Stadtentwicklung

Neue grüne Oase für Mannheim: So wird der Platz in T4 gestaltet

Spielwiese, Wildblumen und viel Platz zum Durchatmen: Schon im nächsten Sommer soll im Quadrat T4 eine neue grüne Oase für Mannheim wachsen. Wie sie aussehen soll.

Von 
Lisa Uhlmann
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Hammer statt Spaten: Ralf Eisenhauer, Diana Pretzell und Christian Specht (v.l.) eröffnen die letzte Baustelle in den Quadraten T4/T5. Hier soll in neun Monaten ein neues grünes Herz wachsen. © Lisa Uhlmann

Mannheim. Mehr als 30 neue Bäume, eine Spielwiese und ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem – das alles soll bis zum nächsten Sommer mitten in den Mannheimer Quadraten entstehen. Kosten: rund zwei Millionen Euro. Zum Baubeginn im südlichen Teil vom Quadrat T4 sind auch Oberbürgermeister Christian Specht, Umweltbürgermeisterin Diana Pretzell sowie Baubürgermeister Ralf Eisenhauer gekommen. Ihre Aufgabe an diesem Tag: Mit Hammer in der Hand statt Spatel das symbolische Startsignal für den letzten Teil einer langen Bauphase einläuten.

Denn alle drei sind sich einig: Was hier entstehen soll, ist nun der beste Kompromiss auf einem langen Weg mit vielen Hürden. Insolvente Investoren, Vergabeprobleme und zig Beteiligungsprozesse später erklärt ein sichtlich zufriedener Oberbürgermeister: „Endlich schaffen wir hier ein grünes Herz für die östliche Unterstadt, das auch realisierbar ist, trotz der angespannten Haushaltslage.“

Fußballrasen als Spielwiese statt trister Schulhof in Mannheimer Quadraten

Denn wo gestern der Schulhof der alten Sickinger-Schule stand, soll morgen eine saftige Spielwiese und viele Wildblumen wachsen. Auf einer Fläche von 2.500 Quadratmetern will die Stadt hier 36 neue Bäume pflanzen. „Die Baumfäll-Aktion, um den Platz vorzubereiten, war ein heißer Ritt. Aber wir haben jetzt mehr Bäume neu gepflanzt als damals gerodet wurden“, versichert Specht den Mitgliedern des Bürger- und Gewerbeverein Östliche Innenstadt, die beim Spatenstich auch dabei sind.

Seine Ansprache unterbricht Specht nur kurz, um ein Pärchen zu grüßen, das von einer der neu gebauten Balkonwohnungen in T5 den Worten des Oberbürgermeisters lauscht. Damit das künftige „grüne Herz“ auch ordentlich summt und brummt, sollen in drei Grüninseln auf rund 400 Quadratmetern Wildblumenwiesen wachsen.

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Ein ähnlich großer Fußballrasen direkt an der Kita soll Herumtoben und Spielen möglich machen. An der südlichen Seite zur Straße hin plant die Stadt außerdem drei Unterflur-Glascontainer.

Bänke, Wildblumen und Trinkbrunnen sind geplant

Sieben Bänke und ein Trinkwasserbrunnen entlang der Grüninseln sollen obendrein zum Verweilen einladen. Spielende Kinder werden auch zu hören sein, denn der neue Platz grenzt direkt an den Außenbereich des Sickinger Kinderhauses. Später einmal sollen die Kinder von hier aus auf die Spielwiese laufen können.

Bis die neu gepflanzten Bäume dort Schatten spenden, sorgen drei gigantische Sonnenschirme auf dem Kita-Gelände für Schutz vor der Sonne. Wegen eines Wasserschadens sind die Kinder aktuell im Kinderhaus Franklin Mitte untergebracht, sollen aber pünktlich zur Einweihung im kommenden Sommer zurückkommen.

Mit knapp 13 Jahren Laufzeit sei der Umbau dieser Quadrate eines der längsten Projekte auf seiner Liste, ordnet Specht die langjährige Baustelle zwischen Baggerlärm und Schutt ein.

Ein Platz, viele Ideen: Vom Mini-Urwald bis zur Carl-Benz-Werkstatt

Dabei hat es laut Specht viele Vorschläge aus der Bürgerschaft für den Platz gegeben: vom Mini-Urwald bis hin zum Wiederaufbau der alten Carl Benz-Werkstatt. Am Ende habe man sich für Kita, Wohnen und viel Grün entschieden Zwischendurch sei man auf historische Reste der alten Stadtmauer gestoßen – allerdings zu wenig, um eine große archäologische Ausgrabung anzuordnen. An den Verlauf der alten Stadtmauer sollen in Zukunft 40 Zentimeter hohe Sandsteinquader erinnern. Energiesparende LED-Beleuchtung erhellen den Platz in der Nacht.

So soll der neue Platz im südlichen Teil des Quadrats T 4 einmal aussehen: mit viel Rasen, über 30 Bäumen und drei Grüninseln. © Stadt Mannheim

Damit sich der neue Platz tatsächlich eines Tages in „einen Ort der Begegnung mit Abkühlung“ verwandelt, müssen nun zuerst die Bagger anrollen. Der Plan: Ab sofort reißen die Schaufeln den Boden auf und bereiten diesen für die Baumpflanzungen vor – genau 800 Quadratmeter sollen später entsiegelt bleiben.

Fertig soll alles in neun Monaten, also im Sommer 2026, sein. Damit an glühend heißen Tagen das neu gepflanzte Grün nicht direkt wieder eingeht, soll eine ausgeklügelte Bewässerungsanlage für genug Wasser sorgen.

Bewässerungssystem für Pflanzen an heißen Tagen

Die Idee: Aufgefangenes Regenwasser zu den Pflanzen ableiten. Das Wasser gelangt über unterirdische Tropfleitungen in Staudenbeete und Überkopfbewässerung zum Rasen. Insgesamt werden hier laut Stadt 2.000 Meter Tropfrohr und 17 Regner auf zehn einzeln ansteuerbaren Flächen verlegt.

Einziges Manko: Nicht die gesamte freie Fläche wird entsiegelt. Zum einen befindet sich unter dem bebauten Teil von T4 eine Tiefgarage. Zum anderen gibt es auf dem Platz einen Trinkwasser-Notbrunnen. In einem Radius von zehn Metern dürfen hier keine Bäume gepflanzt werden. Dort bleibt also eine gepflasterte Fläche. Die braucht es, damit Rettungsdienste und Feuerwehr freien Zugang haben.

Redaktion Seit 2018 als Polizeireporterin für Mannheim in der Lokalredaktion.

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