Mannheim. Es gibt Programm auf zehn Bühnen und die Besucher dürfen sogar hoch hinaus, aufs Dach des Mittelbaus: Mit dem Schlossfest will die Universität am Samstag, 7. September, nicht nur den Auftakt des Semesters feiern, sondern sie macht den Abend wieder zu einer großen Leistungsschau Mannheimer Kultureinrichtungen mit einer Mischung aus Kunst, Musik vieler Genres, Comedy und Wissenschaft.
Mit einem Rektorball im Rosengarten hat die Universität früher gefeiert. 2003 löste das Schlossfest diese als viel zu steif empfundene Veranstaltung erstmals ab. Schnell wurde daraus die erste von vielen Mannheimer Großveranstaltungen nach den Sommerferien, und mehrere tausend Mannheimer nutzten gerne die Chance, im Ehrenhof sowie in zahlreichen Räumen der barocken Residenz mitzufeiern. Zugleich sollten die Erstsemester die Vielfalt der regionalen Kulturszene kennenlernen.
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2019 gab es aber durch enorm schlechtes Wetter einen Einbruch bei den Besucherzahlen, 2020 und 2021 fiel die Veranstaltung wegen Corona, 2023 wegen der Bundesgartenschau aus. Und 2020 gab es nur eine deutlich kleinere Variante.
Auf das Feuerwerk wird verzichtet
Nun macht die Universität Mannheim Service und Marketing GmbH als Hauptorganisatorin des Schlossfests den Versuch, wieder an alte Dimensionen anzuknüpfen. Allerdings ist der Eintritt nicht mehr, wie früher, völlig frei. Er kostet, wie schon erstmals 2022 bei der kleineren Ausgabe des Fests, 5 Euro. „Die Kosten sind, gerade für Bühnenbau, Technik und Personal, deutlich gestiegen, das können wir nicht mehr mit Sponsoring sowie Gastronomie-Einnahmen auffangen“, bittet Patrick Weisenburger, Leiter Eventmanagement, um Verständnis.
Eingeladen sind an dem Abend aber, per Gutschein im Erstsemester-Rucksack, alle rund 3000 Studienanfänger der Universität. Sie werden von Rektor Thomas Puhl, Oberbürgermeister Christian Specht und Vorständen des Allgemeinen Studierendenausschusses, Wanja Pasdzierny und Celina Kapuscinski, um 18.30 Uhr im Ehrenhof offiziell begrüßt.
Das Programm auf der Hauptbühne eröffnet schon um 18 Uhr Comedian Andreas Kirsch, der den Nachwuchs-Förderpreis beim Mannheimer Comedy Cup bekam. Danach tritt das Aramis Orchester, ein von seinen 30 jungen Mitgliedern selbst geleitetes Streichorchester, auf. Es folgen der Trommelpalast, die Band Kabinett mit Indie-Rock sowie der aus Mannheim stammende, überregional erfolgreiche „Teufelsgeiger“ Stefan Krznaric mit zwei Auftritten, außerdem The StreetLIVE Family. Den Abschluss auf der Hauptbühne gestaltet der deutsch-amerikanische Sänger Myle.
Vom Ehrenhof aus wird es für Besucher erfahrungsgemäß schwer, sich zu entscheiden - denn überall ist etwas los. Ein paar Einschränkungen gibt es aber. Im Westflügel des Schlosses laufen Sanierungsarbeiten, das umgebaute Café EO ist - obwohl es geplant war - nicht rechtzeitig fertig geworden und der Rittersaal steht bis zum Jahresende nicht zur Verfügung, weil dort nach dem heftigen Wasserschaden im Februar noch der Parkettboden saniert werden muss (wir berichteten).
Aber der Barockbau hat dennoch genügend Räume. In der Schlosskirche präsentiert die Popakademie die Sängerin Pyja mit einer Mischung aus Jazz, Chanson und Pop und die Alt-Katholische Gemeinde bietet Kirchenführungen an - sogar inclusive der Gruft, wo Kurfürst Carl Philipp und seine Frau ruhen. Der Rektoratshof bietet wieder fünf jungen Pop- und Rock-Bands des aktuellen Bandsupport-Jahrgangs eine Bühne. Im Gartensaal präsentiert das Musik-Kabarett Schatzkistl eine Mischung aus Comedy und Musik mit dem schwerhörigen Inklusion-Comedian Toby Käp sowie der Popakademie-Studentin Loen und ihrer Band.
In der Aula will das Capitol mit Comedian Kirsch die Lachmuskeln angreifen und mit Monji El Beji & Band Pfalzrock servieren. Im Fuchs-Festsaal spielt das Duo Spacebabes. Wer Lust auf Literatur hat, der ist bei Lesungen unterschiedlicher Genres im Schneckenhof richtig. Alle House-Fans kommen im Kleinen Innenhof bei der „What If?“-Crew und ihren House-Beats auf ihre Kosten. Die Katakomben bieten in diesem Jahr wieder einen Mix aus Kunst und Musik mit dem Musik-Kollektiv Ferrytales. Für Kunstinteressierte gibt es wieder mehrere Ausstellungen im Ostflügel des Schlosses und in den Katakomben zu sehen.
Was es nicht mehr gibt, ist das große Feuerwerk über dem Ehrenhof. „Aus Umweltgründen wollte das Rektorat darauf verzichten“, sagt Weisenburger. In diesem Jahr wäre es aber ohnehin wegen der Schweinepest behördlich verboten.
Gerne nutzt die Universität das Schlossfest, um Einblicke in ihre Forschung zu geben. Das läuft überwiegend am Nachmittag in den Räumen der Mannheim Business School im Ehrenhof Ost an Ständen mit Forschern oder beim neuen Austauschformat ExpressWISSEN, wo man sich für zehn Minuten einen Experten „ausleihen“ kann. Beim Science Marathon ab 19 Uhr im Hörsaal M003 laufen kurze Impulsvorträge von Mannheimer Professoren.
Tickets
- Der Eintritt zum Schlossfest kostet 5 Euro, zur abschließenden, bis 3 Uhr dauernden Party „SWR3 Goes Clubbing“ im Schneckenhof
- 8 Euro, zur Dachterrasse sowie den Impulsiven Schlosskirchen-Führungen 3 Euro. Kinder bis 14 frei, aber für Führungen brauchen sie ab 8 Jahren ein Ticket.
- Alle Tickets können seit dem
- 26. August im Campus Shop (Ostflügel) und direkt am Eingang beim Schlossfest gekauft werden. Die Eintritt-Tickets zum Schlossfest sowie zur Party im Schneckenhof können auch online erworben werden unter www.uni-mannheim.de/schlossfest. pwr
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