Mannheim. Bis zu sieben Meter hohen Fontänen im „Quellgebiet“, der dort entstehende „Fluss“ mäandert unter einen Edelstahlbogen hindurch, aus dem auf Knopfdruck Wasser versprüht wird. Vorbei an Baumstämmen, auf denen unter anderem ein Eisvogel aus Holz sitzt, geht es zu einem großen Sandbereich, auf diesem „Meer“ segelt ein Schiff. Weiter gibt es unter anderem eine Acrylglassäule, per Kurbelumdrehungen entsteht innen ein Strudel und Wirbel. An anderer Stelle steht eine Pumpe, über die „Wasserdampf“ erzeugt werden kann und nach kräftigem Drücken spritzt außerdem von einer sechs Meter hohen Säule das kühle Nass. Das ist der neue Wasserspielplatz im Herzogenriedpark, der Donnerstag offiziell eingeweiht wurde.
„Der alte Wasserspielplatz musste wegen des Umbaus der Multihalle weichen“, erklärte Diana Pretzell den rund 40 Anwesenden. Die Grüne ist Umweltbürgermeisterin und sitzt im Aufsichtsrat der Stadtpark Mannheim gGmbH. Das besondere des Konzepts von Lulay Landschaftsarchitekten sei, dass „Flusslauf und Arme nachgestellt wurden. Spielerisch zeigt sich, wie Flüsse funktionieren“. Das Konzept wurde nach Wettbewerb und Bürgerbeteiligung angenommen. Für große und kleine Kinder gebe es verschiedene Bereiche, man könne Wasser stauen oder laufen.
„Für meinen vierjährigen Sohn kommt der Wasserspielplatz vor Eis, und das will was heißen!“, meinte Pretzell. Die Kosten betrugen 1,34 Millionen Euro, „das war es uns wert. Der Spielplatz wird lange genutzt und macht Kindern Spaß“. Der Herzogenriedpark sei in den vergangenen fünf Jahren stark aufgewertet worden.
Mannheim investiert in neuen Wasserspielplatz
Von den Kosten entfielen 700.000 auf den Garten- und Landschaftsbau, 500.000 die Infrastruktur und der Rest Planung und Gutachter. Bezahlt wird dies komplett von der Stadt, weil der bisherige wegen der Sanierung der Multihalle nicht mehr nutzbar ist. Am Eingang gibt es einen Kiosk und das Gelände ist eingezäunt, damit die Kinder möglichst im Blickfeld der Eltern bleiben. Für die gibt es Sitzbänke. Verwendet wird Trinkwasser, das nach der Nutzung auf dem Spielplatz für Toilettenspülung verwendet wird oder in den Weiher fließt. Das Wasser dort wird wiederum für Bewässerung genutzt.
Michael Schnellbach, Geschäftsführer Stadtpark Mannheim gGmbH, erklärte in seiner Rede den rund 40 anwesenden., dass der neue Wasserspielplatz mit rund 2400 Quadratmetern Fläche rund doppelt so groß ist wie der alte. Von diesem sei einiges übernommen worden, im Sinne der Nachhaltigkeit auch Bäume vom Bundesgartenschau-Gelände und Pflastersteine. Ein kleiner Sandbereich wird allerdings erst in zwei Wochen fertiggestellt. Für den langjährigen gärtnerischen Leiter des Herzogenriedparks, Wolfgang Adrian, war dies sein letztes großes Projekt, er geht in diesem Jahr in den Ruhestand. Adrian ergänzte: „30 Prozent der Arbeiten waren unterirdisch, Strom- und Wasserleitungen wurden verlegt.“ Projektleiterin ist Katharina Kauer.
Nachhaltige Gestaltung und weniger Eingänge im Fokus
Anekdote am Rande: Schnellbach wurde am Donnerstag 61 Jahre alt, die anwesenden sangen spontan „Happy Birthday!“. Auf Nachfrage erklärte er, dass die Gestaltung der Parks nachhaltiger werden soll: Mehr Blühstreifen werden angelegt, die müssten nicht so oft gepflegt, gedüngt und bewässert werden und seien auch für Wildbienen wichtig. Weiter soll es mehr Staudenbeete geben in Bereichen, in denen bisher zum Teil dreimal jährlich neu gepflanzt wurde. Ausblick: Im Herzogenriedpark werde es nach Fertigstellung der Sanierung der Multihalle 2028 im Bereich Wohnbebauung/Messplatz statt bisher zwei nur noch einen Eingang geben.
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