aufwertung des gesamten Umfelds“, freute sich Woltag.
Das neue Rechenzentrum für die Uni Mannheim soll im März 2027 fertig sein. Die Baugenehmigung erfolgte im März 2022. Circa 40 Millionen Euro (39,5) investiert das Land Baden-Württemberg in das Bauvorhaben. Darin enthalten ist auch die umweltfreundliche Gestaltung der Außenanlagen durch Entsieglung des Parkplatzes, der Erhalt der großen Platanen in der Nord-Ost-Ecke und der Bäume entlang der Bismarckstraße, Neupflanzungen auf dem Grundstück, Grünflächen als Wiesenflächen und die Umpflanzung von drei Bäumen in den Friedrichspark – mithin eine Bilanz von plus sieben Bäumen.
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