Kirche

Neues Leitungsteam für St. Sebastian Kirche in Mannheim

Noch knapp ein Jahr, dann gibt es kein katholisches Stadtdekanat mehr. Ab 2026 existiert nur noch eine Großpfarrei für Mannheim, Ilvesheim und Edingen-Neckarhausen. Diese vier Männer leiten sie

Von 
Peter W. Ragge
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Die Marktplatzkirche St. Sebastian, geweiht dem gleichnamigen Stadtpatron, ist künftig Namensgeber der einheitlichen katholischen Pfarrei, zu der ab 2026 alle katholischen Gemeinden fusionieren. © Markus prosswitz

Mannheim. Kräftiges Stühlerücken in der Katholischen Kirche Mannheims: Das katholische Stadtdekanat Mannheim ist Ende diesen Jahres Geschichte und wird ebenso wie alle einzelnen Mannheimer Pfarrgemeinden sowie die von Edingen-Neckarhausen und Ilvesheim aufgelöst. Im Zuge des Prozesses der Kirchenentwicklung in der gesamten Erzdiözese Freiburg entsteht daraus eine einzige Pfarrei mit dem Namen St. Sebastian. Jetzt steht das vierköpfige Leitungsteam fest – und wer von den Mannheimer Pfarrern deshalb in andere Städte wechselt.

Wenn der katholische Stadtdekan Karl Jung am Freitag zu seinem Neujahrsempfang einlädt, ist das der Beginn eines langsamen Abschieds. Zum Jahresende geht er in Ruhestand, wird aber weiter in Mannheim wohnen. Sein Nachfolger trägt den Namen „Leitender Pfarrer“.

Pfarrer Lukas Glocker. © Markus Prosswitz / masterpress

In diese Position ist bereits vor einem Jahr Lukas Glocker berufen worden – was damals auf viel Beifall bei den Gläubigen stieß. Der gebürtige Mannheimer war hier Jugendseelsorger und Pfarrer der für Feudenheim, Käfertal, Vogelstang, Wallstadt und Ilvesheim zuständigen Seelsorgeeinheit Maria Magdalena, ehe er 2017 zum Dekan in Bruchsal berufen wurde. Im Herbst kehrt der Adler-Fan zurück, um dann zum Jahreswechsel sein neues Amt anzutreten. An seiner Seite hat er künftig einen Stellvertreter, einen Leitenden Referenten sowie einen Pfarreiökonomen. Auch die sind inzwischen von Erzbischof Stephan Burger berufen worden – im Einvernehmen mit Glocker und den Mannheimer Gremien.

Finanzfachmann wird neuer Pfarreiökonom

Johannes Brandt, Dekan des Dekanats Heidelberg-Weinheim, wird Stellvertreter von Glocker. 1964 in Eschweiler (Rheinland) geboren, machte er erst einen Abschluss als Diplom-Verwaltungswissenschaftler, ehe er Theologie studierte und 1998 im Freiburger Münster die Priesterweihe empfing. Nach acht Jahren Tätigkeit in der Priesterausbildung übernahm er 2008 die Leitung der ehemaligen Seelsorgeeinheit Heidelberg-Christophorus und war bei der Prozessentwicklung zur Kirchengemeinde Heidelberg beteiligt. Für das Dekanat Heidelberg-Weinheim fungierte er von 2013 bis 2019 als stellvertretender Dekan, ab März 2024 als Dekan.

Johannes Brandt, Dekan des Dekanats Heidelberg-Weinheim. © Markus Prosswitz / masterpress

Zum Leitenden Referent wurde Matthias Leis berufen. 1987 in Mainz geboren und bei Karlsruhe aufgewachsen, studierte er nach einem freiwilligen sozialen Jahr von 2009 bis 2015 Theologie an der Universität Freiburg – zunächst im Priesterseminar. Bereits 2015 kam er als Pastoralassistent nach Mannheim in die Seelsorgeeinheit Johannes XXIII., ab 2017 in die Seelsorgeeinheit Mannheim-Süd. Seit September 2023 ist der zweifache Familienvater Dekanatsreferent. Neben seinen Schwerpunkten in der Ehe- und Familienpastoral arbeitete er bereits intensiv in der Kirchenentwicklung und damit beim Aufbau der neuen Pfarrei mit. Er soll als Dienstvorgesetzter der Mitarbeiter im pastoralen Dienst der neuen Pfarrei fungieren.

Eine weitere wichtige Funktion an der Seite des leitenden Pfarrers kommt dem Pfarreiökonom als Führungskraft für Verwaltung und Finanzen zu. Das wird bereits zum 1. Oktober Alexander Prinz. 1976 in Mannheim geboren, war er als Pfadfinder, Pfarrgemeinderat sowie Stiftungsrat der Pfarrei St. Bernhard in der Neckarstadt sowie Verwaltungsbeauftragter in den Gemeinden Mannheim-Süd und Mannheim-Südwest tätig.

Matthias Leis, Leitender Referent. © Markus Prosswitz / masterpress

Prinz hat in Mannheim Geografie mit Nebenfach Betriebswirtschaftslehre studiert und ist derzeit stellvertretender Geschäftsführer und Abteilungsleiter der Katholischen Gesamtkirchengemeinde für Liegenschaften, Finanzen, Organisation und IT.

Stellvertretende Dekane wechseln nach Karlsruhe

Deren langjähriger Geschäftsführer Eckhard Berg geht bereits Ende Februar in Ruhestand und ist daher bei der ganzen aufwendigen Umstellung der Organisation nicht mehr dabei. Auch die beiden stellvertretende Dekane verlassen Mannheim. Einer ist schon weg: Markus Miles. Nach fast zehn Jahren als Leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit St. Martin und acht Jahren als stellvertretender Dekan wechselte er bereits im Oktober nach Karlsruhe, zunächst in die Seelsorgeeinheit Karlsruhe Allerheiligen. Mit der neuen Struktur ab 2026 übernimmt Markus Miles die Position des Leitenden Pfarrers der neu entstehenden Pfarrei Karlsruhe St. Stephan.

Sein Stellvertreter dort kommt auch aus Mannheim: Daniel Kunz. Zunächst Jugendpfarrer in Mannheim und seit 2018 Leiter der Seelsorgeeinheit Maria Magdalena, war auch er wie Miles stellvertretender Dekan in Mannheim und wird nun quasi die ähnliche Funktion in Karlsruhe ausüben. Er bleibt aber noch bis Herbst in Feudenheim, wo er wohnt, und muss bis dahin zusätzlich in der bisherigen Pfarrei von Miles aushelfen.

Nichts zu tun mit der großen Umstrukturierung hat der Abschied von Pfarrer Dietmar Mathe, seit Ende 2017 als Kooperator der Seelsorgeeinheit Mannheim Johannes XXIII. hauptsächlich in der Heilig-Geist-Kirche tätig. Nach fast 40 Dienstjahren, darunter auch als Hochschulpfarrer an der Universität Heidelberg sowie in der Ortenau, ging der große Freund der Kirchenmusik nun in Pension. Bilder: Markus Prosswitz, keskin-arts, Norbert Steinhauser, 

Alexander Prinz, Pfarreiökonom für Verwaltung und Finanzen.

© Markus Prosswitz / masterpress

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