Mannheim. Anlässlich des UN-Weltmädchentages am Mittwoch, 11. Oktober, planen NEM*A (Netzwerk Mädchen*arbeit Mannheim) und die AG nach §78 SGB VIII parteiliche Mädchenarbeit Mannheim gemeinsam eine Veranstaltung auf dem Mannheimer Marktplatz. Von 14 bis 19 Uhr gibt es neben Mitmachständen auch einen Präventionsstand (vom Notruf und den städtischen Beratungsstellen), ein Moodboard, Talks zum Thema Empowerment und ein kleines Bühnenprogramm mit Musik. Und das Motto: Stand Up!
Auf die Fragen, was sich hinter NEM*A verbirgt und welche Rolle die AG nach §78 SGB VIII parteiliche Mädchenarbeit Mannheim dabei spielt, antworteten Barbara Stanger, Geschäftsführerin vom Förderband und Mitglied der AG, sowie Mariella Klein, Mitglied von NEM*A und Leiterin des Mobilen Jugendtreffs Neuhermsheim: „Die parteiliche Mädchenarbeit in Mannheim steht seit vielen Jahren stabil auf zwei Vernetzungssäulen, die einen eng vernetzten fachlichen und mädchenpolitischen Austausch pflegen.“
Weiter viele Widersprüche
Der trägerübergreifende Arbeitskreis Mädchenarbeit existiere seit Anfang der 1950er Jahre. Ab 1997 unterhielten die städtischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einen verwaltungsspezifischen Treff M. Mit Auflösung dieser internen Verwaltungsvernetzung im Jahr 2008 wurde der Arbeitskreis umbenannt in NEM*A - Netzwerk Mädchenarbeit. „Die parteiliche Mädchenarbeit NEM*A ist ein Fachgremium für gendersensible und für Mädchenparteiliche Pädagogik, Sozial-, Kultur-, und Bildungsarbeit“, so Klein.
Bestehend aus Mitgliedern kommunaler und freier Träger vermittele NEM*A die Bedeutung und den Bedarf der Mädchenarbeit in Politik, Öffentlichkeit und Institutionen und verfolge wachsam die gesellschaftlichen Veränderungen und deren Auswirkungen auf die Geschlechterrollen.
Obwohl Mädchen im Vergleich zu früher mehr Rechte und Möglichkeiten haben, sieht NEM*A dennoch den Widerspruch, den neue Mädchen- beziehungsweise Frauenbilder mit sich bringen. „Mädchen und junge Frauen müssen einer Vielzahl von Anforderungen gerecht werden“, sagte Klein. Zu alten Rollenzuschreibungen fügten sich neue Erwartungen hinzu. Dies könne zu einer Überforderung und Druck auf die Mädchen seitens der Gesellschaft führen. Davor will NEM*A diese bewahren. „Mithin ein heterogenes Bild mit unterschiedlichen Blickrichtungen“, so Klein.
Zu NEM*A gehören mittlerweile viele Vereine und Institutionen, wie Jugendhäuser und Jugendtreffs, Kinder- und Jugendheime, Profamilia, 68 DEINS und Jugend PLUS Rhein-Neckar. Das Netzwerk wird unterstützt durch die 1991 gegründete AG nach § 78 SGB VIII parteiliche Mädchenarbeit Mannheim, erklärte Stanger. „Die AG besteht aus den Geschäftsführerinnen der Mitgliedseinrichtungen von NEM*A und stellt die entsprechenden Anträge für sie.“
Geschützte Räume für Betroffene schaffen
Mit dem Projekt „Stand up!“ zum Welt-Mädchentag wollen NEM*A, die AG und zahlreiche Mitgliedseinrichtungen zeigen: Mädchenarbeit heute stärkt Mädchen in ihrer Persönlichkeit, gibt ihnen die Möglichkeit zur Selbsterfahrung, motiviert sie, für sich selbst Entscheidungen zu treffen und unterstützt sie dabei, ihre Ressourcen zu erkennen und mit ihren Grenzen konstruktiv umgehen zu lernen. Die Veranstaltung soll den Mädchen Möglichkeiten aufzeigen, über sich hinauszuwachsen. Darüber hinaus sollen Erfahrungsräume ohne Erwartungsdruck geschaffen werden. Letztlich geht es auch darum, die Mädchen zu ermutigen, sich zu verändern, ihre Sexualität selbstbestimmt zu leben und sich auszuprobieren.
Dazu wird ihnen ein geschützter Raum für vertrauliche Themen geboten. Das ist auch wichtig für Mädchen, die von männlicher Gewalt betroffen sind. So haben sie die Möglichkeit, sich ohne Angst vor Repressionen mit für sie wichtigen Themen auseinanderzusetzen.
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